Einwohnerentwicklung von Hamburg

Wappen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Hamburg tabellarisch und graphisch wieder.

Am 31. Dezember 2015 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Hamburg nach Fortschreibung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein 1.787.408 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Hamburg.svgEinwohnerentwicklung von Hamburg - ab 1871.svg
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Einwohnerentwicklung von Hamburg. Oben ab 950 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

1787 überschritt die Einwohnerzahl von Hamburg die Grenze von 100.000. Während der Hamburger Franzosenzeit, der Besatzung durch die französische Armee zwischen 1806 und 1814, sank die Bevölkerungszahl um die Hälfte. So wurden zu Beginn des Winters 1813/14 alle Bewohner, die sich nicht mindestens sechs Monate selbst versorgen konnten, darunter vor allem Arme, Alte und Schwache, aus der Stadt vertrieben. Beim Einmarsch der russischen Truppen am 30. Mai 1814 lebten noch 55.000 Menschen in Hamburg.

Mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1852 rund 160.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits über 700.000. Um 1905 war Hamburg mit den benachbarten preußischen Städten Altona-Ottensen im Westen und Wandsbek im Osten vollständig zusammengewachsen. Diese drei Städte hatten damals zusammen über eine Million Einwohner, doch wurden sie erst 1938 mit Hamburg zu einer Kommune vereinigt.

1912 überschritt die Stadt Hamburg die Grenze von einer Million Einwohner. Bei der Volkszählung vom 5. Dezember 1917 wurde eine ortsanwesende Gesamtbevölkerung von 846.055 Personen ermittelt. Darunter waren nach Angaben der Volkswirtschaftlichen Abteilung des Kriegsernährungsamtes 32.568 Militärpersonen und 1.579 Kriegsgefangene. Zwischen 1913 und 1917 sank die Bevölkerungszahl um 18 Prozent. Schon im Dezember 1919 hatte die Stadt wieder mehr als eine Million Einwohner.

Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 wurden insgesamt 48 Gemeinden und zwei Gemeindeteile mit zusammen 546.396 Einwohnern (1933) und einer Fläche von 61.096,02 Hektar mit Hamburg zu einer Kommune zusammengeschlossen. Folgende Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern wurden am 1. April 1938 Teil der Stadt Hamburg (in Klammern die Einwohnerzahl der Volkszählung vom 16. Juni 1933): Altona (241.970), Harburg-Wilhelmsburg (112.593), Wandsbek (46.255), Bergedorf (19.564), Lokstädt (17.868), Rahlstedt (14.349) und Billstedt (12.852).

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, im Mai 1939, hatte Hamburg bereits 1,712 Millionen Einwohner. Durch eine Serie schwerer Bombardierungen britischer Flugzeuge im Juli/August 1943 (Operation Gomorrha) wurden ungefähr 35.000 Einwohner getötet und rund ein Drittel aller Wohngebäude zerstört. Etwa 125.000 Hamburger wurden verletzt, 900.000 obdachlos. Nach mehreren Evakuierungen sank die Bevölkerungszahl bis 1944 unter die Millionengrenze, lag aber beim Einmarsch der britischen Truppen am 3. Mai 1945 wieder darüber. 1953 hatte die Stadt wieder so viele Einwohner wie vor dem Krieg.

Seinen bislang höchsten Einwohnerstand mit 1.857.431 erreichte Hamburg im Jahre 1964. Auf dem Höhepunkt des Baby-Booms in der Mitte der 1960er-Jahre betrug die zusammengefasste Geburtenziffer in Hamburg etwa 1,9 (Deutschland: 2,5). Durch das hohe Durchschnittsalter, welches aus niedrigen Geburtenziffern in der Vergangenheit resultierte, und dem Geburteneinbruch der 1970er-Jahre entstand ein enormes Geburtendefizit. Die Kinderzahl pro Frau sank Anfang der 1970er-Jahre auf 1,2 und verblieb seitdem auf diesem Niveau. Das Geburtendefizit betrug in den 1970ern bis zu 6 pro 1000 Einwohnern. Zusätzlich wanderten netto etwa 3 pro 1000 Einwohnern jedes Jahr ab, die Bevölkerung Hamburgs sank somit um 0,9 % pro Jahr. Hauptsächlich das Geburtendefizit, weniger die Suburbanisierung, führte anschließend zu einem Bevölkerungsrückgang bis 1986 auf 1.571.267 Einwohner. Nach 1986 wurde die Wanderungsbilanz wieder positiv und durch Effekte in der Altersstruktur nahm das Geburtendefizit kontinuierlich ab. Die Kinderzahl pro Frau lag 2008 bei 1,25. Ende 2010 stand die Stadt mit 1.786.448 Einwohnern unter den deutschen Großstädten hinter Berlin (etwa 3,4 Millionen Einwohner) auf Platz zwei der Großstädte Deutschlands, gefolgt von München mit 1,3 Millionen Einwohnern. Zwischen 1986 und 2010 nahm die Bevölkerung Hamburgs um 13,7 Prozent (215.181 Personen) zu.

