Eckhard Schimpf
Eckhard Schimpf (* 1. Juli 1938 in Braunschweig) ist ein deutscher Journalist, Buchautor und Rennfahrer. Bis zum Eintritt in den Ruhestand war er stellvertretender Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung. Er ist nach wie vor journalistisch aktiv.
Leben
Schimpf besuchte in Braunschweig das Martino-Katharineum und die Gaußschule. Danach absolvierte er ein Volontariat bei der Braunschweiger Zeitung. Dort war er bis 2003 beschäftigt, davon die letzten 14 Jahre als Mitglied der Chefredaktion. Seither ist er als freier Autor tätig.
Motorsport
Schimpfs besonderes Interesse gilt dem Automobilsport und Oldtimern. Zunächst war er ab 1955 Rallye-Beifahrer von Kurt Ahrens senior und Kurt Ahrens junior, Günther Isenbügel und Richard Trenkel. Später fuhr er selbst. Bis 1985 bestritt er rund 350 Wettbewerbe, darunter 250 Rennen in ganz Europa. Beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring im Rahmen der Sportwagen-Weltmeisterschaft errang er seine größten Erfolge. Dort war er zehnmal am Start. 1976 gewann er zusammen mit Edgar Dören im Porsche 911 Carrera RSR[A 1] die Klasse der Gruppe 5 bis 3 Liter Hubraum und wurde Siebter im Gesamtklassement, 1979 mit Hans-Georg Bürger auf BMW 320i erneut Klassieger in der Gruppe 5 und Sechster in der Gesamtwertung sowie 1982 – ebenfalls auf BMW – mit Mario Ketterer und Anton Fischhaber Vierter in der Gesamtwertung.[1]
Klassensiege erzielte Eckhard Schimpf auch beim Sechs-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 1960 (auf DKW)[2] und 1969 (auf Abarth)[3] und ebenso in vielen Bergrennen (wie Trento Bondone, Bozen-Mendelpass, Copa Sila Cosenza, Ampus, Freiburg Schauinsland). 1980 und 1981 belegte er jeweils den sechsten Rang in der Gesamtwertung der Europa-Bergmeisterschaft, obwohl er wegen seiner Tätigkeit als Journalist nicht an allen Meisterschaftsläufen eines Jahres teilnehmen konnte.[4] Nach eigenen Worten war er „nie Rallye-Freund und ambitionierter Rallye-Fahrer“; trotzdem nahm er viermal (1971, 1972, 1973 und 1978) an der Rallye Monte Carlo teil, kam aber nur beim letzten Start auf einem VW-Werks-Golf-Diesel ins Ziel.
Im Jahr 1985 beendete er seine aktive Laufbahn als Motorsportler.[5]
Nach wie vor ist Eckhard Schimpf als Berichterstatter bei Klassiker-Ereignissen wie dem Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See oder dem Concours d’Elegance in Pebble Beach sowie den großen Automobilausstellungen in Frankfurt, Genf, Detroit, Los Angeles und Tokio tätig. Seine Berichte über Motorsport und Automobilausstellungen erschienen in verschiedenen Zeitungen, darunter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung. Er ist ständiger Kolumnist im Magazin „Automobilsport“.
Braunschweiger Geschichte
Schimpf hat zahlreiche Bücher zu Automobil- und Motorsportthemen sowie zur Geschichte der Stadt Braunschweig verfasst. Seine beiden Klinterklater-Bücher verkauften sich zusammen über 70.000 Mal.[6] Schimpfs Großvater mütterlicherseits war Gründer der Firma Mast-Jägermeister. Schimpf selbst war von 1972 bis 2000 als „Jägermeisters Mann an den Rennstrecken“ auch Manager für die Sponsor-Aktivitäten des Likörherstellers im Automobilbereich.
Schimpf besitzt mit seinem Sohn Oliver eine umfassende Sammlung historischer Rennfahrzeuge. Vornehmlich sind es orangefarbene Rennwagen der Marke Porsche, die mit Logos des früheren Hauptsponsors Jägermeister beklebt sind.[7] Im Jahr 2007 begann Schimpf, in Braunschweig eine Sammlung der wichtigsten Fahrzeuge von Jägermeister Racing zusammenzustellen. Darunter ist auch ein Porsche RSR, Baujahr 1974, der Anfang der 1980er-Jahre nach San Francisco verkauft worden war. Zusammen mit seinem Sohn Oliver gelang es Schimpf, den Wagen zurückzuholen. Es ist der Porsche, mit dem er an vier 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring teilgenommen hatte.[A 2][5]
Darüber hinaus umfasst die private Sammlung zahlreiche Siegerkränze, Pokale und Fahrerhelme sowie Plakate, Zeitschriften und Bücher rund um den Motorsport.
Ehrungen
Im Februar 2011 wurde Schimpf der 2. Preis der Göttinger Alexanderstiftung für sein Porträt von Hans Eckensberger[8], Gründer, Verleger und Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, verliehen.[9]
Am 9. Juni 2021 erhielt Schimpf u. a. für seine „Verdienste um die braunschweigische Identität“ die Bürgermedaille der Stadt Braunschweig verliehen.[10]
Statistik
Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Publikationen
Bücher
- 17 Jahre war ich grade. Klinterklaters Lieder mit Bildern und Geschichten. Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig 2001.
- Braunschweig – unsere Stadt. (in Zusammenarbeit Gerd Winner). Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig 2002.
