Eduard Heger

Eduard Heger, 2021

Eduard Heger (* 3. Mai 1976 in Bratislava, ČSSR) ist ein slowakischer Politiker aus der Partei Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti (OĽaNO, Gewöhnliche Leute und unabhängige Persönlichkeiten) und seit dem 1. April 2021 Ministerpräsident der Slowakei.

Heger studierte an der Fakultät für Handel an der Wirtschaftsuniversität Bratislava und war vor dem Eintritt in die slowakische Politik zuerst als Manager in verschiedenen Kleinunternehmen tätig.[1] Von 2001 bis 2005 arbeitete er als Berater für das US-Unternehmen Cubic Application, Inc. und beteiligte sich in dieser Funktion an der Reform der slowakischen Streitkräfte.[2] Am längsten war er als Country Manager bei der Import-Export-Firma Old Nassau Imports, LLC. (2007–2016) beschäftigt und vermarktete unter anderem die slowakische Wodka-Marke Double Cross in den USA.[3]

Bei der Parlamentswahl 2016 wurde er als Abgeordneter für OĽaNO in den Nationalrat gewählt und war OĽaNO-Fraktionsvorsitzender. In dieser Legislaturperiode war er Vorsitzender des Nationalratsausschusses für die Kontrolle des Militärnachrichtendienstes und Mitglied der Ausschüsse für wirtschaftliche und europäische Angelegenheiten.[1] Nach der Wahl 2020 wurde er erneut Abgeordneter, übte diese Funktion nach der Ernennung als Finanzminister der Regierung Matovič aber nicht aus. In dieser Funktion war er zudem Mitglied des Gouverneursrats der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Im Zuge der slowakischen Regierungskrise wegen der Corona-Politik des Premierministers Matovič leitete Heger kommissarisch das Gesundheitsministerium, nachdem der bisherige Amtsinhaber Marek Krajčí am 12. März 2021 zurückgetreten war. Aus demselben Grund war er seit dem 25. März 2021 kommissarischer Bildungsminister nach dem Rücktritt von Branislav Gröhling. Am 28. März 2021 kündigte Premierminister Matovič an, zugunsten von Heger zurückzutreten und im Gegenzug das Amt des Finanzministers zu übernehmen.[4][5] Am 1. April 2021 wurde die Regierung Heger von Staatspräsidentin Zuzana Čaputová vereidigt und trat ihr Amt an.[2]

Im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 reiste Heger Anfang April 2022 mit der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sowie weiteren EU-Parlamentariern zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj per Zug nach Kiew.[6]

Privates

Heger wurde atheistisch erzogen. Er konvertierte nach dem plötzlichen Tod seines Vaters kurz nach seinem Hochschulabschluss zum christlichen Glauben und ist aktives Mitglied der christlichen charismatischen Gemeinschaft beim Martinsdom (slowakisch Spoločenstvo pri Dóme sv. Martina) in Bratislava.[7] Er ist Vater von vier Kindern.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Tabellarischer Lebenslauf auf der Seite des slowakischen Finanzministeriums (slowakisch), abgerufen am 28. März 2021.
  2. a b Prezidentka vymenovala vládu Eduarda Hegera, teraz.sk vom 1. April 2021, abgerufen am 1. April 2021.
  3. Eduard Heger: Obchodník s vodkou, kresťan a korunný princ OĽaNO, trend.sk vom 30. März 2021 (slowakisch), abgerufen am 22. April 2021.
  4. Slowakischer Regierungschef Matovic tritt zurück, Die Presse vom 28. März 2021, abgerufen am 28. März 2021.
  5. Slowakischer Regierungschef Matovič tritt zurück, derstandard.de vom 28. März 2021, abgerufen am 28. März 2021.
  6. Von der Leyen in Kiew - Deutliches Zeichen der Unterstützung, tagesschau.de, vom 8. April 2022, abgerufen am 12. April 2022.
  7. Charizmatik v parlamente: Patríme do politiky, postoj.sk vom 16. März 2016 (slowakisch), abgerufen am 22. April 2021.
  8. Eduard Heger: Sme pripravení prevziať zodpovednosť za Slovensko, postoj.sk vom 8. Februar 2020 (slowakisch), abgerufen am 22. April 2021.

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Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Otvorenie modelovej školy za účasti premiéra SR Eduarda Hegera a ministra školstva Branislava Gröhlinga