Es folgt eine Übersicht mit den Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1826 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 950 bis 1870

(jeweiliger Gebietsstand)

JahrEinwohner
950500
1050900
12001.500
13005.000
143016.000
156020.000
160040.000
165060.000
175075.000
1787100.000
1800130.000
1811106.983
Jahr/DatumEinwohner
181455.000
1826122.861
3. Dezember 1834 ¹130.385
3. Dezember 1837 ¹135.375
3. Dezember 1840 ¹136.956
3. Dezember 1846 ¹148.754
3. Dezember 1852 ¹161.390
3. Dezember 1855 ¹166.148
3. Dezember 1858 ¹171.696
3. Dezember 1861 ¹178.841
3. Dezember 1864 ¹175.700
3. Dezember 1867 ¹225.074

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1871 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
1. Dezember 1871 ¹240.251
1. Dezember 1875 ¹264.675
1. Dezember 1880 ¹289.859
1. Dezember 1885 ¹305.690
1. Dezember 1890 ¹323.923
2. Dezember 1895 ¹625.552
1. Dezember 1900 ¹705.738
31. Dezember 1901725.971
31. Dezember 1902739.747
31. Dezember 1903754.261
31. Dezember 1904776.354
1. Dezember 1905 ¹802.793
31. Dezember 1906830.578
31. Dezember 1907856.226
31. Dezember 1908881.874
31. Dezember 1909907.522
DatumEinwohner
1. Dezember 1910 ¹931.035
31. Dezember 1911946.236
31. Dezember 19121.000.903
31. Dezember 19131.031.480
1. Dezember 1916 ¹876.833
5. Dezember 1917 ¹846.055
8. Oktober 1919 ¹985.779
31. Dezember 19191.004.427
31. Dezember 19201.026.989
31. Dezember 19211.041.057
31. Dezember 19221.071.924
31. Dezember 19231.066.991
31. Dezember 19241.089.091
16. Juni 1925 ¹1.079.126
31. Dezember 19251.087.049
31. Dezember 19261.101.132
DatumEinwohner
31. Dezember 19271.115.511
31. Dezember 19281.131.599
31. Dezember 19291.145.014
31. Dezember 19301.145.124
31. Dezember 19311.135.317
31. Dezember 19321.123.500
16. Juni 1933 ¹1.129.307
31. Dezember 19331.127.917
31. Dezember 19341.112.195
31. Dezember 19351.101.105
31. Dezember 19361.096.796
31. Dezember 19371.094.715
31. Dezember 19381.689.100
17. Mai 1939 ¹1.711.877
31. Dezember 19401.725.500
31. Dezember 1944958.247

. ¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadt Hamburg

Eine Einschätzung der Bevölkerungsentwicklung im Zweiten Weltkrieg ergeben die Ergebnisse der Verbrauchergruppenstatistiken, die aus den Daten der Lebensmittelzuteilungen gewonnen wurden und 1953 vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden. Nach der Kleinen Verbrauchergruppenstatistik umfasste die versorgte Zivilbevölkerung in Hamburg[2] Anfang Februar 1943 1.494.043 Personen (darunter 52.067 Gemeinschaftsverpflegte), zu Beginn der am 23. August 1943 beginnenden Zuteilungsperiode nur noch 921.400 (darunter 75.846 Gemeinschaftsverpflegte), Anfang Februar 1944 wieder 1.114.306 (darunter 115.818 Gemeinschaftsverpflegte), Mitte August 1.088.926 (darunter 106.556 Gemeinschaftsverpflegte) und Mitte Dezember 1944 noch 1.077.034 Personen (darunter 118.306 Gemeinschaftsverpflegte).

