Eisenberg (Allgäu)

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:47° 37′ N, 10° 36′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Schwaben
Landkreis:Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft:Seeg
Höhe:818 m ü. NHN
Fläche:13,58 km2
Einwohner:1237 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:91 Einwohner je km2
Postleitzahl:87637
Vorwahl:08364
Kfz-Kennzeichen:OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel:09 7 77 125
Gemeindegliederung:17 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pröbstener Straße 9
87637 Eisenberg
Website:www.eisenberg-allgaeu.de
Erster Bürgermeister:Manfred Kössel (Überpart.Wgem.)
Lage der Gemeinde Eisenberg im Landkreis Ostallgäu
KarteÖsterreichKempten (Allgäu)Landkreis OberallgäuKaufbeurenLandkreis AugsburgLandkreis UnterallgäuLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis Landsberg am LechRettenbach am AuerbergWestendorf (Landkreis Ostallgäu)Wald (Schwaben)Waal (Schwaben)UntrasriedUnterthingauHalblechStöttwangStötten am AuerbergSeegSchwangauRückholzRuderatshofenRoßhauptenRonsbergRieden (bei Kaufbeuren)Rieden am ForggenseePfrontenPforzenOsterzellOberostendorfObergünzburgNesselwangMauerstettenMarktoberdorfLengenwangLechbruck am SeeLamerdingenKraftisriedKaltentalJengenIrseeGünzachHopferauGörisriedGermaringenFüssenFriesenriedEisenberg (Schwaben)EggenthalBuchloeBidingenBaisweilBiessenhofenAitrang
Karte

Eisenberg ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Seeg.

Geographie

Gemeindegliederung

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Allgäu. Das Gemeindegebiet besteht nur aus der Gemarkung Eisenberg.

Es gibt 17 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Zur Ortslage gehört die Alpe Kögelhof und der Burgstall Gschrift.

Geologie

Am Schrofeneck westlich des Weilers Holz liegt ein ehemaliger Steinbruch mit sehr weit nördlich gelegenen Aufschlüssen von Reiselsberger Sandstein.[4]

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Die Herrschaft Eisenberg war ursprünglich Eigentum der Herren von Hohenegg. 1382 übergab Bertold von Hohenegg seinen Besitz an Herzog Leopold III. von Österreich (1351–1386), um ihn anschließend für sich und seine Erben als Lehen wieder zu erhalten. Erbin war seine Tochter Anna, die vor 1376 den Friedrich von Freyberg ehelichte.

Im 15. Jahrhundert spalteten sich zwei selbständige Besitzkomplexe ab: Ca. 1420 die Herrschaft Freyberg-Eisenberg-Hohenfreyberg mit dem Amtmannsitz in Zell und 1467 die Herrschaft Freyberg-Eisenberg-Hopferau mit dem Amtmannsitz in Hopferau. Der eisenbergische Amtmann wohnte im Schlösschen in Weizern. Dort hatten die Freiherrn von Freyberg-Eisenberg zu Eisenberg ein Niedergericht für ihren Herrschaftsbereich eingerichtet.

Mit der Rheinbundakte 1806 kam Eisenberg zu Bayern und im Zuge der bayerischen Verwaltungsreformen entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2008 wuchs Eisenberg um 304 Einwohner bzw. ca. 34 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 895 auf 1180 um 285 Einwohner bzw. um 31,8 %.

Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr18401900193919501961197019871991199520002005201020152020
Einwohner493549547767749742870979112712041222118711891218[5]
(c) Tuxyso / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-4.0
Die Pfarrkirche St. Moritz in Zell
Die Wallfahrtskirche Mariahilf in Speiden
Die Von-Freyberg-Grundschule in Speiden trägt Namen und Wappen der Familie von Freyberg

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 Manfred Kössel (Überparteiliche Wählergemeinschaft).

Wappen

Wappen von Eisenberg (Allgäu)
Blasonierung:Geteilt von Silber und Blau; oben schräg gekreuzt ein gestürztes rotes Schwert mit goldenem Griff und eine rote Lanze mit goldener Spitze und abhängendem rotem Fähnchen, darin ein durchgehendes goldenes Balkenkreuz; unten drei, zwei zu eins gestellte goldene Kugeln.“[6]
Wappenbegründung: Schwert und Lanze sind die Insignien von St. Moritz, dem Patron der Pfarrkirche. Der geteilte Schild mit den drei goldenen Kugeln ist das Wappen der Familie von Freyberg, der ehemaligen Ortsherrschaft.

Dieses Wappen wird seit 1970 geführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab 2020 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 134 und im Bereich Handel und Verkehr 112 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In den sonstigen Wirtschaftsbereichen waren keine Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 493. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 933ha (mit zu 100 % Dauergrünfläche). Eine wichtige Erwerbsquelle ist auch der Fremdenverkehr.

Straßen

Wasserversorgung

Die gemeindliche Wasserversorgung erfolgt über zwei Brunnen am Nordrand der Gemeinde beim Ortsteil Bach der Gemeinde Seeg. Beide Brunnen werden durch ein ca. 40 ha großes Wasserschutzgebiet geschützt.

Kultur

Sehenswürdigkeiten

Der Pfarrort ist Zell mit der Pfarrkirche St. Moritz. Im Ortsteil Speiden steht die Wallfahrtskirche Maria Hilf mit einer sehenswerten Rokokoausstattung. Oberhalb von Zell befinden sich die beiden Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg. Auf Gemeindegebiet liegen außerdem der Burgstall Gschrift und das Schlössle in Weizern.

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten mit 25 Kindergartenplätzen
  • Grundschule mit 7 Lehrern und 124 Schülern
  • Burgenmuseum Eisenberg: Exponate aus den Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg

Persönlichkeiten

Literatur

  • Albert Guggemos: Eisenberg im Wandel der Zeit. Gemeinde Eisenberg, 2006
Commons: Eisenberg (Allgäu) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Eisenberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Gemeinde Eisenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Reiselsberger Sandstein am Schrofeneck SE von Zell. (PDF; 2,1 MB) In: Umweltatlas Bayern. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  5. Bayernportal: Gemeinde Eisenberg, Landkreis Ostallgäu
  6. Eintrag zum Wappen von Eisenberg (Allgäu) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

Auf dieser Seite verwendete Medien

Eisenberg in OAL.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Eisenberg, Landkreis Ostallgäu, Bayern, Deutschland.
English (en): Locator map of Eisenberg in District of Ostallgäu, Bavaria, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Eisenberg dans l'arrondissement d'Ostallgäu dans Bavière, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Eisenberg, Landkreis Ostallgäu, Bayern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Eisenberg во рамките на Landkreis Ostallgäu, Bayern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Eisenberg in de Landkreis Ostallgäu, Bayern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Eisenberg en Landkreis Ostallgäu, Bayern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Bavaria, District of Ostallgäu, Eisenberg ഭൂപടസ്ഥാനം.
Wallfahrt-Speiden.JPG
Gnadenkapelle und Wallfahrtskirche in Speiden, Gde. Eisenberg (Ostallgäu)
Kirche-St-Moritz-Eisenberg-2022.jpg
(c) Tuxyso / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-4.0
Katholische Pfarrkirche St. Moritz in Eisenberg
DSC02577 von Freyberg Grundschulde Speiden Eisenberg.jpg
Autor/Urheber: X-angel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Von-Freyberg-Grundschule in Eisenberg-Speiden trägt Namen und Wappen des Adelsgeschlechts von Freyberg, das in der Umgebung herrschte, und deren Burg Hohenfreyberg sich auf der Gemarkung der Gemeinde Eisenberg befindet.