Ebersdorf (Dietenhofen)
Ebersdorf Markt Dietenhofen Koordinaten: 49° 24′ 47″ N, 10° 38′ 46″ O | |
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Höhe: | 363 m ü. NHN |
Einwohner: | 156 (2013)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 90599 |
Vorwahl: | 09824 |
Ebersdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Dietenhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Dorf liegt an der Bibert. Es münden dort der Trankbach als linker und der Kanzelbach als rechter Zufluss der Bibert. Im Nordwesten erhebt sich der Geißberg, im Süden liegt der Schallgrund, dahinter grenzt das Bayreuther Holz an. Die Kreisstraße AN 24 führt an der Stolzmühle vorbei nach Leonrod (1,8 km südöstlich) bzw. nach Andorf zur Staatsstraße 2255 (2 km nordwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Götteldorf (1,5 km südwestlich) und zur St 2245 (0,9 km nördlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1398 als „Ebersdorff“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Eberhard, der als Gründer der Siedlung angesehen werden kann.[3] In der Urkunde wurde bestätigt, dass der Nürnberger Burggraf Johann III. Jörg und Wilhelm Schenken von Stein ein Gut verlieh. 1423 wurde der Ort in einer Urkunde als „Eberhartsdorff“ erwähnt, in der der Markgraf Friedrich I. den Brüdern Berthold, Jörg und Sebastian Volkmayer einen Hof zu Lehen übergab. Neben den Hohenzollern waren später die Herren von Leonrod und die Reichsstadt Nürnberg begütert.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ebersdorf 14 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Dietenhofen. Grundherren waren das Kastenamt Dietenhofen (1 Höflein, 2 Halbhöflein, 2 Güter, 1 Tropfhaus, 1 Haus, 1 Mühle), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (2 Güter), das Rittergut Neudorf (1 Hof, 2 Halbhöfe) und ein Herrn Hofmann zu Ammerndorf (1 Gut).[5] Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof.[6]
1810 kam Ebersdorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Dietenhofen zugeordnet. 1813 entstand die Ruralgemeinde Ebersdorf, zu der Andorf, Leonrod und Stolzmühle gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) löste sich Leonrod aus dem Gemeindeverband.[7] Die Gemeinde Ebersdorf war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Drei Anwesen unterstanden bis 1833 dem Patrimonialgericht Neudorf. Ein weiteres Anwesen unterstand bis 1848 dem Patrimonialgericht Rügland der Freiherren von Crailsheim.[6] Ab 1862 gehörte Ebersdorf zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1919–1929: Finanzamt Markt Erlbach, 1929–1973: Finanzamt Fürth, seit 1973: Finanzamt Ansbach). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Erlbach (1879 in Amtsgericht Markt Erlbach umbenannt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Fürth zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Ansbach. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,009 km².[8]
Am 1. Juli 1969, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, ließ man sich nach Dietenhofen eingemeinden.[9]
Zwischen dem 1. Juni 1915 und dem 26. September 1971 verkehrte die Bibertbahn südlich des Ortes und hatte einen Haltepunkt.
Ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 13: eingeschossiges Wohnstallhaus aus Quadern, 1969 zur Hälfte abgebrochen; im Türsturz JOHAN PAVLVS KRAF 1757[10]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Ebersdorf
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 |
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Einwohner | 166 | 230 | 225 | 189 | 204 | 221 | 220 | 218 | 208 | 181 | 176 | 171 | 169 | 175 | 182 | 208 | 208 | 208 | 214 | 325 | 315 | 283 | 259 |
Häuser[11] | 30 | 34 | 39 | 39 | 37 | 40 | 44 | 42 | |||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [14] | [14] | [21] | [14] | [14] | [14] | [22] | [14] | [14] | [14] | [23] | [14] | [8] |
Ort Ebersdorf
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2005 | 2013 |
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Einwohner | 91 | 139 | 126 | 136 | 113 | 100 | 138 | 139 | 146 | 129* | 150 | 161 | 156 |
Häuser[11] | 15 | 20 | 25 | 23 | 26 | 22 | 23 | 35 | |||||
Quelle | [12] | [13] | [15] | [17] | [20] | [21] | [22] | [23] | [8] | [24] | [25] | [26] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Andreas (Dietenhofen) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Dionysius (Virnsberg) gepfarrt.
Kultur
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Ebersdorf e. V.
- Stammtisch Ebersdorf
Wanderwege
Durch Ebersdorf führen die Fernwanderwege Ansbacher Weg und Roter Tropfen. Auf der südlichen Talseite führen der Zollernweg und Bibertrundweg durchs Tal über Unternbibert und Münchzell vorbei.
Sonstiges
Jeweils am ersten Sonntag im September findet von Freitag bis Montag die Ebersdorfer Kerwa statt, zu der das Gasthaus einlädt. Wie es Brauch ist, wird am Kerwa-Samstag um 16:00 Uhr der Baum am Feuerwehrhaus in der Ortsmitte aufgestellt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Ebersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 674 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 91 (Digitalisat). Ebd. S. 199 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Ebersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 241 (Digitalisat).
- Josef Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen. 1985, S. 163 f.
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 92.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 59.
Weblinks
- Ebersdorf auf der Website dietenhofen.de
- Ebersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Ebersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Ebersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b www.dietenhofen.de
- ↑ Ebersdorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ J. Kollar: Markt Dietenhofen, S. 163.
- ↑ H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 92.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 91.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim,, S. 199.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 33 (Digitalisat).
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 223. - ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
- ↑ R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 59. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 20 (Digitalisat). Für die Gemeinde Ebersdorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Andorf (S. 5) und Stolzmühle (S. 90).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 96 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 67 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 191 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 325 (Digitalisat).
- ↑ Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de