Von 1945 bis 1987

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
1. Mai 19451.004.325
31. Dezember 19451.350.278
29. Oktober 1946 ¹1.403.300
31. Dezember 19471.482.639
31. Dezember 19481.518.900
13. September 1950 ¹1.605.606
31. Dezember 19511.658.038
31. Dezember 19521.687.190
31. Dezember 19531.722.819
25. September 1956 ¹1.751.289
6. Juni 1961 ¹1.832.346
31. Dezember 19611.840.543
31. Dezember 19621.847.523
31. Dezember 19631.854.637
DatumEinwohner
31. Dezember 19641.857.431
31. Dezember 19651.854.361
31. Dezember 19661.847.267
31. Dezember 19671.832.560
31. Dezember 19681.822.837
31. Dezember 19691.817.122
27. Mai 1970 ¹1.793.823
31. Dezember 19701.793.640
31. Dezember 19711.781.621
31. Dezember 19721.766.214
31. Dezember 19731.751.621
31. Dezember 19741.733.802
31. Dezember 19751.717.383
31. Dezember 19761.698.615
DatumEinwohner
31. Dezember 19771.680.340
31. Dezember 19781.664.305
31. Dezember 19791.653.043
31. Dezember 19801.645.095
31. Dezember 19811.637.132
31. Dezember 19821.623.848
31. Dezember 19831.609.531
31. Dezember 19841.592.447
31. Dezember 19851.579.884
31. Dezember 19861.571.267
25. Mai 1987 ¹1.592.770

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Von 1987 bis 2011

Vergleich der Bevölkerungszahlen nach der Fortschreibung der Volkszählung (blau) und dem Melderegister (rot) von 1987 bis 2017. Der stark abgefallene Wert des blauen Graphen beim 9. Mai 2011 entspricht der Korrektur aufgrund des Zensus

Amtliche Bevölkerungsfortschreibung ("die amtlich festgestellte Bevölkerungszahl"),[3] der zweite Wert ist die Melderegisterangabe zum 31. Dezember.[4] Erstere basiert auf dem Volkszählungsergebnis von 1987 und berücksichtigt in der Fortschreibung nur Geburten/Sterbefälle sowie Zuzüge/Wegzüge von Einwohnern (Wanderungssaldo). Anfang 2009 mussten die Melderegister nach Abgleich mit den Steueridentifikationsnummern um 16208 Einträge bereinigt werden;[5] alle Einträge vor dem 31. Dezember 2008 sollten daher als leicht überhöht betrachtet werden.

Tatsächlich erhöhte sich die Einwohnerzahl in diesen 24 Jahren nur um 113.926 (7,2 % bzw. 0,3 % p. a.). Die „amtliche Bevölkerungsfortschreibung“ führte mit 196.759 zu einer signifikant überhöhten Bevölkerungszahl. Die Abweichung entspricht der Größe einer „Mittelstadt“ wie Tübingen oder Flensburg.

Durchschnittlich zogen 1987–2011 jährlich 80.000 Personen nach Hamburg und 75.000 aus Hamburg weg. Wenn nur 5 % der notwendigen Abmeldungen „vergessen“ wurden, werden so jährlich ca. 4.000 imaginäre Bürger der Stadt generiert. Über einen langen Zeitraum zwischen zwei Volkszählungen kann sich so ein imaginärer Bestand von 80.000 Bürgern kumulieren.

