Eisenbahnunfall von Dieburg

Der Eisenbahnunfall von Dieburg war ein Auffahrunfall zweier Güterzüge am 19. Mai 2022 gegen 4 Uhr morgens östlich des Bahnhofs Dieburg, bei dem der Lokomotivführer in der auffahrenden Lokomotive starb.

Ausgangslage

Der Unfall ereignete sich auf der Rhein-Main-Bahn, einer zweigleisigen elektrifizierten Strecke, in deren östlichem Abschnitt, zwischen Aschaffenburg und Darmstadt bei Streckenkilometer 56,8 in der Gemarkung Münster (Hessen). Beteiligt waren zwei Güterzüge, die beide in Richtung Darmstadt unterwegs waren:

Unfallhergang

Der Achszähler für den betroffenen Streckenabschnitt soll manuell in Grundstellung gebracht worden sein, obwohl der erste Zug ihn noch nicht verlassen hatte. Damit war die Einfahrt in diesen Abschnitt für den folgenden Zug mit einem fahrtzeigenden Hauptsignal möglich. So prallte die führende Lokomotive des zweiten Zuges auf den Zugschluss des ersten. Sie entgleiste und lag anschließend ca. 40 Meter neben den Schienen in einem Getreidefeld. Mehrere Wagen, die mit Sattelaufliegern und Wechselbrücken beladen waren, entgleisten ebenfalls.[1]

Folgen

Der Triebfahrzeugführer des auffahrenden Zuges wurde im Fahrzeug eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle. Der Lokomotivführer des vorderen Zuges erlitt einen Schock. Der Sachschaden war erheblich: 1,5 km Oberleitung und 1,4 km Gleis waren auszuwechseln. Dafür blieb die Strecke fast einen Monat lang gesperrt. Die auffahrende Lokomotive war so schwer beschädigt, dass sie verschrottet wurde.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Kollision zweier Güterzüge bei Dieburg. In: Eisenbahn-Revue International 7/2022, S. 383.

Koordinaten: 49° 55′ 7,1″ N, 8° 52′ 55,2″ O