Eishockey-Nationalliga (Österreich)

Eishockey-Nationalliga

SportartEishockey
VerbandÖsterreichischer Eishockeyverband
Land/LänderOsterreich Österreich
(Ungarn Ungarn)
Bundesliga

Die Nationalliga war von 1947 bis 1965 die höchste Spielklasse im österreichischen Eishockey. 1959 wurde mit der Nationalliga B eine nationale zweithöchste Spielklasse eingeführt, die höchste Spielklasse erhielt den Namen Nationalliga A.

Mit Gründung der Bundesliga 1965 wurde die Nationalliga (A) zur zweithöchsten Spielklasse. Von 1968 bis 1975, 1994 bis 1996 und 2000/01 wurde keine Nationalliga ausgetragen, zweithöchste Spielklasse war zu dieser Zeit die Oberliga. 2012 wurde mit der INL ein länderübergreifender Nachfolgewettbewerb der Nationalliga gegründet. Die INL wurde 2016 durch die Alps Hockey League ersetzt.

Geschichte

Nationalliga als höchste Spielklasse 1947 bis 1965

Nachdem bereits die Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1947/48 in Form von einer in zwei Gruppen eingeteilten Oberklasse ausgetragen wurde, wurde 1948/49 die Nationalliga eingeführt. Auch diese wurde in zwei Gruppen mit je vier – später fünf – Mannschaften durchgeführt, deren Sieger das Finale um die österreichische Meisterschaft in Hin- und Rückspiel bestritten. Ab 1951 gab es drei – später teilweise auch zwei – regional eingeteilte Gruppen und eine Finalrunde der Gruppensieger. Ab 1957/58 wurde die Nationalliga als nationale Liga durchgeführt. 1959 wurde aus der Liga, der zweithöchste Spielklasse, die Nationalliga B, die höchste Spielklasse wurde zur Nationalliga A. Wie zuvor die Liga wurde die Nationalliga B in regionalen Gruppen durchgeführt. Die Nationalliga A wurde von sechs Mannschaften 1957/58 auf acht Mannschaften 1964/65 aufgestockt. Dabei wurden große Klassenunterschiede der Teilnehmer offensichtlich. 1964/65 spielten die Mannschaften der Nationalliga daher im Grunddurchgang nur jeweils ein Mal gegeneinander, erst Meisterrunde der besten vier und Abstiegsrunde der restlichen vier wurden wie üblich in Hin- und Rückrunde ausgespielt. Schließlich wurden aus den vier Mannschaften der Meisterrunde zur Saison 1965/66 die Bundesliga als neue höchste Spielklasse gebildet. Nationalliga A und B bestanden noch bis 1968 als zweit- und dritthöchste Spielklasse weiter.

Nationalliga als zweite Spielklasse 1975 bis 2012

Die Nationalliga entstand nach Gründung der Bundesliga im Lauf der Jahre aus den einzelnen regionalen Ligen, die Mitte der sechziger Jahre noch die zweithöchste Spielklasse bildeten. Danach etablierte sie sich als Liga für die kleineren Teams, die entweder aus finanziellen Gründen oder aus Gründen der Infrastruktur für eine Teilnahme an der Bundesliga nicht in Betracht kamen. Die Budgets der Zweitliga-Teams waren um einiges niedriger als in der Bundesliga und bewegten sich zwischen mehreren hunderttausend und etwa einer Million Euro. Nicht zuletzt aufgrund der wechselhaften Geschichte der Bundesliga, in deren Verlauf es mehrmals zu Budgetexplosionen und Bankrotterklärungen einiger Mannschaften kam, versuchten die Nationalliga-Vereine, ihre Liga auf einem finanziell niedrigeren Niveau zu halten. Die Nachwuchsarbeit spielte dabei eine große Rolle, ebenso gab es in der Nationalliga eine zahlenmäßige Legionärsbeschränkung.

Als freiwilliger Absteiger aus der Bundesliga stieß in der Saison 2009/10 der HC Innsbruck zur Nationalliga. Andere ehemalige Bundesligisten waren die VEU Feldkirch, der EHC Lustenau, der EC Dornbirn sowie der im Sommer 2009 in Konkurs gegangene Verein EK Zell am See, der als EK Zeller Eisbären neu gegründet wurde. Mit der Saison 2010/11 kam außerdem der steirische Traditionsclub ATSE Graz als Aufsteiger aus der Oberliga neu hinzu.