DatumFortschreibungMelderegister
25. Mai 19871.592.770
31. Dezember 19871.594.1901.641.023
31. Dezember 19881.603.0701.647.399
31. Dezember 19891.626.2201.669.599
31. Dezember 19901.652.3631.692.680
31. Dezember 19911.668.7571.701.144
31. Dezember 19921.688.7851.712.034
31. Dezember 19931.702.8871.719.281
31. Dezember 19941.705.8721.716.993
31. Dezember 19951.707.9011.715.789
31. Dezember 19961.707.9861.707.247
31. Dezember 19971.704.7311.703.588
31. Dezember 19981.700.0891.691.654
31. Dezember 19991.704.7351.696.065
DatumFortschreibungMelderegister
31. Dezember 20001.715.3921.704.929
31. Dezember 20011.726.3631.710.932
31. Dezember 20021.728.8061.712.413
31. Dezember 20031.734.0831.714.923
31. Dezember 20041.734.8301.715.225
31. Dezember 20051.743.6271.720.632
31. Dezember 20061.754.1821.732.503
31. Dezember 20071.770.6291.741.182
31. Dezember 20081.772.1001.735.663
31. Dezember 20091.774.2241.733.260
31. Dezember 20101.786.4481.746.813
30. April 20111.789.529
9. Mai 20111.706.696 ¹

¹ Zensusergebnis 9. Mai 2011[6] Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Ab 2011

DatumFortschreibungMelderegister
9. Mai 2011 ¹1.706.696
31. Dezember 20111.718.1871.760.017
31. Dezember 20121.734.2721.775.659
31. Dezember 20131.746.342
31. Dezember 20141.762.791
31. Dezember 20151.787.408
31. Dezember 20161.810.4381.860.759
31. Dezember 20171.830.5841.880.997
31. Dezember 20181.841.179
31. Dezember 20191.847.2531.899.160[7]
31. Dezember 20201.852.4781.904.444[8]

¹ Zensusergebnis 9. Mai 2011[9]

Bevölkerungsprognosen

Die nebenstehenden Prognosen im Vergleich zu der reale Einwohnerentwicklung seit 1990. Die Prognosen der Bertesmannstiftung sind in Grüntönen geplottet – die des BBSR in Rot

Prognosen der Bertelsmann Stiftung

In ihrer 2009 veröffentlichten Publikation „Wer, wo, wie viele? – Bevölkerung in Deutschland 2025“, in der die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl für alle Kommunen ab 5.000 Einwohner in Deutschland liefert, wird für Hamburg ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 3,9 Prozent (68.443 Personen) vorausgesagt. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Einwohnerzahl Hamburgs gem. Zensus 2011 mit rd. 1.707.000 Einwohnern gegenüber der prognostizierten Zahl für 2015 mit rd. 1.837.000 um etwa 130.000 bzw. knapp 8 % darunterliegt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2012–2030 – Prognose für Hamburg (Hauptwohnsitze):[10]

Im Jahr 2011 gab es eine Überarbeitung dieser Prognose, welche insgesamt ein stärkeres Bevölkerungswachstum prognostiziert. Im Jahr 2015 gab es eine neue Prognose, basierend auf Post-Zensus 2011 Daten.

Prognose 2009
DatumEinwohner
31. Dezember 20061.754.182
31. Dezember 20101.775.364
31. Dezember 20151.797.092
31. Dezember 20201.813.422
31. Dezember 20251.822.625

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognose 2011
DatumEinwohner
.
31. Dezember 20091.772.680
31. Dezember 20151.837.310
31. Dezember 20201.873.490
31. Dezember 20251.894.360
31. Dezember 20301.899.980

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognose 2015
DatumEinwohner
.
.
31. Dezember 20121.733.210
31. Dezember 20201.832.150
31. Dezember 20251.855.590
31. Dezember 20301.863.250

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognosen des Statistischen Landesamtes 2004 und 2008

Die Bevölkerungsvorausschätzung des Hamburger Basisdatenausschusses aus dem Jahre 2004 prognostiziert auf Grundlage der 10. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (10. KBV) des Bundes und der Länder in der mittleren Variante für Hamburg eine Einwohnerzahl von 1,814 Millionen im Jahre 2020. Das wäre ein Anstieg um 4,9 Prozent (rund 85.000 Personen) bezogen auf 2002. Diese ist auch Planungsgrundlage der Verwaltung Hamburgs. Das Ziel des Senates, eine „wachsende Stadt“ zu erreichen, würde demnach erreicht. Die Folgeextrapolation im Jahr 2008 (12.KBV) erhöhte diese Planzahl sogar auf 1,842 Mio. Einwohner im Jahr 2020,[11] aber diese Zielgröße wurde bereits 2009 wieder auf 1,785 Mio. Einwohner reduziert. Absolute Bevölkerungsentwicklung 2002–2020 – Prognose für Hamburg (Hauptwohnsitze):

