Eduard Ille

Eduard Ille (* 17. Mai 1823 in München; † 17. Dezember 1900 ebenda) war ein deutscher Maler, Illustrator, Karikaturist und Schriftsteller.

Leben

Münchener Bilderbogen Nro. 456

Ille war nach dem Gymnasialabschluss 1842 am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München[1] als Student der Akademie der bildenden Künste in München Schüler der Maler Julius Schnorr von Carolsfeld und Moritz von Schwind. Unter deren Anleitung war Ille an der Ausarbeitung mehrerer Altarbilder, so etwa der Kirche von Brixlegg, beteiligt.

Seine Arbeit als Zeichner für die Münchner Zeitschrift Fliegende Blätter machte ihn zu einem Kollegen von Edmund Harburger und Lothar Meggendorfer und inspirierte Ille auch zu eigenen literarischen Arbeiten. Daneben war Ille auch an 60 Ausgaben des Münchener Bilderbogens beteiligt.

Aus der Münchner Gesellschaft, allen voran aus dem königlichen Hofstaat, rekrutierte sich das Publikum Eduard Illes. Mehrere Aquarelle, von Ille zu einem Zyklus von „Zeit- und Kulturbildern“ zusammengefasst, wurden durch den Hoffotografen Joseph Albert fotografiert und dadurch der Nachwelt erhalten.

1868 ehrte ihn die Münchener Akademie mit dem Titel Professor. 1874 veröffentlichte Ille drei Blätter zu den Märchen der Brüder Grimm (nach Christian Hecht). Ab 1890 avancierte er zum „Salvator-Dichter“; in vielen Beiträgen in den Fliegenden Blättern verherrlichte er das Salvator-Starkbier und den traditionsreichen jährlichen Ausschank auf dem Münchner Nockherberg.

Im Alter von 77 Jahren starb Eduard Ille im Jahr 1900.

Werke (Bilder)

Kredenz-Szene (wohl nach 1890)
  • Sieben Todsünden (Holzschnitt, 1861)
  • Temperamente (5 Blätter, in Photographie bei Joseph Albert in München)
  • Hanswursts lustige Streiche (Augsburg 1863)
  • Staberls Reiseabenteuer (Augsburg 1864)
  • Die Nibelungensage nach den Liedern der alten Edda
  • Parzival
  • Lohengrin
  • Tannhäuser
  • Hans Sachs und Nürnbergs Blütezeit
  • Der Dreißigjährige Krieg
  • Prinz Eugenius
  • Die Wacht am Rhein
  • Der Knabe Whittington und seine Katzen (Münchener Bilderbogen Nr. 517 im Jahre 1870 und Münchener Bilderbücher Band 35 im Jahre 1878).
  • Der sächsische Prinzenraub (Münchner Bilderbogen Nr. 170, Band 8, 1920, online unter skd-online-collection.skd.museum).

Werke (literarisch)

  • Gedichte. Weimar 1855.
  • Herzog Friedrich von Tirol, genannt mit der leeren Tasche. Libretto (Musik von Matthäus Nagiller).
  • Kaiser Joseph II. Drama, München 1850.
  • Kunst und Leben. 1862.

Literatur

Weblinks

Wikisource: Eduard Ille – Quellen und Volltexte
Commons: Eduard Ille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München. 4 Bände, München 1970–1976. Band 4, S. 24.

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„Kredenz-Szene“: Künstlerisch überhöhte Darstellung einer historischen Bierprobe am Nockherberg in München (an einem 2. April zwischen 1778 und 1795). Paulaner Braumeister Frater Barnabas reicht Kurfürst Karl Theodor einen Krug mit Salvator-Starkbier. Die Inschrift unten im Bild lautet: „Salve pater patriae“ (lat. „Sei gegrüßt, Vater des Vaterlands“).
Eduardille-mb456.jpg
Eduard Ille, Münchener Bilderbogen Nro. 456, vor 1900
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