Eichenfarn

Eichenfarn

Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)

Systematik
Farne
Klasse:Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung:Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie:Wimperfarngewächse (Woodsiaceae)
Gattung:Eichenfarne (Gymnocarpium)
Art:Eichenfarn
Wissenschaftlicher Name
Gymnocarpium dryopteris
(L.) Newman

Der Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris) ist ein in Mitteleuropa heimischer Farn aus der Familie der Wimperfarngewächse (Woodsiaceae). In vielen Werken wird er noch in der Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae) geführt.

Beschreibung

Der Eichenfarn ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einem langen, dünnen und kriechenden Rhizom. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 40 Zentimetern.

Der Blattstiel sowie die Blattspindel sind drüsenlos. Die Blattspreite ist hellgrün, dünn und kahl oder spärlich drüsig behaart. Die Spreite besteht aus drei bis fünf Hauptfiedern.

Wedel mit Sori
Eichenfarn

Die Sori sind nackt und stehen nahe am Blattrand.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 160.

Ökologie

Der Eichenfarn ist ein Rhizom-Geophyt, der meist in größeren Herden wächst. Die Sporen verbreiten sich als Körnchenflieger über den Wind. Sporenreifezeit ist von Juli bis August.

Vegetative Vermehrung erfolgt über das Rhizom.

Vorkommen

Der Eichenfarn hat ein zirkumpolares Areal mit meridional/montaner bis arktischer Verbreitung bei subozeanischer Tönung. In Deutschland und Österreich ist die Art häufig. Das gesamte Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Europas sowie die Türkei, Georgien, China, Japan, Ostsibirien, Alaska, Kanada und die Vereinigten Staaten.[1]

Der Eichenfarn wächst insbesondere in schattigen, bodensauren Wäldern der submontanen bis subalpinen Höhenstufe, kommt aber auch im Flachland und an der Küste vor.[2] Er wächst in Mitteleuropa gern in Gesellschaften des Fagion, aber auch des Adenostylion oder des Piceion.[3]

In den Allgäuer Alpen steigt er am Diedamskopf in Vorarlberg bis zu 2080 m Meereshöhe auf.[4]

Taxonomie

Der Eichenfarn wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum unter dem Basionym Polypodium dryopteris L. erstveröffentlicht.[5] Er wurde 1851 von Edward Newman in die Gattung Gymnocarpium gestellt und erhielt seinen anerkannten Artnamen Gymnocarpium dryopteris(L.) Newm.[6] Weitere Synonyme sind: Thelypteris dryopteris(L.) Sloss., Phegopteris dryopteris(L.) Fée, Dryopteris disjuncta(Rupr.) C.V.Morton, Nephrodium dryopteris(L.) Michx., Lastrea dryopteris(L.) Bory, Dryopteris linnaeanaC.Chr.

Quellen

Literatur

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 7., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • A. C. Jermy: Gymnocarpium. In: T. G. Tutin, N. A. Burges, A. O. Chater, J. R. Edmondson, V. H. Heywood, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2., überarbeitete Auflage. Volume 1: Psilotaceae to Platanaceae. Cambridge University Press, Cambridge/New York/Melbourne 1993, ISBN 0-521-41007-X, S. 26 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.

Einzelnachweise

  1. Gymnocarpium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 6. März 2019.
  2. Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 82. ISBN 3-8001-3131-5
  4. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 67.
  5. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 1093, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D1093%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  6. Edward Newman: Synoptical table of the british ferns. In: The Phytologist. A popular botanical miscellany. Band 4, Appendix, S. xxiv, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbiodiversitylibrary.org%2Fpage%2F16431835~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D

Weblinks

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