Echo Klassik

Der Echo Klassik (eigene Schreibweise ECHO KLASSIK) war ein deutscher Musikpreis für Persönlichkeiten und Produktionen aus dem Bereich der klassischen Musik. Der Echo Klassik war der zweitälteste von drei Echo-Musikpreisen und wurde von der Deutschen Phono-Akademie von 1994 bis 2017 jährlich vergeben. Neben dem Echo Klassik gab es noch den Echo Pop und Echo Jazz. Die Verleihung des Echo Klassik wurde am 25. April 2018 eingestellt, nachdem die Verleihung des Echo Pop 2018 dazu geführt hatte, dass der Echo „als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen“ wurde.[1] Als Nachfolger wurde der Opus Klassik ins Leben gerufen.[2]

Beschreibung

Das wesentliche Ziel des Echo Klassik war es, nicht nur Weltstars für ihre musikalischen Leistungen auszuzeichnen, sondern auch herausragende junge Talente mit der Auszeichnung zu fördern. Der Echo Klassik wurde von einer Jury vergeben, die ihr Urteil nach künstlerischer Qualität wie auch nach Publikumserfolg fällte. Die Vergabe des Echo Klassik spiegelte damit vor allem die „Wertschätzung durch Musikverkäufe“ wider. In der letzten bekanntgewordenen Jury befand sich kein Musikkritiker, kein Musikwissenschaftler und kein herausragender aktiver Musiker (siehe Deutsche Phono-Akademie). Die Jury setzte sich aus dem Arbeitskreis Klassik des Bundesverbandes Musikindustrie, unabhängigen Branchenexperten und der ZDF-Musikredaktion zusammen.

Seit 2001 erschien jährlich, kurze Zeit nach jeder Echo-Klassik-Verleihung, die Best-of-Klassik-Kompilation mit Gewinnern und Nominierten der jährlichen Verleihung.

Von 2009 bis 2014 erschien jährlich ein Echo-Klassik-Magazin mit Hintergründen, Storys, Interviews und Berichten rund um den Echo Klassik.[3]

Einreichungsregularien

Grundlage für die Einreichung waren Tonträgerveröffentlichungen eines Künstlers aus dem Genre Klassik. Ob der Tonträger dem Genre Klassik zuzuordnen war, entschied die Einordnung in der PHONONET-Datenbank. Zur Einreichung berechtigt waren alle Tonträgerhersteller, deren Tonträger ständig im deutschen Markt vertrieben wurden und die entsprechenden Vertriebsrechte an den Tonträgeraufnahmen der Künstler besaßen. Für die Preisvergabe waren, unabhängig von ihrer Nationalität, alle Künstler der klassischen Musik qualifiziert, die zum Zeitpunkt der Einreichung im Musikleben und am Tonträgermarkt tätig waren. Der Einreichungszeitraum fiel auf den März jeden Jahres. Der Bewertungszeitraum fiel vom Jahresanfang des abgelaufenen Kalenderjahres bis zum Einreichungszeitraum des aktuellen Jahres. Die Tonträger mussten im Bewertungszeitraum erstmals veröffentlichte Aufnahmen enthalten, deren Anteil an der Gesamtspieldauer der Veröffentlichung mindestens 50 % betragen mussten. Im Vorjahr eingereichte Produkte durften nicht erneut eingereicht werden.

Für jedes eingereichte Produkt wurde eine einmalige Gebühr in Höhe von 50,00 Euro erhoben. Die Jury wählte aus den Einreichungen für die einzelnen Kategorien den jeweiligen Preisträger mit einfacher Mehrheit. Gegen die Entscheidung der Jury war der Rechtsweg ausgeschlossen. Ein Rechtsanspruch auf Berücksichtigung im Einreichungsverfahren oder auf die ausgelobten Preise existierte nicht.

Veranstaltungen

VeranstaltungOrtModeratorenFernsehübertragung
24. März 1994Köln, FloraSenta Bergerkeine Fernsehübertragung
30. März 1995Hamburg, RathausSenta Berger
15. September 1996Dresden, SemperoperSenta Berger und Gunther EmmerlichZDF
14. September 1997München, PrinzregententheaterSenta Berger und Jochen Kowalski
25. Oktober 1998Hamburg, LaeiszhalleSenta Berger und Roger Willemsen
24. Oktober 1999Weimar, Deutsches NationaltheaterSenta Berger und Roger Willemsen
22. Oktober 2000Berlin, Schauspielhaus am GendarmenmarktSenta Berger und Roger Willemsen
30. September 2001Baden-Baden, FestspielhausSenta Berger und Roger Willemsen
13. Oktober 2002Frankfurt, Alte OperSenta Berger
26. Oktober 2003Dortmund, KonzerthausSenta Berger
24. Oktober 2004München, Philharmonie im GasteigSenta Berger
16. Oktober 2005München, Philharmonie im GasteigSenta Berger
22. Oktober 2006München, Philharmonie im GasteigMaria Furtwängler
21. Oktober 2007München, Philharmonie im GasteigMaria Furtwängler
19. Oktober 2008München, Philharmonie im GasteigGötz Alsmann und Natalia Wörner
18. Oktober 2009Dresden, SemperoperGötz Alsmann und Natalia Wörner
17. Oktober 2010Essen, PhilharmonieThomas Gottschalk
2. Oktober 2011Berlin, KonzerthausThomas Gottschalk
14. Oktober 2012Berlin, KonzerthausNina Eichinger und Rolando Villazón
6. Oktober 2013Berlin, KonzerthausNina Eichinger und Rolando Villazón
26. Oktober 2014München, Philharmonie im GasteigNina Eichinger und Rolando Villazón
18. Oktober 2015Berlin, KonzerthausNina Eichinger und Rolando Villazón
9. Oktober 2016Berlin, KonzerthausThomas Gottschalk
29. Oktober 2017Hamburg, ElbphilharmonieThomas Gottschalk

Preisträger

Bevor 1994 der Echo Klassik als eigene Preisverleihung etabliert wurde, wurden bereits 1992 und 1993 bei der Echo-Pop-Verleihung die besten nationalen und internationalen Künstler im Bereich der klassischen Musik ausgezeichnet.

Mehrfachgewinner

13 Echos
10 Echos
9 Echos
8 Echos
7 Echos
6 Echos
5 Echos
PlatzNationEchos
1DeutschlandDeutschland Deutschland714
2Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich135
3Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten130
4ItalienItalien Italien98
5FrankreichFrankreich Frankreich96
6RusslandRussland Russland86
7OsterreichÖsterreich Österreich75
8SchweizSchweiz Schweiz48
9LettlandLettland Lettland29
10SpanienSpanien Spanien28

Besonderheiten

  • Thomas Quasthoff (2007) – Erstmals und bis heute letztmals gewann ein Künstler drei Preise an einem Abend.

Siehe auch

Weblinks

Commons: ECHO (music award) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wirtschaftsredaktion: Der „Echo“ wird abgeschafft. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. April 2018, abgerufen am 26. April 2018.
  2. opusklassik.de
  3. ECHO Klassik Magazin 2014. In: issuu. (issuu.com [abgerufen am 24. November 2017]).

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