Eishockey-Nationalliga (Österreich) 2010/11

Nationalliga
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Meister:FBI VEU Feldkirch
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Die Saison 2010/11 der österreichischen Eishockey-Nationalliga hat am 18. September 2010 begonnen. Titelverteidiger ist der EC hagn_leone Dornbirn.

Teilnehmende Mannschaften

(gereiht nach Vorjahrsplatzierung)

Gegenüber der Vorjahressaison wurde das Teilnehmerfeld vergrößert: der ATSE Graz, der zuvor zum zweiten Mal in Folge seit seiner Neugründung den Oberliga-Meistertitel[1] hatte gewinnen können, macht von seinem Recht zum Aufstieg Gebrauch und nimmt als achte Mannschaft an der Liga teil.[2] Der HC Innsbruck hatte im Februar 2010 erneut bekräftigt, mindestens noch für eine weitere Saison in der zweiten Spielklasse antreten zu wollen, um sich finanziell konsolidieren zu können[3].

Nach dem enttäuschenden Abschneiden im Vorjahr nahm der EHC Lustenau eine Kurskorrektur vor: Trainer Robert Steinwender wurde entlassen und durch Kari Eloranta ersetzt. Mit diesem Wechsel an der Spitze und der Verpflichtung einiger neuer Spieler soll der zuletzt nur noch mäßig erfolgreiche Verein wieder an alte Erfolge anknüpfen können. Unter anderem wurde mit Bernhard Bock auch der Torwart des Vorjahresmeister EC Dornbirn verpflichtet.

Modus und Reglement

Der neue Modus wurde im Juli 2010 veröffentlicht. Die acht Mannschaften spielen demnach im Grunddurchgang beginnend mit dem 18. September 2010 zunächst zwei Hin- und Rückrunden gegeneinander, was insgesamt 28 Spiele pro Mannschaft ergibt. Danach wird das Teilnehmerfeld aufgeteilt: die oberen und die unteren vier Teams spielen noch je eine Hin- und Rückrunde (sechs Begegnungen), wobei die Punkte aus dem Grunddurchgang gelöscht und durch Bonuspunkte ersetzt werden (in jeder Gruppe von 4 bis zu einem Punkt).

Der Sieger der oberen Gruppe ist danach fix für das Halbfinale gesetzt, der achtplatzierte scheidet aus. Die übrigen sechs Mannschaften ermitteln im Viertelfinale die drei weiteren Halbfinalteilnehmer. Alle Playoff-Serien werden im Modus Best of five ausgetragen. Der neue Meister wird frühestens am 26. März und spätestens am 2. April 2011 feststehen.[4]

Transferkartenregelung

Wie in den Jahren zuvor dürfen in der Spielzeit 2010/11 drei Transferkartenspieler pro Team eingesetzt werden. Hiervon gibt es jedoch zwei Ausnahmen: der EHC Bregenzerwald darf als Letztplatzierter der Vorsaison einen vierten Transferkartenspieler einsetzen, der jedoch unter 22 Jahre alt sein muss. Der EC Red Bull Salzburg darf mit Rücksicht auf sein Ausbildungsprogramm insgesamt acht Transferkartenspieler einsetzen, wird aber im Übrigen nur mit Österreichern antreten, die ebenfalls jünger als 22 Jahre sind.[4]

Grunddurchgang

Vorrunde

Die Vorrunde wurde vom HC Innsbruck dominiert, der etwa gleichzeitig mit dem EC KAC in der Bundesliga eine lang anhaltende Siegesserie starten konnte. Während der EC KAC mit siebzehn Siegen in Folge einen neuen Rekord für die Bundesliga aufstellte, gelang den Innsbruckern der österreichinterne Rekord: nachdem die Mannschaft die Auftaktpartie gegen Lustenau auf eigenem Eis noch mit 1:8 verloren hatte, ließ die zweite Niederlage der Vorrunde anschließend bis zum 30. Dezember 2010 auf sich warten, als der ATSE Graz den Tirolern nach insgesamt 21 Siegen erstmals wieder eine Niederlage zufügte. Vizemeister Dornbirn etablierte sich mit einigem Abstand als erster Verfolger, konnte sich seinerseits jedoch auch einen großen Abstand zu Rang drei herausspielen, was unterstrich, wie sehr die beiden Clubs den Grunddurchgang dominierten.

Die Ränge drei und vier wurden von der VEU Feldkirch und dem Farmteam des EC Red Bull Salzburg belegt. Aufsteiger ATSE Graz hatte in der Premierensaison mit einigen Problemen zu kämpfen, konnte jedoch mit Ausnahme einer neun Spiele andauernden Niederlagenserie knapp nach Saisonbeginn überzeugen. Im Lauf der Saison wurde der Kader einige Male erweitert. Prominentester Neuzugang war dabei Todd Elik, der jedoch nur vierzehn Spiele für die Grazer absolvierte. Beim EHC Lustenau gelang der angestrebte Neuzugang nur bedingt, da der Club zu keiner konstanten Leistung finden konnte und immer wieder Spiele vor allem gegen die Tabellennachbarn verloren geben musste. Am Ende der Tabelle landeten die Zeller Eisbären und der EHC Bregenzerwald. Während die Zeller jedoch gegen Ende des Grunddurchgangs bessere Leistungen zeigen und einigen Boden gutmachen konnten, schafften es die Wälder nicht, an den vielversprechenden Saisonbeginn anzuknüpfen und konnten in der zweiten Hälfte des Grunddurchgangs nur ein Spiel gewinnen.

