Edmund ter Meer
Hermann Edmund ter Meer (* 31. Juli 1852 in Krefeld; † 5. November 1931 in Krefeld-Uerdingen) war ein deutscher Chemiker und Unternehmer. Er war der Sohn von Hermann Eduard ter Meer und Vater von Fritz ter Meer.[1]
Leben
Nach dem Studium der Chemie und anschließender Promotion sowie praktischen Tätigkeiten in wissenschaftlichen Laboratorien (Fabrik seines Onkels Heinrich Tillmanns, kurzer Tätigkeit bei der BASF[2]) gründete er im Jahre 1877 am Uerdinger Rheinufer die Teerfarbenfabrik Dr. E. ter Meer & Cie. Aus dem im Jahre 1896 erfolgten Zusammenschluss mit den Chemischen Fabriken, vorm. J. Weiler & Cie. entstand schließlich das Uerdinger Werk der Farbenfabriken Bayer AG.
Seiner sozialen Verantwortung als Unternehmer wurde ter Meer durch die Errichtung einer Betriebskrankenkasse (1885), einer Pensionskasse für Angestellte (1898) und einer Unterstützungskasse (1903) gerecht.
Darüber hinaus war er in der Kommunalpolitik aktiv: Edmund ter Meer gehörte von 1886 bis 1919 und 1920 bis 1924 für die Nationalliberale Partei der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Uerdingen an, von 1899 bis 1919 war er zugleich ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt. Während des Kaiserreichs wurde er für seine Verdienste mit der Verleihung der nichtakademischen Titel Kommerzienrat (1899) und Geheimer Kommerzienrat (1911) geehrt.
Ter Meer erwies sich auch als Förderer des Schulwesens, insbesondere des späteren Uerdinger Gymnasiums (heute: Gymnasium Fabritianum). Für den Ausbau einer höheren Stadtschule stiftete er 25.000 Mark. Aus Anlass seines 70. Geburtstages verlieh ihm die Stadt Uerdingen die Ehrenbürgerwürde.[3]
In Krefeld gehörte er den Vorständen des Museumsvereins und der Handelskammer an. Daneben war er im Verwaltungsrat des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Chemie und gehörte 1926 dem Aufsichtsrat der IG Farben an.
Die von ihm 1927 gegründete Geheimrat Dr. E. ter Meer-Stiftung[4] verleiht alljährlich den Dr. Edmund ter Meer-Preis. Träger der Stiftung ist seit 1948 die Universitätsgesellschaft Bonn.
Stiftungen
- 1922: Ter-Meer-Siedlung in Nord-Uerdingen
- 1927: Ter-Meer-Brunnen[5] am Rheindamm vor dem Uerdinger Casino
Auszeichnungen/Ehrungen
- 29. Juli 1922: Ehrenbürgerwürde der Stadt Uerdingen
- Ehrengrab auf dem Friedhof Nord-Uerdingen, Feld 4a, Nr. 47–66
- Benennungen
- Ter-Meer-Straße in Nord-Uerdingen
- Edmundstraße in Nord-Uerdingen
- Ter-Meer-Platz in Nord-Uerdingen
- Edmund-Ter-Meer-Straße in Köln
- Ter-Meer-Straße in Unterhaching
- Edmund-ter-Meer Schule in Uerdingen (geschlossen)
- Medaillen
- Dr. Edmund ter Meer Medaille zum 70. Geburtstage das Direktorium 1922 (Bronze)
- Geheimrat Dr. Edmund ter Meer / Bayer Werk Uerdingen 1877–1977 (26 g. 1000er Fein-Silber)
Literatur
- Manuela Wex: ter Meer, Edmund. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 605 f. (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Familiengeschichte der ter Meers (Memento vom 8. Mai 2012 im Internet Archive).
- ↑ 150 Jahre Fachbereich Chemie und Hochschule Niederrhein (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 338 kB).
- ↑ Internetpräsenz der Stadt Krefeld
- ↑ Universität Bonn: Dr.-Edmund-ter-Meer-Preis (Memento des vom 1. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ krefeld-wiki.de: Liste der Krefelder Denkmäler (Memento des vom 11. August 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Meer, Edmund ter |
ALTERNATIVNAMEN | Meer, Hermann Edmund ter; ter Meer, Edmund |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1852 |
GEBURTSORT | Krefeld |
STERBEDATUM | 5. November 1931 |
STERBEORT | Krefeld |
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Edmund ter Meer (* 31. Juli 1852 in Krefeld; † 5. November 1931 in Uerdingen), Foto eines Gemäldes
Der Verwaltungsrat der 1925 gegründeten IG Farben (ein leitender Ausschuss im Aufsichtsrat, von den Mitarbeitern „Rat der Götter“ genannt, 11 Mitglieder in 1926), zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Carl Bosch (rechts vorne). 1926.
Vorn sitzend (von links):
- Carl Bosch, Vorstandsvorsitzender (Badische Anilin und Soda Fabrik Aktiengesellschaft), (* 27. August 1874 in Köln; † 26. April 1940 in Heidelberg)
- Carl Duisberg, Aufsichtsratsvorsitzender (Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. AG), (* 29. September 1861 in Barmen; † 19. März 1935 in Leverkusen)
Dahinter, sitzend (von links):
- Theodor Plieninger (Chemische Fabrik Griesheim-Elektron AG), (* 10. April 1856 Stuttgart, † 13. Januar 1930 Frankfurt am Main)
- Ernst von Simson (Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrication), (* 7. April 1876 in Berlin; † 7. Dezember 1941 in Oxford)
- Walther vom Rath (Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning AG), (* 11. September 1857 in Amsterdam; † 2. Februar 1940 in Kronberg im Taunus)
- Wilhelm Ferdinand Kalle (Chemische Fabrik Kalle & Co.), (* 19. Februar 1870 in Biebrich am Rhein; † 7. September 1954 in Tutzing)
- Carl von Weinberg (Farbwerke Leopold Cassella & Co.), (* 14. September 1861 in Frankfurt am Main; † 14. März 1943 bei Florenz)
Dahinter, stehend (von links):
- Arthur von Weinberg (Farbwerke Leopold Cassella & Co.), (* 11. August 1860 in Frankfurt am Main; † 20. März 1943 in Theresienstadt)
- Carl Müller (Badische Anilin und Soda Fabrik Aktiengesellschaft), (* 28. August 1857 in Kaiserslautern, † 23. August 1931 in München)
- Edmund ter Meer (Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer AG), (* 31. Juli 1852 in Krefeld; † 5. November 1931 in Krefeld-Uerdingen)
- Adolf Haeuser (Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning AG), (* 26. November 1857 in Weilburg; † 13. März 1938 in Frankfurt am Main)
- Franz Oppenheim (Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrication), (* 13. Juli 1852 in Charlottenburg; † 13. Februar 1929 in Kairo/Ägypten)
Autor/Urheber: Pelz, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Krefeld, Ter-Meer-Platz_7