DatumEinwohner
31. Dezember 20021.728.806
31. Dezember 20051.753.200
31. Dezember 20101.788.200
31. Dezember 20151.805.500
31. Dezember 20201.813.900

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2004

Prognose des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) 2012

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichte Ende 2012 seine Raumordnungsprognose 2030 basierend auf demografischen Daten seit 1990.[12] Bei Vergleich amtlicher Bevölkerungszählungen 1987 und 2011 mit anderen oben genannten Prognoseverfahren erschien die BBSR-Prognose mit +7±3 % für den Zeitraum 1990–2010 am zutreffendsten.

Nach diesem Rechenverfahren soll sich die Bevölkerungszahl Hamburgs gegenüber 2010 bis 2030 um 0±3 % verändern, wohingegen sich die der angrenzenden Landkreise um 6±3 % erhöhen wird.[13]

Ausländische Bevölkerung

Die Tabelle zeigt die größten Gruppen der melderechtlich mit Hauptwohnsitz in Hamburg registrierten Ausländer.[14] Daneben verfügten 144.000 Einwohner (2012) neben der deutschen Staatsbürgerschaft über bis zu drei andere Staatsbürgerschaften.[15]

RangBevölkerung aus20032004200520062007200820092010201120122013
1.Turkei Türkei60.25559.59859.26758.15457.22055.21153.03851.79950.26148.79847.553
2.Polen Polen20.22017.41019.38920.74321.45520.76220.02720.63522.40124.35626.053
3.Afghanistan Afghanistan14.88014.46913.78712.93612.69412.28711.95111.73211.99611.93911.665
4.Portugal Portugal9.7039.1809.0568.8768.7418.5668.5278.7138.6278.8599.329
5.RusslandRussland Russische Föderation7.3887.6277.7567.7137.6527.3857.4157.5217.5217.5017.911
6.Serbien ehem. Serbien/Montenegro19.65818.64717.81616.63515.66613.84212.00111.08110.0148.8687.700
7.ItalienItalien Italien6.5986.1206.0996.1546.1595.9885.9666.0426.1066.3946.891
8.Griechenland Griechenland7.6407.1456.9796.8296.6886.3746.1416.1156.2306.3256.534
9.Bulgarien Bulgarien1.2071.2311.2951.3262.0182.3922.9613.6864.2895.1765.999
10.Iran Iran9.6599.2828.8888.5128.2507.1386.0445.7425.6585.6115.692
11.SpanienSpanien Spanien3.4943.1953.1823.1453.1753.0483.1173.2613.7824.6055.582
12.Ghana Ghana5.5575.5175.5385.5805.6735.3815.1965.2765.4145.3855.430
13.Philippinen Philippinen1.9282.1773.3093.9844.5424.5094.2914.5354.8905.0255.188
14.FrankreichFrankreich Frankreich4.0013.4583.5453.7633.9223.7563.7713.9474.0704.4175.103
15.Rumänien Rumänien1.5121.5371.5691.6221.8242.1782.4302.9403.4004.0364.814
16.Nordmazedonien Nordmazedonien3.4693.6143.7493.8383.9624.0074.0654.3364.4084.5594.789
17.Kroatien Kroatien4.7054.6064.5854.6114.6144.5404.3194.4764.4194.3784.706
18.OsterreichÖsterreich Österreich3.9643.8003.9043.9213.9923.9413.9364.0604.0814.1684.284
19.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Großbritannien4.4563.9474.0054.0463.9703.7383.6983.7233.7133.9414.085
20.China Volksrepublik China3.3593.4873.5853.5233.6903.5673.2993.2673.5093.7354.025
21.UkraineUkraine Ukraine3.0643.3723.8113.8943.9713.7113.8253.8183.7483.7243.698
22.Bosnien und Herzegowina Bosnien-Herzegowina4.0243.9743.9313.9533.9413.9033.7573.7313.7153.6613.632
23.Indien Indien--------------2.4672.6663.2533.372
24.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA4.2794.3224.3304.3694.3803.3982.7322.7792.9333.1773.296
25.Serbien Serbien------------7611.3361.6682.1022.717
26.NiederlandeNiederlande Niederlande--------------2.2602.3432.4022.482
27.andere57.51257.35258.85058.93359.62655.90252.65048.58949.92651.63953.935
Alle Nationen gesamthaft262.532 255.067258.225257.060257.825245.524235.918237.867241.788248.034256.465

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Melderegister jeweils am 31. Dezember.