Größere Veränderungen brachte schließlich die Spielzeit 2011/12. Mit vier neuen EBEL-Farmteams aus Graz, Klagenfurt, Linz und Wien konnte das abgewanderte Farmteam aus Salzburg mehr als ersetzt werden. Dank der Teilnahme des ungarischen Clubs Dab.docler spielte außerdem zum ersten Mal ein ausländisches Team in der Nationalliga. Damit startete man erstmals mit zwölf Clubs in die neue Saison, welche allerdings auch die Letzte der Nationalliga sein sollte. Grund hierfür war ein gravierender Schwund an teilnehmenden Mannschaften. Der EC Dornbirn und der HC Innsbruck stiegen in die Erste Bank Eishockey Liga auf, während die EBEL-Clubs aus Graz, Klagenfurt, Linz und Wien ihre Farmteams zurückzogen, um gemeinsam die EBEL Young Star League zu gründen. Der Österreichische Eishockeyverband ging daraufhin eine Kooperation mit dem Slowenischen Eishockeyverband ein, welcher nach dem Konkurs des HK Jesenice und dem scheitern der Slohokej Liga ebenfalls auf der Suche nach Teilnehmern für eine Eishockey-Liga war. Aus dieser Kooperation ging die INL hervor, welche am 14. Juli 2012 als länderübergreifender Nachfolger der Nationalliga gegründet wurde.

Nachwuchsarbeit

Die Mannschaften der Nationalliga förderten traditionell sehr stark den Nachwuchs, was umso wichtiger war, da einige EBEL-Vereine dies aufgrund der hohen Ausgaben für die Kampfmannschaften nicht oder nur in sehr eingeschränktem Maß tun können. Zwischen einigen Teams der Nationalliga und der EBEL wurden inoffizielle Kooperationen betrieben, allerdings verfügte der EC Red Bull Salzburg lange Zeit als einzige Mannschaft der Erste Bank Eishockey-Liga über ein echtes Farmteam in dieser Spielklasse. Dies änderte sich erst mit der Spielzeit 2011/12, als sich zwar die Salzburger aus der Liga zurückzogen, dafür aber vier andere EBEL-Teams mit ihren Farmteams in der Liga antraten. Auch die anderen Nationalliga-Vereine waren zu der Übereinkunft gelangt, der Forcierung des Nachwuchses Priorität einzuräumen. Vor allem die Vorarlberger Clubs leisteten im Nachwuchsbereich konstant gute Arbeit, und deren Spieler fanden regelmäßig den Weg in die EBEL.

Die Legionärsregelung, die jedem Club nur den Einsatz von drei Transferkartenspielern erlaubte, hatte sich bewährt und wurde größtenteils bis zur letzten Saison beibehalten. Ausnahmen hiervon bildeten lediglich die jeweils neu hinzugekommenen Clubs und die Letzten der jeweiligen Vorsaison.

Teilnehmer

Mannschaften und Platzierungen 1948 bis 1965

Mannschaft48
49
49
50
50
51
51
52
52
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60
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62
63
63
64
64
65
SV Ehrwald557
Blauweiss FeldkirchW3W3W3
ATSE Graz68
Grazer EV*
HofgasteinS4
Union HollabrunnA3*
Innsbrucker EVA2A2*2112W2S311212121
Klagenfurter AC22B312213S222123312
EK/EC KitzbühelA3A4A2WW3W2W22233334444
SV LeobenB3B22S2S3S2S2S3N444447
ESV MürzzuschlagS4
Salzburger EV6
Union SC SalzburgA3W
ESV SchwazW4
SV SpittalS3S3
TSV SteyrB4W
Villacher SVB3B2S3S4S4S2S4555667*
EK Engelmann WienB2B43S23311
Schwarzweiß WestbahnB4
Straßenbahn WienA4
Union WienO4O46
Wiener Jugend SVW4N266
Wiener EG111
Wiener EVO2W2O2O2O2*51233
WAT OttakringA4W2W4O3O3O3N3
EK Zell am See5655

Legende: Ohne Buchstabe: nationale Platzierung, mit Buchstabe Platzierung in der Gruppe; A: Gruppe A, B: Gruppe B, O: Gruppe Ost, N: Gruppe Nord/Ost, S: Gruppe Süd (56/57: Süd/Ost). 1951/52 Platzierungen der Gruppe West nicht bekannt. *: Rückzug aus der Liga

Teilnehmer 2000 bis 2012

Folgende Eishockey-Mannschaften nahmen ab 2000 an der Nationalliga teil.

