Ehrhardsmühle (Weismain)
Erhardsmühle | ||
---|---|---|
Die Ehrhardsmühle um 1900 samt Nebengebäuden | ||
Lage und Geschichte | ||
Koordinaten | 50° 1′ 35″ N, 11° 11′ 47″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Erhardsmühlbach (Zufluss der Weismain) | |
Erbaut | Vmtl. vor 1500 | |
Stillgelegt | Getreidemahlgänge: 1950er Jahre Schneidgang: 1970 | |
Zustand | 1976 abgerissen. Grundmauerreste sowie Teile des Antriebssystems noch erhalten | |
Technik | ||
Nutzung | Getreide- und Schneidmühle | |
Mahlwerk | Ehemals zwei Mahlgänge, ein Stampfgang und ein Schneidgang | |
Antrieb | Wassermühle | |
Wasserrad | Ab dem 19. Jahrhundert vier oberschlächtige Wasserräder |
Die Ehrhardsmühle (auch Erhardsmühle[1]) war eine Getreide- und Schneidmühle im Kleinziegenfelder Tal. Sie befand sich am Erhardsmühlbach, am Beginn des kurzen Seitentals, das nach Großziegenfeld führt, und ist noch in Teilen als Ruine erhalten.[1] Das Anwesen der ehemaligen Ehrhardsmühle stellt mit Wohnhaus und Sägewerk einen amtlich benannten Gemeindeteil der Stadt Weismain dar.
Geschichte
Die Erhardsmühle wurde erstmals 1593 als „Küfenmüll“ erwähnt[2] und war eine der ältesten Mühlenanlagen im Kleinziegenfelder Tal.[1] Vermutlich entstand sie aber bereits im Spätmittelalter.[3] In dem noch erhaltenen Türstock ist die Jahreszahl 1894 eingemeißelt; sie weist jedoch nur auf einen Umbau der Mühle hin.[1] Sie gehörte zur ehemaligen Steuergemeinde Großziegenfeld.[3] Ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in der Mühle mit drei oberschlächtigen Wasserrädern[3] auf zwei Mahlgängen[3] und einem Stampfgang[3] Getreide gemahlen; in einem Nebengebäude[1] trieb ebenfalls ein oberschlächtiges Wasserrad[3] einen Schneidgang an.[1][3] In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Mahlen von Getreide in der Mühle eingestellt.[1] Einige Jahrzehnte später, im Jahr 1970,[2] wurde das Sägewerk aufgegeben und die einstürzende Mühle 1976 abgerissen.[1][2] Erhalten geblieben sind Grundmauerreste aus Sandstein und Teile des Antriebssystems, zu dem ein metallenes Mühlrad mit Radachse und Stirnrad gehört.[1] In der Nähe der Ruine der Mühle befindet sich seit den 1990er Jahren das moderne Sägewerk Erhardsmühle.[4]
Architektur
Das Gebäude wurde 1962 als „großes, zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach“ beschrieben.[1] Der Kern der Mühle stammte aus dem 17., der östliche Teil aus dem 18. Jahrhundert. Über dem Erdgeschoss aus Sandstein befand sich ein Fachwerkaufbau.[1] Das Zierfachwerk im Giebel war mit einfachen und geschwungenen Andreaskreuzen geschmückt.[1]
Literatur
- Jutta Böhm: Mühlen-Radwanderung. Routen: Kleinziegenfelder Tal und Bärental, Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels, Weismain/Lichtenfels (Landkreis Lichtenfels), 2000, 52 S. (zahlr. Ill., Kt.)
- Josef Urban: Kleinziegenfeld. In: Heimatgeschichtliche Zeitschrift für den Landkreis Lichtenfels, Band 10, Verlag Vom Main zum Jura, Eggolsheim 2001, S. 24–51
Weblinks
Siehe auch
Liste der Mühlen an der Weismain und der Krassach
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l Böhm (2000), S. 30
- ↑ a b c Mühlen 2012, Tourist Information Oberes Maintal-Coburger Land, Lichtenfels 2012, PDF (131 KB), S. 2 (Memento des Originals vom 21. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d e f g Urban (2001), S. 36–37
- ↑ Sägewerk Erhardsmühle, baustoffe.cc, abgerufen am 29. Dezember 2012
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Grundkarte TUBS, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte Bayern, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
Die Rautenflagge des Freistaates Bayern seit 1971. Das Seitenverhältnis ist nicht vorgegeben, Abbildung 3:5.
Autor/Urheber: Trollhead, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Überreste der Antriebsanlage der ehemaligen Erhardsmühle im Kleinziegenfelder Tal
Foto der Erhardsmühle samt Nebengebäuden im Kleinziegenfelder Tal um 1900.