Jährlich nehmen ca. 1–2 % der ausländischen Bevölkerung Hamburgs dauerhaft die deutsche Staatsbürgerschaft an.

RangEinbürgerung aus200320042005200620072008200920102011
1.Turkei Türkei1.0906917471.1961.447
2.Afghanistan Afghanistan5022786241.009759
3.Iran Iran314275353505429
4.Polen Polen223114185223245
5.andere1.9041.4421.7972.3622.759
Alle Nationen gesamthaft4.0332.8003.7065.2955.639

Quelle: Pressearchiv Hansestadt Hamburg 2011[16]

Altersstruktur

Bevölkerungspyramide für hamburg (Datenquelle: Zensus 2011[17])

Am 31. Dezember 2012 lebten 17.297 Personen, die über 90 Jahre alt sind, in Hamburg. Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Gesamtbevölkerung und die einzelner Altersgruppen von 1995 bis 2012. Alle Daten stammen vom 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Amtliche Bevölkerungsfortschreibung).[18]

JahrGesamtbevölkerung
absolut
Alter 0 bis 17
absolut
Alter 0 bis 17
in %
Alter 18 bis 64
absolut
Alter 18 bis 64
in %
Alter ab 65
absolut
Alter ab 65
in %
19951.707.901272.86816,01.144.77867,0290.25517,0
19961.707.986274.54716,11.145.09867,0288.34116,9
19971.704.731275.53316,21.143.33867,1285.86016,7
19981.700.089274.51016,21.142.21867,2283.36116,6
19991.704.735274.81416,11.144.19267,1285.72916,8
20001.715.392276.20616,11.149.50867,0289.67816,9
20011.726.363277.28616,11.154.25266,9294.82517,0
20021.728.806277.16816,01.152.52466,7299.11417,3
20031.734.083276.62816,01.152.20466,5305.25117,5
20041.734.830275.24515,91.148.67066,2310.91517,9
20051.743.627274.51315,71.150.49266,0318.62218,3
20061.754.182273.25515,61.155.28865,9325.63918,6
20071.770.629273.18415,41.167.43065,9330.01518,6
20081.772.100271.75415,31.166.99265,9333.35418,8
20091.774.224272.22915,31.165.58565,7336.41019,0
20101.786.448273.82515,31.176.50665,9336.11718,8
20111.798.836275.23315,31.186.26765,9337.33618,8
20121.814.597277.37415,31.197.86366,0339.36018,7

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Fortschreibung auf Basis der Volkszählung 1987

Stadtbezirke

Die Zahlen für die Bevölkerung wurden anhand des Melderegisters (Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres) ermittelt.[19] Durch die Gebietsreform 2008 wurde im Bezirk Altona der neue Stadtteil Sternschanze geschaffen, der sich im Wesentlichen aus einem großen Anteil vom Stadtteil St. Pauli (Bezirk Hamburg-Mitte) und einem kleinen Anteil des Bezirks Eimsbüttel zusammensetzt.

BezirkFläche
[km²]
Einwohner
(1990)
Einwohner
(2000)
Einwohner
(2005)
Einwohner
(2008)
Einwohner
(2009)
Einwohner
(2010)
Einwohner
(2011)
EW/km²
(2010)
Zuwachs
(2001–2010)
Altona78,8239.231240.102242.557250.223250.172251.563253.735 (247.011)(2)3.192723 EW/a
Bergedorf154,799.328114.631118.282118.910119.338120.328121.053 (118.828)(2)778550 EW/a
Eimsbüttel49,6238.753244.893244.350242.699243.495245.979247.477 (242.757)(2)4.959618 EW/a
Harburg(1)125,3143.937150.138151.365153.667152.429152.607153.404 (147.392)(2)1.218110 EW/a
Hamburg-Mitte(1)141,5295.842274.185279.637281.472280.430282.781285.936 (271.382)(2)1.9981554 EW/a
Hamburg-Nord57,5282.715275.802277.149279.285278.961282.090284.891 (275.349)(2)4.906827 EW/a
Wandsbek147,7392.874405.178407.292409.407408.435411.465413.521 (403.977)(2)2.786774 EW/a
Hamburg755,11.692.6801.704.9291.720.6321.735.6631.733.2601.746.8131.760.017 (1.706.696)(2)2.3135124 EW/a

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein.