Die Spielzeit setzte insbesondere auch in Sachen Spielerverpflichtungen neue Maßstäbe für die zweite Liga: die Innsbrucker hatten bereits vor Saisonbeginn den NHL-Veteranen Rem Murray verpflichten können, der bereits zwei Jahre zuvor für das Team in der Bundesliga aufgelaufen war. Auch einige andere Clubs sicherten sich die Dienste von erfahrenen Spielern mit ausgiebiger Bundesliga-Erfahrung: Aaron Fox kam vom KHL Medveščak Zagreb und Mickey Elick vom EC VSV nach Dornbirn, und Todd Elik wechselte zum ATSE Graz.

Tabelle der Vorrunde

RangTeamSpieleSNSNVNNVSNPNNPToreTVHPunkte
1HC Innsbruck282532031129:71+5871
2EC Dornbirn282171132139:83+5662
3VEU Feldkirch2817112121112:92+2049
4EC Red Bull Salzburg281414120094:92+243
5ATSE Graz28919030585:96−1135
6EHC Lustenau281018341285:99−1432
7Zeller Eisbären281117312072:107−3529
8EHC Bregenzerwald28523001150:126−7615

Legende:
S = Siege, N = Niederlagen, SNV = Siege nach Verlängerung, NNV = Niederlagen nach Verlängerung, SNP = Siege nach Penaltyschießen, NNP = Niederlagen nach Penaltyschießen, TVH = Torverhältnis

Platzierungsrunde

Während die Platzierungsrunde in der unteren Gruppe keine Veränderungen mehr brachte, sodass der EHC Bregenzerwald erwartungsgemäß die Saison vorzeitig beenden musste, wechselten die drei bestplatzierten Teams noch die Plätze. Der EC Dornbirn überholte den HC Innsbruck und qualifizierte sich damit vorzeitig für das Halbfinale, während die Innsbrucker nach dem Ende der Siegesserie ein kleines Tief durchlebten und nur zwei der sechs Begegnungen gewinnen konnten. Damit rutschte das Team auf Rang drei hinter die VEU Feldkirch, die in jedem Spiel Punkten konnte und sich letzten Endes dem EC Dornbirn nur knapp geschlagen geben musste. Die Salzburger konnten nur ein Spiel gewinnen und mussten gleichzeitig mehrere hohe Niederlagen – ein 2:9 in Dornbirn und ein 3:7 in Feldkirch – hinnehmen.

Tabellen der Platzierungsrunde

Obere Gruppe A
RangTeamSpieleSNSNVNNVSNPNNPToreTVHPunkte
1EC Dornbirn651001026:12+1417 (3)
2VEU Feldkirch642011124:19+515 (2)
3HC Innsbruck624100015:19−49 (4)
4EC Red Bull Salzburg615000115:30−155 (1)
Untere Gruppe B
RangTeamSpieleSNSNVNNVSNPNNPToreTVHPunkte
1ATSE Graz642000015:10+516 (4)
2EHC Lustenau642000016:10+615 (3)
3Zeller Eisbären633001013:15−210 (2)
4EHC Bregenzerwald615000110:19−95 (1)

Legende:
S = Siege, N = Niederlagen, SNV = Siege nach Verlängerung, NNV = Niederlagen nach Verlängerung, SNP = Siege nach Penaltyschießen, NNP = Niederlagen nach Penaltyschießen, TVH = Torverhältnis, in Klammer: Bonuspunkte aus der Vorrunde

Statistiken

Topscorer
RangSpielerTeamGPGAPTSPIMPPGSHGGWG
1Aaron FoxDornbirn3429477618728
2Alexander HöllerInnsbruck34294069441207
3Toni SaarinenLustenau3418426018401
4Rem MurrayInnsbruck2517395628304
5Patrick MössmerInnsbruck3325305536925
6Thomas AuerDornbirn33252752122923
7Daniel GauthierFeldkirch2811384960314
8Juha-Matti VanhanenLustenau3319294832614
9Ryan FosterFeldkirch32242246321323
10Trevor GallantInnsbruck3315314668204
Torhüter
RangSpielerTeamGPMIPGAGAASOGSVSSVS%SOWLOTL
1Patrick MachreichFeldkirch3419711043.171162105891.0502094
2Thomas HönecklSalzburg8442192.5821119291.002520
3Bernhard BockLustenau3319701033.141136103390.93213145
4Martin IbererInnsbruck201222472.3151747090.9111811
5Walter BartholomäusZell am See301815983.24107497690.88012171
6Markus SeidlInnsbruck/ATSE231316642.9268662290.6728103
7Hannes EnzenhoferDornbirn301813792.6180872990.2242343
8Daniel LundinBregenzerwald3219141304.081302117290.0206251
9Artiom KonovalovSalzburg221179623.1660354189.7228103
10Florian WeißkircherATSE14813463.3937532987.730355

