Eddie Bonnemere

Edward Valentine „Eddie“ Bonnemere (* 15. Februar 1921 in New York City; † 19. März 1996 in Teaneck, New Jersey) war ein US-amerikanischer Jazzpianist sowie Kirchenmusiker und Komponist.

Leben und Wirken

Bonnemere spielte bereits während seiner Schulzeit als Kirchenpianist in Harlem. Nach Ableistung des Militärdienstes im Zweiten Weltkrieg[1] spielte er bei Claude Hopkins, um dann seinen Master an der New York University zu machen und sich dem Latin Jazz zuzuwenden: 1953 leitete er eine Combo mit Ray Barretto im Savoy Ballroom;[2] 1955 hatte er eine Mambo-Band.[3] Er trat 1956 im Detroiter Club Baker’s Keyboard Lounge auf[4] und veröffentlichte auf dem Label Royal Roost das 10-Zoll-Album Ti-Pi-Tin / Five O'Clock Whistle;[5] 1959 folgte dort die mit seinem Trio eingespielte LP Piano Bon-Bons und 1960 The Sound of Memory.[6] 1964 entstand (unter Mitwirkung von Kenny Burrell) sein Album Jazz Orient-ed bei Prestige Records.[7]

Mitte der 1960er Jahre zählte Bonnemere zu den Protagonisten einer Afrikanisierung der katholischen Liturgie um Clarence J. R. Rivers;[8] 1965 schrieb er – beeinflusst von Mary Lou Williams – die Missa Hodierna für Jazzensemble und Chor, die erstmals 1966 während eines Gottesdienstes in Harlems St. Charles Borromeo Church präsentiert wurde;[9] diese Messe wurde auch in der Town Hall gemeinsam mit Howard McGhees Instrumentalkomposition Bless You aufgeführt.[10] In späteren Jahren betätigte er sich als Kirchenmusiker[11] und komponierte die Missa Laetare und weitere liturgische Gesänge.[12] Er war auch musikalischer Direktor der Church of St. Thomas the Apostle in Manhattan.[13]

Diskographische Hinweise

  • Missa Laetare (Mass of Joy) (Fortress 32-2153-74, 1969)
  • Mass for Every Season (Community of St. Thomas CSS 698)
  • O Happy the People (Fortress 32-2369-74)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bill Lee, William F. Lee: People in Jazz: Jazz Keyboard Improvisors of the 19th & 20th Centuries. Alfred Publishing Company, 1984
  2. Leonard Feather, Ira Gitler: The Biographical Encyclopedia of Jazz. Oxford University Press, New York 1999, ISBN 0-19-532000-X, S. 41.
  3. Jet, 17. März 1955, S. 63
  4. Concert database
  5. Eddie Bonnemere bei Discogs
  6. Roost Records Diskographie (Memento desOriginals vom 15. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bsnpubs.com
  7. Prestige Records Discography
  8. Gayraud S. Wilmore: African American Religious Studies: An Interdisciplinary Anthology, S. 233.
  9. Linda Dahl: Morning Glory: A Biography of Mary Lou Williams, S. 291, vgl. auch New York Magazine, 30. März 1970
  10. vgl. Helen Dance Has Jazz a Place in the Church? Saturday Review 15. Juli 1967
  11. James Abbington: Readings in African American Church Music and Worship, S. 211
  12. Robert W. Hovda: Strong, Loving and Wise: Presiding in Liturgy, S. 31
  13. Donald Boccardi: The History of American Catholic Hymnals: Since Vatican II, S. 39