Efeublättriges Alpenveilchen

Efeublättriges Alpenveilchen

Efeublättriges Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium)

Systematik
Asteriden
Ordnung:Heidekrautartige (Ericales)
Familie:Primelgewächse (Primulaceae)
Unterfamilie:Myrsinengewächse (Myrsinoideae)
Gattung:Alpenveilchen (Cyclamen)
Art:Efeublättriges Alpenveilchen
Wissenschaftlicher Name
Cyclamen hederifolium
Aiton

Cyclamen hederifolium ist eine Pflanzenart aus der Gattung Alpenveilchen (Cyclamen) innerhalb der Familie Primelgewächse (Primulaceae). Als Trivialnamen werden Efeublättriges Alpenveilchen, Herbst-Alpenveilchen, Neapolitanisches Alpenveilchen, Neapolitaner Erdscheibe verwendet. Sie ist im nördlichen Mittelmeerraum verbreitet.

Beschreibung

Illustration

Vegetative Merkmale

Cyclamen hederifolium wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 cm. Sie bildet als Überdauerungsorgan eine nur an der Oberseite bewurzelte Knolle. Die Knollen wachsen beständig, erreichen Durchmesser von 15 bis 20 cm und sind langlebiger als beispielsweise die von Cyclamen coum.

Erst nach dem Erscheinen der Blüten im August oder September entwickeln sich die Laubblätter. Die Blätter überwintern und bilden bis zum späten Frühjahr eine grundständige Blattrosette und beim Auftreten in kleinen Gruppen einen grünen Blattteppich. Die Blattform des Cyclamen hederifolium ähnelt zum Teil denen des Efeus. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Spreitenform ist recht variabel und reicht von efeuähnlich gezackt bis herz- oder spießförmig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün mit einem mehr oder weniger stark ausgeprägten silbrigen Muster. Die Blattunterseite ist grünlich.

Die weißblühende Form Cyclamen hederifolium f. album kommt in Wildbeständen vor und soll wuchskräftiger sein als die rosablühenden Formen.[1]

Generative Merkmale

Die Blütezeit liegt in der zweiten Jahreshälfte von August bis Oktober. Die Blüten stehen einzeln auf einem 10 bis 15 cm langen Blütenstandsschaft. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenkronblätter sind dunkel- bis hellrosafarben und besitzen an der Basis einen dunklen Fleck. Die Blüten duften schwach und zeichnen sich durch die zurückgeschlagenen Kronblätter aus, die einen fünfeckigen Schlund bilden.[2]

Unmittelbar nach der Blüte rollen sich die Blütenstandsschäfte von oben her zusammen. Die kugelförmigen Kapselfrüchte reifen auf dem Boden liegend und von den Blütenstielen umschlossen bis zum darauffolgenden Frühsommer. Die Samen keimen im Herbst. Sämlinge bringen im ersten Jahr ein einzelnes Blättchen hervor, das den Winter überdauert und etwa 5 mm breit ist.

Karte der natürlichen Verbreitung der Gattung Cyclamen in Europa, Asien und Afrika. Cyclamen hederifolium ist die Nr. 2. (Versuch auf Grundlage der Angaben in Wikipediaartikeln und auf "cyclamen.org").

Vorkommen

Das weite Verbreitungsgebiet von Cyclamen hederifolium reicht im Mittelmeerraum von Südfrankreich bis zur westlichen Türkei und sie kommt auf den Mittelmeerinseln Korsika, Sardinien, Kreta und der Ägäis vor. Cyclamen hederifolium gedeiht dort in Wäldern und Buschland in felsigen Gebieten in Höhenlagen bis zu 1300 Metern, meist über Kalkstein.

Nutzung

Cyclamen hederifolium ist trotz seiner südlichen Herkunft auch in Mitteleuropa winterhart und gehört zu den Cyclamen-Arten, die am einfachsten in der Kultur sind. Es gedeiht im Halbschatten auf durchlässigem Boden, im Garten aber auch auf den meisten Gartenböden; dort toleriert es auch sonnige Standorte. Es breitet sich leicht durch Samen aus und verwildert an geeigneten Standorten.[3]

Quellen

Literatur

  • J. Krejca, A. Jakobova: Steingartenpflanzen. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1989, ISBN 3-331-00185-6, S. 178.
  • Fritz Köhlein: Das große Buch der Steingartenpflanzen. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-6559-7.
  • Christopher Grey-Wilson: Cyclamen: A Guide for Gardeners, Horticulturists and Botanists. Pavilion Books, 2015, ISBN 978-1-84994-221-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Christian Grunert: Das große Blumenzwiebelbuch. Berlin: VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1990, ISBN 3 331-00193-7.
  2. Oleg Polunin, Anthony Huxley: Blumen am Mittelmeer. BLV München Basel, München 1970.
  3. Fritz Köhlein, Das große Buch der Steingartenpflanzen. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-6559-7.

Weblinks

Commons: Efeublättriges Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Cyclamen map west.jpg
Autor/Urheber: Nalagtus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Distribution map of 13 species of the genus cylamen in the western part of its natural distribution. (Presumed spread according to wikipedia sources and informations from "cyclamen.org")
Cyclamen fruits.jpg
Autor/Urheber: Francine Riez, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fruits de cyclamen
C. hederifolium flowers & leaves.jpg
Autor/Urheber: Meneerke bloem, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Cyclamen hederifolium - flowers & leaves
Eymet Pouthet cyclamens.JPG
Autor/Urheber: Père Igor, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Cyclamens de Naples, parc du château de Pouthet, Eymet, Dordogne, France.
Cyclamen hederifolium Album006.jpg
Autor/Urheber: Meneerke bloem, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Cyclamen hederifolium 'Album'
Afbeelding-075-Cyclamen hederifolium.tif
Cyclamen hederifolium Image by Abraham Jacobus Wendel, from the Dutch language book Flora: afbeeldingen en beschrijvingen van boomen, heesters, éénjarige planten, enz. voorkomende in de Nederlandsche tuinen by H. Witte and A. J. Wendel, Groningen: Wolters, [1868]. The plants imaged where taken from Japan to the Netherlands by Philipp Franz von Siebold.
Cyclamen hederifolium leaves Zakynthos.jpg
Autor/Urheber: Pat Nicholls, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Herbarium sheet of Cyclamen hederifolium leaves from Cyclamen Society Expedition site 08/07 between Katastari and Korithi, Zakynthos, showing range of leaf shapes