Edmund Hildebrandt

Edmund Hildebrandt (geboren 29. April 1872 in Berlin; gestorben 13. Januar 1939) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Leben

Edmund Hildebrandt besuchte das Gymnasium Fridericianum. Er studierte Kunstgeschichte und Deutsche Philologie in Berlin und wurde 1898 über Friedrich Tieck. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Plastik im Zeitalter Goethes und der Romantik bei Herman Grimm promoviert und 1908 bei Heinrich Wölfflin über Leben, Werke und Schriften des Bildhauers E.-R. Palconet 1716-1791 habilitiert.

Ab 1908 war er Privatdozent am Berliner Institut und erhielt 1921 einen Lehrauftrag für Neuere Kunstgeschichte.

Er beschäftigte sich vor allem mit italienischer Renaissance, dem Barock und der Verbindung von Theater und Bildender Kunst. Am 26. Juni 1937 verlor er aus rassistischen Gründen seine noch im Frühjahr über das 65. Lebensjahr von Wilhelm Pinder verlängerte Lehrbefugnis.

Hildebrandt ist der Vater des Theologen Franz Hildebrandt.

Schriften

  • Leonardo da Vinci, Der Künstler und sein Werk, Berlin 1927
  • Die Malerei und Plastik des achtzehnten Jahrhunderts in Frankreich, Deutschland und England, 1924
  • Antoine Watteau, 1922, 2. Auflage 1923

Literatur

  • Irmtraud Thierse: Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung von Wissenschaftlern am Kunsthistorischen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin in der Zeit des Nationalsozialismus, in: Horst Bredekamp (Hrsg.): In der Mitte Berlins - 200 Jahre Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität (Humboldt-Schriften zur Kunst- und Bildgeschichte 12), Berlin 2010, S. 327–338, hier S. 335
  • Hildebrandt, Edmund, in: Ulrike Wendland: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. München : Saur, 1999, ISBN 3-598-11339-0, S. 299