(1) Nach der Gebietsreform 2008 wird der Stadtteil Wilhelmsburg (Zuwachsrate 385 EW/a) nicht mehr dem Bezirk Harburg, sondern Bezirk Hamburg-Mitte zugerechnet; kursive Werte sind bereinigte Einwohnerzahlen. – (2) Zensus 2011.[20]

Klage der Hansestadt Hamburg gegen die Berechnung beim Bundesverfassungsgericht

Die Hansestadt Hamburg klagte gemeinsam mit der Stadt Berlin gegen die Berechnungsgrundlage des Zensus 2011 und dessen Fortschreibung (Stand Oktober 2017).[21] Hintergrund war, dass den Städten durch zu niedrig angesetzte Werte Ausgleichszahlungen nach dem Länderfinanzausgleich entgehen (s. a. Art. 107 GG und Zensusgesetz 2011). Den in den Klagen vorgebrachten Argumenten wurde durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts jedoch nicht gefolgt und der Zensus 2011 als mit dem Grundgesetz vereinbar beurteilt.[22]

Siehe auch

Literatur

  • Georg Wilhelm von Viebahn: Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschlands., Verlag Georg Reimer, Berlin, 1858–1868, 3 Bände
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich., 1880–1918.
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich., 1919–1941/42.
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden., 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland., 1952 ff.
  • Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.): Wer, wo, wie viele? – Bevölkerung in Deutschland 2025. Praxiswissen für Kommunen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-86793-042-0.

Weblinks

Commons: Temporal population graphs of Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Monatszahlen zur Bevölkerung
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistische Berichte, Arb.-Nr. VIII/19/1, Die Zivilbevölkerung des Deutschen Reiches 1940–1945. Ergebnisse der Verbrauchergruppen-Statistik. Wiesbaden 1953, S. 37.
  3. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bevölkerungsstand in den Hamburger Stadtteilen (Fortschreibung)
  4. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bevölkerungsstand in den Hamburger Stadtteilen (Melderegister 2004ff)
  5. Ab 2008 korrigiertes Melderegister Hamburger Abendblatt vom 26. September 2009
  6. Zensus 9. Mai 2011 (PDF; 556 kB)
  7. [1]
  8. [2]
  9. Fortschreibung ab 2011
  10. Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose
  11. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bevölkerung in Hamburg 2010 bis 2030 (PDF-Datei; 108 kB)
  12. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) 2012 (Memento vom 2. September 2012 im Internet Archive)
  13. BBSR 2012 – Grafik: Kleinräumige Bevölkerungsdynamik in Vergangenheit und Zukunft (Deutschland 1990 und 2030) (Memento des Originals vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bbsr.bund.de Archivlink (Memento des Originals vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bbsr.bund.de
  14. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: (PDF)
  15. Senat will doppelte Staatsbürgerschaft erleichtern – DIE WELT 15. März 2013
  16. Pressearchiv Hansestadt Hamburg 2011 [3]
  17. Datenbank Zensus 2011, Hamburg, Alter + Geschlecht
  18. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Die Bevölkerung in Hamburg und Schleswig-Holstein nach Alter und Geschlecht (Memento des Originals vom 27. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-nord.de
  19. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Melderegister 1987ff: detaillierte Regionalergebnisse (Memento des Originals vom 17. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-nord.de
  20. Statistik Nord meldet 83 000 Einwohner weniger
  21. Verhandlungsgliederung in Sachen „Zensus 2011“, Pressemitteilung Nr. 88/2017 vom 17. Oktober 2017, Aktenzeichen: 2 BvF 1/15, 2 BvF 2/15 www.bundesverfassungsgericht.de
  22. 2 Senat Bundesverfassungsgericht: Bundesverfassungsgericht - Entscheidungen - Vorschriften über den Zensus 2011 verfassungsgemäß. 19. September 2018, abgerufen am 10. Oktober 2020.

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