El Pont de Vilomara i Rocafort

Gemeinde El Pont de Vilomara i Rocafort

El Pont de Vilomara
WappenKarte von Spanien
El Pont de Vilomara i Rocafort (Spanien)
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Katalonien Katalonien
Provinz:Barcelona
Comarca:Bages
Koordinaten41° 42′ N, 1° 52′ O
Höhe:202 msnm
Fläche:27,65 km²
Einwohner:3.830 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte:139 Einw./km²
Postleitzahl(en):08254
Gemeindenummer (INE):08182 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Website:www.elpont.cat

El Pont de Vilomara i Rocafort (manchmal auch als Rocafort i Vilumara bezeichnet) ist eine Gemeinde (municipi) mit 3830 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Comarca Bages in der Provinz Barcelona in der Autonomen Region Katalonien. Die Gemeinde besteht aus den beiden Orten El Pont de Vilomara und Rocafort sowie mehreren Einzelgehöften.

Lage

Der bei weitem größere Ortsteil El Pont de Vilomara liegt in einer Höhe von etwa 200 Metern ü. d. M. auf dem Ostufer des Riu Llobregat; der nur etwa 50 Einwohner zählende Ortsteil Rocafort befindet sich etwa sieben Kilometer (Fahrtstrecke) südöstlich am nordwestlichen Rand des Parque natural de Sant Llorenç del Munt i l’Obac in einer Höhe von etwa 300 Metern ü. d. M. Der sehenswerte Nachbarort Talamanca befindet sich etwa 25 Kilometer nordöstlich. Die Städte Barcelona und Manresa liegen etwa 68 Kilometer südöstlich bzw. etwa acht Kilometer nordwestlich.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr196019701981199020002010
Einwohner1.9332.0172.1092.2262.6682.751

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Gemeinde etwa 850 Einwohner; seitdem ist ein anhaltendes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen, das auch durch die Reblauskrise im Weinbau und die Mechanisierung der Landwirtschaft nicht unterbrochen wurde und hauptsächlich auf die Nähe zur Stadt Manresa zurückzuführen ist.

Wirtschaft

Früher lebten die Einwohner hauptsächlich als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Anbau von Wein und die Haltung von Vieh gehörte. Im frühen 19. Jahrhundert entwickelte sich die Region Pla de Bages zu einem bedeutenden Weinbaugebiet, doch hatten die Gemeinden deshalb ganz besonders unter der Reblauskrise zu leiden. In den letzten Jahrzehnten siedelten sich kleinere Industriebetriebe an.

Geschichte

Wahrscheinlich stand bereits in antiker Zeit eine Brücke über den Riu Llobregat, wodurch der sich entwickelnde Ort einerseits gefördert wurde, andererseits aber auch wiederholt Übergriffen ausgesetzt war. Im 9. und 10. Jahrhundert wurde das Gebiet durch die Grafen von Barcelona aus den Händen des Islam zurückerobert (reconquista) und wiederbesiedelt (repoblación). Urkunden berichten von vielen Toten und Flüchtlingen während der Pestepidemie des Jahres 1348.

Sehenswürdigkeiten

El Pont de Vilomara
  • Der Ort trägt seinen Namen wegen einer wohl bereits in römischer Zeit existierenden Brücke über den Riu Llobregat; diese wurde jedoch immer wieder verändert und dient bis auf den heutigen Tag als Straßenbrücke. Eine elegant wirkende sechsbogige Brücke aus dem späten Mittelalter befindet sich etwa 500 Meter weiter südlich.
  • Die auf dem Friedhof stehende romanische Einsiedlerkirche (Ermita de Santa Magdalena del Pla) wird in einer Urkunde des Jahres 1077 erstmals erwähnt, doch stammt der schmucklose Bau wohl erst aus dem 12. Jahrhundert. Das ursprünglich auf der Südseite befindliche Portal wurde irgendwann zugemauert und durch eines auf der Westseite ersetzt.
Santa Maria de Matadars
  • Die Ostteile der etwa einen Kilometer südlich des Ortes stehenden kleinen Kirche Santa Maria de Matadars oder auch Santa Maria del Marquet gehören noch der präromanischen Zeit (9. oder 10. Jahrhundert) an. Der Übergang zur Apsis wird von einem Hufeisenbogen gebildet. Das einschiffige Langhaus der Kirche ist jedoch der Romanik (11./12. Jahrhundert) zuzurechnen. Die Kirche gehört zu den architektonischen Kostbarkeiten der Region.
Rocafort
Roca de les Creus
  • Von der bereits in den Jahren 902 und 1023 erwähnten mittelalterlichen Burg (castell) stehen nur noch Ruinen.
  • Die ländlich-gotische Kirche Santa Maria stammt aus dem 13./14. Jahrhundert und ist – obwohl sie an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet wurde – in Nord-Süd-Richtung orientiert. Das Tonnengewölbe der einschiffigen Kirche ist im Scheitel leicht angespitzt. Im 16./17. Jahrhundert wurden zwei Kapellen angebaut.
  • Auf einem natürlichen Felsblock (Roca de les Creus) wurden in den vergangenen Jahrhunderten etwa 30 Kreuze eingeritzt.
  • Im Ort befindet sich ein kleines privat geführtes Museum mit ländlichen Arbeits- und Haushaltsgerätschaften etc.
Umgebung
  • Auf dem Gemeindegebiet haben sich noch mehrere Kelterhäuschen (tines) erhalten, die früher am Rand von Weinfeldern standen und eine schnelle Verarbeitung (Kelterung und Gärung) der gelesenen Trauben ermöglichten.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Vicenç Buron: Esglésies Romàniques Catalanes. Artestudi Edicions, Barcelona 1977, S. 88, ISBN 84-85180-06-2.

Weblinks

Commons: El Pont de Vilomara i Rocafort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).

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Santa Maria de Matadars, vista des des del nord-est
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Groupe of wine presses in Natural Park of Sant Llorenç del Munt i l'Obac , Barcelona, España
Rocafort - La roca de les creus.JPG
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La Roca de les creus, d'origen incert, envoltada de llegenda té unes 40 creus gravades.
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Wine press of Balmes Roges, Puig Gili mountain range, Sant Llorenç del Munt i l'Obac Natural Parc, Barcelona, España.
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General view of four press wine of Bleda II (Pont de Vilomara i Rocafort, Barcelona, España).
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Pont gòtic del Pont de Vilomara i Rocafort

Icone chateau fort.svg

Das ist ein Foto von einem Gebäude, aufgeführt im Denkmalregister Kataloniens als Bé Cultural d'Interès Local (BCIL) unter der Referenz IPA-16921.

Tinesd'enBleda.jpg
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Group of press wine named Bleda II, (Pont de Vilomara i Rocafort, Barcelona, España).
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Die senyera, die Flagge Kataloniens, die auch von einigen Territorien und Gemeinden der ehemaligen Krone von Aragon benutzt wird