Playoffs

Viertelfinale

SerieEndstandSpiel 1Spiel 2Spiel 3Spiel 4Spiel 5
VEU Feldkirch (2) – Zeller Eisbären (7)3:14:1
(1:0, 2:0, 1:1)
1:3
(0:1, 0:1, 1:1)
6:0
(2:0, 3:0, 1:0)
7:1
(1:1, 2:0, 4:0)
HC Innsbruck (3) – EHC Lustenau (6)3:05:2
(1:2, 2:0, 2:0)
4:1
(0:0, 2:1, 2:0)
3:0
(1:0, 1:0, 1:0)
EC Red Bull Salzburg II (4) – ATSE Graz (5)0:32:5
(0:1, 1:3, 1:1)
2:6
(0:2, 2:2, 0:2)
1:2
(0:1, 1:1, 0:0)

Halbfinale

SerieEndstandSpiel 1Spiel 2Spiel 3Spiel 4Spiel 5
EC Dornbirn (1) – ATSE Graz (5)3:24:1
(1:1, 3:0, 0:0)
2:3 n. P.
(1:1, 0:1, 1:0, 0:0, 0:1)
1:4
(0:0, 1:3, 0:1)
3:0
(2:0, 1:0, 0:0)
5:1
(1:1, 1:0, 3:0)
VEU Feldkirch (2) – HC Innsbruck (3)3:22:1
(1:0, 0:0, 1:1)
2:4
(0:2,1:2,1:0)
1:4
(0:0, 1:1, 0:3)
5:2
(2:0, 2:1, 1:1)
4:3
(2:0, 2:1, 0:2)

Finale

SerieEndstandSpiel 1Spiel 2Spiel 3Spiel 4Spiel 5
EC Dornbirn (1) – VEU Feldkirch (2)0:33:4
(1:1, 0:2, 2:1)
2:3
(1:0, 1:1, 1:1)
2:3 n. V.
(1:2, 0:0, 1:0, 0:1)

Statistik

Beste Scorer

RangSpielerTeamGPGAPTSPIMPPGSHGGWG
1Daniel GauthierFeldkirch11591420103
2Trevor GallantInnsbruck867134111
3Raimund DivisFeldkirch1167136311
4Thomas AuerDornbirn749138401
5Alexander HöllerInnsbruck857126110
6Marc ColleoniFeldkirch1147112200
7Walter FussiFeldkirch10191010100
8Rem MurrayInnsbruck51894100
9Patrick MössmerInnsbruck86288202
10Rémi RoyerFeldkirch944818212

Torhüter

RangSpielerTeamGPMIPGAGAASOGSVSSVS%SOWLOTL
1Patrick MachreichVEU12729:19241.9745443094.711930
2Markus SeidlInnsbruck8474:26162.0227525994.181530
3Hannes EnzenhoferDornbirn8499:37192.2826124292.721332
4Aleš SilaATSE8485:11182.2323521792.340530
5Bernhard BockLustenau3176:39103.4011410491.230030
6Luka GračnarRBS2118:2963.04645890.630020
7Walter BartholomäusZell4238:03184.5415213488.160130
8Artiom KonovalovSalzburg160:0066.00292379.310010

Kader des Nationalliga-Meisters

Nationalliga-Meister

VEU Feldkirch

Torhüter: Patrick Machreich, Michael Gruber

Verteidiger: Marc Colleoni, Matthias Fussenegger, Mathias Grabner, Igor Iwanow, Michael Lampert, Wilhelm Lanz, Alexander List, Michael Rossi, Rémi Royer, Rodi Short

Angreifer: Philipp Bader, Patrick Breuss, Raimund Divis, Marco Ferrari, Ryan Foster, Walter Fussi, Daniel Gauthier, Alexander Grasböck, Johannes Hehle, Heimo Lindner, Kevin Macierzynski, Martin Mallinger, Michael Novak, Bernd Schmidle, Domingo Usubelli

Cheftrainer: Michael Lampert

Einzelnachweise

  1. Der ATSE ist wieder Oberliga Meister. In: eishockeynews.at. Abgerufen am 23. Juni 2017.
  2. ATSE Graz kommt neu dazu. In: vol.at. 7. April 2010, abgerufen am 23. Juni 2017.
  3. Innsbruck sagt der EBEL ab, Bericht auf hockeyfans.at vom 16. Februar 2010
  4. a b Der neue Nationalliga-Modus im Überblick, Bericht auf hockeyfans.at vom 12. Juli 2010