- Bugatti. Die Renngeschichte von 1920 bis 1939. (mit Julius Kruta). Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-7688-1830-8.
- Heilig: die Flucht des Braunschweiger Naziführers auf der Vatikan-Route nach Südamerika. Appelhans Verlag, Braunschweig 2005, ISBN 3-937664-31-9.
- Im Land des Löwen. Das Eckhard-Schimpf-Lesebuch. Archiv-Verlag, Braunschweig 2005, ISBN 978-3-596-24524-6.
- Jägermeister Racing. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-1989-3.
- Klinterklater I – Typisch braunschweigisch. 750 Redensarten, Ausdrücke und kleine Geschichten, Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig 1993.
- Klinterklater II – Typisch braunschweigisch. 850 Redensarten, Ausdrücke und kleine Geschichten, Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig 1995.
- Klinterklater. Typisch braunschweigisch: Tausend Redensarten, Ausdrücke und kleine Geschichten. (Neuausgabe der Bände I u. II von 1993/95), Klartext Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0034-9.
- Mein Braunschweig. Wie war das damals? Eckhard Schimpf erzählt. Klartext Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0033-2.
- Nachts, als die Weihnachtsbäume kamen. Eine ganz normale Braunschweiger Kindheit im Chaos von Kriegs- und Nachkriegszeit. Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig 1997.
- Powerplay. Porsche Turbo – Die ganze Geschichte. (Mit Clauspeter Becker, Malte Jürgens, Michael Köckritz und Peter Vann). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-02039-4.
- Prinzenpark. Die ersten Auto- und Motorradrennen der Nachkriegszeit. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3365-3.
- Stuck. Die Rennfahrerdynastie. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-7688-3164-2.
- Porsche & Piëch. Die Rennwagen des Ferdinand Piëch von 1963 bis 1972. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-7688-3593-0.
- Nachts, als die Weihnachtsbäume kamen. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-667-10238-6.
- Schimpfs Streifzüge – Braunschweigische Geschichten. Klartext Verlag, Essen 2017, ISBN 978-3-8375-1830-6.
- Kurt Ahrens - Einer dieser verwegenen Kerle. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2022, ISBN 978-3-667-12520-0.
Hörbuch
- Jägermeister Racing. 2 CDs. Gelesen von Eckhard Schimpf, Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-7688-9716-7.
DVD
- Braunschweig 1945 – Bombardierung, Befreiung, Leben in Trümmern. Erinnert und kommentiert von Eckard Schimpf. Braunschweiger Zeitung und Archiv Verlag, Braunschweig 2005.
Weblinks
- Eckhard Schimpf bei Racing Sports Cars
- Publikationen von Eckhard Schimpf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch/Matthias Behrndt: ADAC 1000 km Rennen. Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0.
- ↑ Veedol-Freunde der Nordschleife. Abgerufen am 27. Februar 2020.
- ↑ Touring-Car-Racing. Abgerufen am 27. Februar 2020.
- ↑ Euromontagna.com. Fahrer. Abgerufen am 25. Februar 2020.
- ↑ a b Edwin Baaske: Der Hirsch lebt – ein Wiedersehen nach mehr als 40 Jahren. In: Christophorus 1/2016, Porsche-Magazin.
- ↑ Eckhard Schimpf: Klinterklater. Typisch braunschweigisch: Tausend Redensarten, Ausdrücke und kleine Geschichten. (Neuausgabe). Klartext Verlag, Essen 2011, S. 7.
- ↑ https://www.news38.de/braunschweig/article230652268/Braunschweig-Eckhard-Schimpf-Porsche-Jaegermeister-Sammlung-Wolfenbuettel.html
- ↑ Sieh’ nach den Sternen, hab’ acht auf die Gassen (PDF; 1,2 MB) auf alexanderstiftung.de
- ↑ Hinweis auf alexanderstiftung.de
- ↑ Bürgermedaille für besondere Verdienste verliehen Mitteilung der Stadt Braunschweig zur Verleihung der Bürgermedaille 2021 auf braunschweig.de.
Anmerkungen
- ↑ Der Motor des Porsche Carrera RSR von 1974 war ein luftgekühlter Sechszylinder mit 2993 cm³ Hubraum im Heck des Wagens. Der Ölkühler war im Wagenbug eingebaut. In der anfänglichen Ausführung mit einer Verdichtung von 10,3 : 1 wurden 315 PS bei 8000/min erreicht, 1975 stieg die Leistung auf 330 PS; das maximale Drehmoment von 295 Nm wurde bei 6500/min erreicht. Der Wagen wog ohne Kraftstoff etwa 920 kg.
- ↑ Schimpf’s Porsche RSR von 1974 hat die Fahrgestellnummer 911 460 9073. Siehe auch John Starkey: Porsche 911 R-RS-RSR, 2001, ISBN 978-1901295894, und Jan L. Wimpffen: Time an Two Seats. Five Decades of Long Distance Racing, 1999, ISBN 978-0967225203.
Personendaten | |
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NAME | Schimpf, Eckhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1938 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Autor/Urheber: Lkwopa, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Von links nach rechts. Die GS Tuning Fahrer im Jahre 1979, Hans Georg Bürger, der Chef - Gerhard Schneider, Eckhard Schimpf, Markus Höttinger, nicht im Bild ist Wolfgang Braun. Das GS Tuning Team fuhr die Saison 1979 mit 4 BMW Fahrzeugen, und in diesem Jahr wurde der erste Turbomotor von BMW im Fahrzeug von Markus Höttinger getestet und gefahren.
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".