Eberhard II. (Ebersberg)

Eberhard II. von Ebersberg (* um 995; † nach 1040) aus dem Hause der Grafen von Ebersberg war Graf von Ebersberg, Markgraf von Krain sowie Vogt von Kloster Ebersberg und Kloster Geisenfeld.

Leben

Eberhard II. war der zweite und jüngste Sohn von Graf Ulrich von Ebersberg und Richardis von Viehbach († 23. April 1013), Tochter von Markwart II. von Viehbach.[1][2]

Eberhard II. entschied sich mit seinem Bruder Adalbero II. die Familiengüter zu teilen, in Stiftungen zu überführen und damit den Kirchenbau zu ermöglichen. So erneuerten die Brüder 1037 das Kloster Ebersberg, er gründete im gleichen Jahr das Kloster Geisenfeld und wurde Vogt beider Klöster.[1][3] 1040 folgte die Bestätigung der Stiftung durch Heinrich III.[4]

Seine Gemahlin war Adelheid von Sachsen († 6. Februar 1037) und die Ehe blieb wohl tragischerweise ohne erwachsene Kinder.[2][3] Da die Kinder (berichtet wird von drei Söhnen) früh starben, entschieden die Eheleute, ihr Vermögen einer geistlichen Stiftung zuzuwenden, und ermöglichten „zum Lobe und zur Ehre des Namens Gottes und der Gottesgebährerin Maria und der Heiligen“ Klosterbau und -ausstattung.[5]

Neue Quellen schreiben Eberhard II. aber zwei Söhne zu:[6]

  • Ulrich von Ebersberg, Graf von Bozen: Stammvater der Grafen von Eppan
  • Altemar von Ebersberg

Er war kaiserliche Stütze und oft als Zeuge in den Urkunden genannt.[1][6]

1040 wird urkundlich erwähnt, dass ein von König Heinrich III. an das Bistum Brixen übertragenes Besitztum in der marchia Creina in comitatu Eberhardi marchionis liegt.[7] Eberhard konnte also die Position seines Vaters im Südosten des Reiches festigen bzw. ausbauen. Die Markgrafschaft konnte sogar im Erbgang über Hadamut, die Nichte Eberhards, an deren Sohn Ulrich I. von Weimar-Orlamünde übergehen. Hadamuts Mutter und Eberhards Schwester Willibirg war mit Graf Werigant von Friaul verheiratet worden, der 1027 auch als comes Wezelinus advocatus ducis Adelperonis erscheint.

Trivia

  • Ein Todesdatum lässt sich nicht eindeutig feststellen. Es werden folgenden Daten angegeben: 24. Juli 1040, 1041, 1044, 1045 oder 1065.[8]
  • In einer Quelle wird Eberhard II. auch als Graf von Murach, Murau oder Mureck ausgewiesen, dem auch die Gründung des Klosters Geisenfeld zugeschrieben wird.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c Franz Xaver Paulhuber: Geschichte von Ebersberg und dessen Umgegend in Oberbayern: von d. religiösen Standpunkte aus aufgefaßt, u. dargest. in steter Verbindung mit d. Geschichte d. Heidenthumes, d. Einf. d. Christenthumes u. d. Wirksamkeit d. religiösen Orden in Bayern : mit 4 lithogr. Bildern, Charte und Stammtafel. Lutzenberger, 1847 (Google Books [abgerufen am 27. Januar 2018]).
  2. a b Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen. 1854 (Google Books [abgerufen am 27. Januar 2018]).
  3. a b Josef Kürzinger: Kloster und Markt Geisenfeld bis zur Säkularisation 1803. Pro Business, 2014, ISBN 978-3-86386-656-3 (Google Books [abgerufen am 27. Januar 2018]).
  4. a b Adrian von Riedl: Reise Atlas von Bajern oder Geographisch-geometrische Darstellung aller bajrischen Haupt- und Landstrassen mit den daranliegenden Ortschaften und Gegenden: nebst Kurzen Beschreibungen alles dessen, was auf und an einer jeden der gezeichneten Strassen für den Reisenden merkwürdig seyn kann. [Selbstverl.] ; Lentner, 1796 (Google Books [abgerufen am 27. Januar 2018]).
  5. Franz Xaver Paulhuber: Beiträge zur Geschichte des Heidenthumes und der Römerherrschaft. Lutzenberger, 1847, Seite 201 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) [abgerufen am 5. Dezember 2021]
  6. a b Richard Schober: Tiroler Heimat 80 (2016): Zeitschrift für Regional- und Kulturgeschichte Nord-, Ost- und Südtirols. Universitätsverlag Wagner, 2016, ISBN 978-3-7030-0926-6 (Google Books [abgerufen am 27. Januar 2018]).
  7. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 189–190, Nr. 211.
  8. Josef Kürzinger: Kloster und Markt Geisenfeld bis zur Säkularisation 1803. Pro Business, 2014, ISBN 978-3-86386-656-3 (Google Books [abgerufen am 27. Januar 2018]).