Eduard von Schrötter

Eduard Alfred Gottfried Freiherr von Schrötter (* 22. März 1822 in Marienwerder, Westpreußen; † 8. Dezember 1883 in Pankow, Barnim) war ein preußischer Jurist und Landrat.

Leben

Herkunft

Sein Großvater war der preußische Justizminister Karl Wilhelm von Schrötter (1748–1819). Seine Eltern waren der Geheime Justizrat und Richter an einem preußischen Appellationsgericht Ferdinand von Schrötter (1785–1863) und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Wedeke († 19. Februar 1849), eine Tochter des Hofpredigers Johann Christoph Wedeke. Der Landrat Bruno von Schrötter (1816–1888) und der Generalmajor Theobald von Schroetter (1820–1881) waren seine Brüder.

Karriere und Ausbildung

Nach dem Abitur studierte Eduard von Schrötter 1842 bis 1845 Rechtswissenschaften an der Universität Königsberg. Anschließend ging auch er in den Justizdienst.[1]

Zunächst war er am Appellationsgericht Marienwerder tätig. 1850 wurde er zum Landrat des Kreises Kulm (heute Chełmno) ernannt und wurde auch Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Zum 10. März 1868 wurde er Landrat des Kreises Hanau, ein Jahr später auch Direktor des dortigen Konsistoriums.[Anm. 1] 1870 kam es zu Bürgerprotesten gegen seine Amtsführung. Formal war er bis zu seinem Tode 1883 im Amt, allerdings starb er in einer psychiatrischen Klinik bei Berlin.[1]

Familie

Er war zweimal verheiratet. Am 18. Juni 1850 heiratete er Luise Georgine Hedwig von Platen (1835–1907),[Anm. 2] die Vorbild für Theodor Fontanes Romanfigur Effi Briest gewesen sein soll.[Anm. 3]

  • Margarethe Hedwig Elisabeth Emma (* 24. September 1852) ⚭ 1870 N.N. Harms, Premier-Lieutenant
  • Katharina Ferdinand Luise Ida (* 13. Januar 1854)
  • Eberhard Ferdinand Ludwig Alfred (* 11. März 1855)

Am 8. Juni 1866 heiratete er in Königsberg die Luise Natalie Freiin von Meerscheidt genannt von Hüllessem (* 29. Mai 1828; † 4. September 1868),[2] Witwe des Wilhelm Otto Gustav Eduard von Saucken (* 27. März 1822; † 24. November 1858).

Ehrungen

Er erhielt mehrere hohe Auszeichnungen, darunter auch den Titel eines „Geheimen Regierungsrates“.[1]

Literatur

  • Georg-Wilhelm Hanna (Bearb.): Der Landkreis Hanau und seine Landräte. Hrsg.: Kreissparkasse Hanau. Hanau 1989, S. 20.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 208.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. 1873, Band 23, S. 635.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Das Konsistorium Hanau war die oberste Kirchenbehörde der „Hanauer Union“, der vereinigten evangelischen Kirchen im Gebiet der ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenberg.
  2. Sie war die Schwester seiner Schwägerin und heiratete nach der Scheidung in Magdeburg den preußischen Hauptmann Alfons Liebermann von Sonnenberg († 13. Juni 1873). Vgl.: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. 1903. Vierter Jahrgang, S. 706.
  3. So: Franz Menges in NDB XXIII, S. 593. Vgl. allerdings: Effi Briest und Elisabeth von Plotho.

Einzelnachweise

  1. a b c Hanna: Landkreis Hanau.
  2. Nach Luise Natalie von Meerscheidt bei: haduloha.de.

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