Egersdorf

Egersdorf
Koordinaten:49° 28′ N, 10° 53′ O
Höhe: 343 m ü. NHN
Einwohner:1537 (Mrz. 2020)[1]
Postleitzahl:90556
Vorwahl:09103
Bild von Egersdorf

Egersdorf (fränkisch: Icheasch-doaf[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geografie

Das Dorf bildet mit dem westlich gelegenen Cadolzburg und dem südlich gelegenen Wachendorf eine geschlossene Siedlung. Zwischen Egersdorf und Wachendorf fließt der Brunnlohbach (im Unterlauf Banderbach genannt), einem linken Zufluss der Bibert. Im Osten grenzt die Zirndorfer Forst an, im Norden das Waldgebiet Langer Strich.

Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Cadolzburg zur Staatsstraße 2409 (2 km südwestlich), nach Wachendorf zur Kreisstraße FÜ 19 (1 km südlich) und die FÜ 19 kreuzend nach Steinbach (3 km südöstlich). Der Ort hat einen Haltepunkt an der Rangaubahn.[4]

Geschichte

Im Jahre 1284 wurde in einer Urkunde ein Conrad von Egerstorf erwähnt. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Eger.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Egersdorf 19 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Cadolzburg. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (zwei Höfe, zwei Halbhöfe, drei Güter, ein Hirtenhaus), das bambergische Amt Herzogenaurach (zwei Höfe, ein Gut), die Deutschordenskommende Nürnberg (ein Gut), die Heiligenstiftung Roßtal (ein Gut), das Gotteshaus Burgfarrnbach (ein Haus), das Gotteshaus Roßtal (ein Gut), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (ein Hof, zwei Halbhöfe) und Nürnberger Eigenherren: von Behaim (ein Halbhof), von Ebner (ein Gut).[6]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Egersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steinbach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Steinbach zugeordnet. Bis 1812 und von 1821 bis 1836 unterstand ein Anwesen in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Weikershof, ein Anwesen unterstand von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht Leyh.[7]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Egersdorf am 1. Mai 1978 nach Cadolzburg eingemeindet.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 16: erdgeschossiges Wohnstallhaus, massiv und neu verputzt; vermutlich von „1723“ (bezeichnet an der ehemaligen rundbogigen Haustüre); dreigeschossiger Straßengiebel mit Fachwerk (K-Streben)[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002020
Einwohner1101261251291261241283023163676031537
Häuser[9]19212525263758174
Quelle[10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Cäcilia (Cadolzburg) gepfarrt.[6] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Otto (Cadolzburg) gepfarrt.[21]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Strukturdaten > Einwohner. In: cadolzburg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 28. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „īcheʳschdoʳf“.
  3. Gemeinde Cadolzburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 28.
  6. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 110 f.
  7. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 233.
  8. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 194. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 21 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 69 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1197, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).
  21. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.

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