Eisenerz-Prozesse
Die Eisenerz-Prozesse waren Gerichtsverfahren, die im Frühjahr 1946 von der britischen Besatzungsmacht angestrengt wurden und in Graz (Österreich) stattfanden.
Angeklagt war eine Reihe von Volkssturmmännern aus Eisenerz, die am 7. April 1945 ein Massaker an über 250 ungarischen Juden während eines Todesmarsches am Präbichl (Erzberg) verübten sowie der zuständige Kreisleiter. Von den 18 Angeklagten wurden zuerst zehn (darunter Otto Christandl) zum Tode verurteilt, vier erhielten Haftstrafen und vier wurden aus der Haft entlassen. Die zum Tode Verurteilten wurden am 21. Juni 1946 hingerichtet. Ein weiteres Verfahren endete mit zwei Todesurteilen, von denen jedoch nur eines vollstreckt wurde.[1]
Literatur
- Daniel Blatman: Die Todesmärsche der KZ-Häftlinge. Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords. Deutsche Übersetzung von Markus Lemke. Rowohlt, Reinbek, 2011, 864 Seiten. ISBN 9783498021276
- Heimo Halbrainer: Dossier zum Massaker am Präbichl und zum Todesmarsch der ungarischen Jüdinnen und Juden durch die Steiermark. Onlineveröffentlichung, Generationendialog Steiermark, 2015.
Weblinks
- Mahnmal für den Todesmarsch am Präbichl
- Theaterkritik zu einem 2006 produzierten Stück über die Prozesse
- Schauspielhaus Graz: Eisenerz Protokolle (Memento vom 16. Mai 2006 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Todesmarsch ungarischer Juedinnen und Juden.pdf auf www.generationendialog-steiermark.at, abgerufen am 29. Dezember 2022
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Gedenkstätte für 200 im Jahr 1945 auf dem Todesmarsch am Präbichl vom Eisenerzer Volkssturm ermordete ungarische Juden.