Ebersbach (Abenberg)

Ebersbach
Stadt Abenberg
Koordinaten: 49° 15′ 19″ N, 10° 55′ 40″ O
Höhe: 391 m ü. NHN
Einwohner:126 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1972
Postleitzahl:91183
Vorwahl:09178
Ortsansicht von Kapsdorf kommend
Bauernhof im Ortskern
Steinkreuz im Hirtenbachtal bei Ebersbach

Ebersbach (umgangssprachlich: Äwaschba[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Abenberg im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Durch das Dorf fließt der Hirtenbach, ein rechter Zufluss der Aurach, der südwestlich des Orts bei den Klosterweihern entspringt. 1 km südöstlich erhebt sich der Schneckenbuck (428 m ü. NHN). 0,5 km nördlich liegt das Flurgebiet Hatzenlohe und das Waldgebiet Blechet. Im Süden liegt das Fritzbauernholz, Grillen und Streitholz. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Kapsdorf (1,5 km nordwestlich), die Staatsstraße 2220 kreuzend nach Dürrenmungenau (2,5 km südlich) und direkt zur Staatsstraße 2220 (1,7 km südöstlich).[3]

Geschichte

1340 wurde der Ort als „Ebersbach“ erstmals urkundlich erwähnt.[4] Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Gewässernamen ab (heute Hirtenbach genannt), dessen Bestimmungswort der Eber ist. Es wurde also ein Bach bezeichnet, an dem Wildschweine regelmäßig zur Tränke gingen. Das Kloster Ebrach hatte zu dieser Zeit Besitzungen im Ort. Weitere Grundherren waren die Nürnberger Patrizier Küdorfer und das Spital Schwabach.[5][6]

1529 unterstanden der Hauptmannschaft Hergersbach der Reichsstadt Nürnberg in Ebersbach 5 Mannschaften.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ebersbach 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus, einen Gemeindeherrn hatte der Ort nicht. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Kastenamt Windsbach: 1 Schmiede; Kastenamt Schwabach: 1 Ganzhof), Nürnberger Eigenherren (Kreß von Kressenstein: 1 Ganzhof; von Fürer: 4 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 1 Viertelhof), das Schultheißenamt Neumarkt (1 Ganzhof, 1 Gütlein) und die Deutschordenskommende Nürnberg (1 Gastwirtschaftsgütlein).[8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[9] Zu dieser Zeit gab es 13 Untertansfamilien, von denen 4 ansbachisch waren.[10][11]

1806 kam Ebersbach an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Ebersbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Barthelmesaurach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Barthelmesaurach zugeordnet.[12] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Ebersbach, zu der Kapsdorf gehörte.[13] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Heilsbronn zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Windsbach. Von 1862 bis 1879 gehörte Ebersbach zum Bezirksamt Heilsbronn, seit 1880 zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt) und zum Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Heilsbronn, seit 1880 ist das Amtsgericht Schwabach zuständig.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,231 km².[14] Am 1. Januar 1972 wurde Ebersbach im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Abenberg eingegliedert.[15]

Bau- und Bodendenkmäler

  • Haus-Nr. 9: Wohnstallhaus
  • Das Steinkreuz im Hirtenbachtal zur Mahnung an den tödlich ausgehenden Streit der Abenberger Landsknechte Büttel und Flurer[5]
  • Ca. 800 m nördlich befinden sich fünf verebnete Grabhügel aus vorgeschichtlicher Zeit.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Ebersbach

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Ebersbach

Jahr181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner155200203195214220211211240235206205215202203215204211193296281262225223
Häuser[16]3336424445404045
Quelle[17][18][19][19][20][19][21][22][23][24][25][25][26][25][25][25][27][25][25][25][28][25][14][29]

Ort Ebersbach

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner109136150139137122108147121133126
Häuser[16]2322262622222635
Quelle[17][18][20][21][24][26][27][28][14][29][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Bartholomäus (Barthelmesaurach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Jakobus (Abenberg).

Literatur

Weblinks

Commons: Ebersbach (Abenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 347 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 14. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ęwɒšbà.
  3. Ebersbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. F. Eigler: Schwabach, S. 319.
  5. a b W. Ullsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 265.
  6. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 14f.
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 347.
  8. Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 850 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). = F. Eigler: Schwabach, S. 387.
  9. a b F. Eigler: Schwabach, S. 470.
  10. Johann Bernhard Fischer: Ebersbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 405 (Digitalisat).
  11. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 672.
  12. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 963 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 43 (Digitalisat).
  14. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
  15. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
  16. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  17. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 20 (Digitalisat). Für die Gemeinde Ebersbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Kapsdorf (S. 46).
  18. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 146 (Digitalisat).
  19. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 174, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  20. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1042, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  21. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1207, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 69 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 198 (Digitalisat).
  24. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1186 (Digitalisat).
  25. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 184, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  26. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1258 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1296 (Digitalisat).
  28. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
  29. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 179 (Digitalisat).

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