Ehrenbach
Ehrenbach Stadt Idstein | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 12′ N, 8° 13′ O |
Höhe: | 349 m ü. NHN |
Fläche: | 4,66 km²[1] |
Einwohner: | 313 (31. Dez. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 65510 |
Vorwahl: | 06126 |
Ehrenbach ist ein Stadtteil von Idstein im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Geographische Lage
Ehrenbach liegt südwestlich von Idstein in einer Talmulde des Ehrenbachs. Der Limes bildet die Südgrenze der Gemarkung, die im Südwesten bis vor das Kastell Zugmantel an der Bundesstraße 417 reicht. Höchste Erhebung ist der 472 Meter hohe bewaldete Scheid im Nordwesten der Gemarkung.
Durch Ehrenbach führt die Kreisstraße K 707 als Zugmantelstraße von der B 417 im Südwesten zur Anschlussstelle Idstein der Bundesautobahn 3 im Nordosten.
Geschichte
Chronik
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ehrenbach erfolgte im Jahr 1475 unter dem Namen Ernbach.[1] Aus einem Weistum des Auroffer Grundes von 1475 geht hervor, dass Nassau-Idstein oberster Herr in beiden Ehrenbach sei.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde Ehrenbach am 1. Juli 1971 zeitgleich mit zwei weiteren Gemeinden freiwillig der Stadt Idstein an.[3][4] Für den Stadtteil Ehrenbach wurde, wie die übrigen Stadtteile von Idstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Ehrenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
- vor 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Idstein, Amt Idstein
- ab 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Ottweiler, Amt Idstein
- ab 1728: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Idstein
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1812: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisamt Langen-Schwalbach (Justizamt Wehen)
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
- ab 1867/68: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis (Trennung von Justiz (Amtsgericht Wehen) und Verwaltung)
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (ab 1946), Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- am 1. Juli 1971 als Stadtteil zu Idstein
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen
- 1566: 12 nassauische Haushaltungen[1]
- 1609: 10 Haushalte[1]
Ehrenbach: Einwohnerzahlen von 1821 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1821 | 117 | |||
1834 | 142 | |||
1840 | 145 | |||
1846 | 133 | |||
1852 | 136 | |||
1858 | 143 | |||
1864 | 142 | |||
1871 | 136 | |||
1875 | 130 | |||
1885 | 129 | |||
1895 | 129 | |||
1905 | 122 | |||
1910 | 133 | |||
1925 | 125 | |||
1939 | 125 | |||
1946 | 209 | |||
1950 | 180 | |||
1956 | 160 | |||
1961 | 166 | |||
1967 | 186 | |||
1970 | 225 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 291 | |||
2014 | 306 | |||
2020 | 316 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Idstein:[8]; Zensus 2011[9] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ehrenbach 291 Einwohner. Darunter waren 24 (8,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 135 zwischen 18 und 49, 57 zwischen 50 und 54 und 54 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 132 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 93 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Religionszugehörigkeit
• 1895: | 128 evangelische (= 99,22 %), ein katholischer (= 0,78 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 144 evangelische (= 86,75 %), 21 katholische (= 12,65 %) Einwohner[1] |
Sehenswürdigkeiten
Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbach.
- Das Dorf wird von einem rekonstruierten Limes-Wachturm überragt.
- Sehenswert ist das renovierte ehemalige Hirtenhaus.
Fachwerkkirche in Ehrenbach
Zugmantelstraße in Ehrenbach
Infrastruktur
- Den öffentlichen Personennahverkehr stellen die Buslinien 224 und 241 der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft sicher.
- Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Ehrenbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zahlen-Daten-Fakten. In: Webauftritt. Stadt Idtein, archiviert vom ; abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 17. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 36; kB) §; 5. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Idstein, archiviert vom am 29. Oktober 2020; abgerufen im Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Zahlen-Daten-Fakten (aus Webarchiv). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Idtein, archiviert vom ; abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 98, archiviert vom am 11. Juli 2021 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
- Stadtteile In: Webauftritt der Stadt Idstein.
- Ehrenbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Foto von Ehrenbach
- Literatur über Ehrenbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Gerda Arendt, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Türmchen, Ehrenbach, Südseite mit dem Eingang nach umfassender Resaurierung
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Ehrenbach, denkmalgeschützte Gebäude Zugmantelstraße 19 aufwärts