Ektosymbiose

Unter Ektosymbiose versteht man die Symbiose zweier Arten (interspezifische Beziehung), die zum gegenseitigen Vorteil eng miteinander verbunden sind (griechisch συμβίωσιςsymbiōsis, deutsch ‚Zusammenleben‘). Die Symbionten leben außerhalb voneinander (altgriechisch ἐκτόςektós, deutsch ‚außen‘). Das Gegenstück zur Ektosymbiose bildet die Endosymbiose.

Als ein Paradebeispiel gilt hierbei der Einsiedlerkrebs mit einer Schmarotzerrose. Die Schmarotzerrose klettert mit Hilfe des Krebses auf sein Schneckenhaus und hält daraufhin alle Feinde fern. Als Gegenleistung profitiert sie von der Mobilität des Krebses und darf sich an den Mahlzeiten beteiligen. Viele Einsiedlerkrebse nehmen ihre Schmarotzerrose sogar bei einem Umzug mit auf ihr neues Haus.

Der Übergang zum Ektoparasitismus ist fließend und reicht von Mutualismus (mit beiderseitigem Nutzen) über Kommensalismus (nur einer der Partner hat Nutzen, der andere weder Vor- noch Nachteile) bis hin zu Parasitismus. Beispiele sind Misteln, Pflanzenläuse und menschliche Kopfläuse.

Eine Abart ist die Exosymbiose (nach griechisch ἔξωexo, deutsch ‚außer, außen, außerhalb‘) nach W. Probst: Hier stehen die Partner über ihre äußere Oberfläche miteinander in (dauerhaftem) Kontakt.[1] Beispiele dafür sind die Flechtensymbiose[1] sowie die Epixenosomen[2] (zu den Verrucomicrobia gehörende Bakterien) des Wimpertierchens Euplotidium.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Wilfried Probst: Frühe Evolution und Symbiose. Europa-Universität Flensburg, Institut für Biologie und Sachunterricht und ihre Didaktik: § Pflanzentiere und Kleptoplasten, abgerufen am 1. April 2022.
  2. englisch Epixenosomes
  3. Giovanna Rosati, Giulio Petroni, Silvia Quochi, Letizia Modeo, Franco Verni: Epixenosomes: Peculiar Epibionts of the Hypotrich Ciliate Euplotidium Itoi Defend Their Host Against Predators. In: Journal of Eukaryotic Microbiology. 46. Jahrgang, Nr. 3, 1. Mai 1999, ISSN 1550-7408, S. 278–282, doi:10.1111/j.1550-7408.1999.tb05125.x (englisch).