TeamStadtGegründetAusstieg mit Ende folgender Saison
EHC BregenzerwaldBregenzerwald19852011/12 (Teilnahme an der Nachfolger-Liga INL)
VEU FeldkirchFeldkirch19272011/12 (Teilnahme an der Nachfolger-Liga INL)
EHC LustenauLustenau19702011/12 (Teilnahme an der Nachfolger-Liga INL)
EK Zeller EisbärenZell am See19282011/12 (Teilnahme an der Nachfolger-Liga INL)
EC DornbirnDornbirn19922011/12 (Aufstieg in die EBEL)
HC InnsbruckInnsbruck19942011/12 (Aufstieg in die EBEL)
ATSE GrazGraz20082011/12 (Rückzug in den Amateursport)
Kapfenberg BullsKapfenberg20092011/12 (Rückzug in den Amateursport)
EC KAC IIKlagenfurt19092011/12 (Teilnahme an der EBEL Young Star League)
EHC Linz IILinz19922011/12 (Teilnahme an der EBEL Young Star League)
Graz 99ers IIGraz19992011/12 (Teilnahme an der EBEL Young Star League)
Vienna Capitals IIWien20002011/12 (Teilnahme an der EBEL Young Star League)
Dab.docler (HUN)Dunaújváros19852011/12 (Rückkehr in die Ungarische Eishockeyliga)
EC Red Bulls Salzburg IISalzburg19952010/11 (Rückzug des Farmteams)
EV ZeltwegZeltweg19502008/09 (freiwilliger Abstieg)
KSV EishockeyklubKapfenberg20022008/09 (Konkurs)
EHC Team WienWien20072007/08 (Nennfrist für die Saison 2008/09 versäumt)
Wiener Eislöwen-VereinWien20002006/07 (Auflösung des Profibetriebs)
EC Red Bulls SalzburgSalzburg19952003/04 (Aufstieg in die EBEL)
Graz 99ersGraz19991999/00 (Aufstieg in die EBEL)

Meistertafel zweithöchste Spielstufe

SaisonMeister
Nationalliga B
1959/60Wiener EV
1960/61EK Zell am See
1961/62SV Ehrwald
1962/63ATSE Graz
1963/64Salzburger EV
1964/65EC Innsbruck Pradl
Nationalliga A
1965/66ATSE Graz
1966/67EHC Feldkirch
1967/68EC Ehrwald
Oberliga
1968/69EC Innsbruck Pradl
1969/70Grazer AK
1970/71WAT Stadlau
1971/72HC Salzburg
1972/73Kapfenberger SV
1973/74EHC Lustenau
1974/75EK Zell am See
Nationalliga
1975/76EC VSV
1976/77EC VSV
1977/78EHC Lustenau
1978/79EK Zell am See
1979/80WAT Stadlau
1980/81ATSE Graz
1981/82EHC Lustenau
1982/83Grazer SV
1983/84EHC Lustenau
1984/85Wiener EV
1985/86EK Zell am See
1986/87UEC Mödling
1987/88Kapfenberger SV
1988/89Kapfenberger SV
1989/90EK Zell am See
1990/91EK Zell am See
1991/92EHC Lustenau
1992/93EC Ehrwald
1993/94EV Innsbruck
Oberliga
1994/95SK DSG Rotschitzen
1995/96Kitzbüheler EC
Nationalliga
1996/97EHC Lustenau
1997/98DEK Klagenfurt
1998/99Kapfenberger SV
1999/00EC Graz 99ers
Oberliga
2000/01EC Red Bulls Salzburg
Nationalliga
2001/02EC Supergau Feldkirch
2002/03EK Zell am See
2003/04EC Red Bulls Salzburg
2004/05EK Zell am See
2005/06EHC Lustenau
2006/07VEU Feldkirch
2007/08EC-TREND Dornbirn
2008/09EHC Lustenau
2009/10EC hagn_leone Dornbirn
2010/11VEU Feldkirch
2011/12HC Innsbruck

Quelle: Österreichischer Eishockey-Verband[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eishockey.at - Meistertafel. Abgerufen am 28. Juni 2021.

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