Ebenhausen (Schäftlarn)

Ebenhausen
Gemeinde Schäftlarn
Koordinaten: 47° 58′ 45″ N, 11° 27′ 10″ O
Einwohner:825 (1987)
Postleitzahl:82067
Vorwahl:08178
(c) Gras-Ober, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)
Gasthof zur Post Ebenhausen

Ebenhausen ist ein Ortsteil der oberbayerischen Gemeinde Schäftlarn im Landkreis München. Das Pfarrdorf liegt südlich von Hohenschäftlarn an der Bundesstraße 11 unweit des Isarhochufers.

Geschichte

Ebenhausen ist urkundlich erstmals 1130 unter dem Namen Emmenhusen erwähnt. Grundherr war bis zur Säkularisation 1803 das Kloster Schäftlarn.[1] Der Ort wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 der politischen Gemeinde Hohenschäftlarn zugeordnet, deren Name im Jahr 1873 amtlich in Schäftlarn geändert wurde.

Bis 2001 war Ebenhausen Sitz der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), die seither in Berlin residiert.

Von 1826 bis 1861 fand in Ebenhausen jährlich ein Fest zu Ehren des schwedischen Naturforschers Carl von Linné statt. Initiiert wurde die Tradition durch Carl Friedrich Philipp von Martius, den Gründer des botanischen Gartens in München, der zusammen mit Kollegen und Studenten in jedem Sommer einen Ausflug ins Isartal unternahm. Linné zu Ehren wurde von der Festgesellschaft 1828 ein Baum gepflanzt. Der Baum wurde vermutlich um die Jahrhundertwende gefällt. Am Tag des Baumes, am 13. März 2021, wurde in Erinnerung an den Linnaeus-Baum auf dem Gelände am Ebenhausener Kriegerdenkmal eine Eiche gepflanzt.[2][3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Soziales

In Ebenhausen befinden sich die katholische Kirche St. Benedikt (erbaut 1961–1965 nach Plänen von Hans Heps) und die evangelische Heilandskirche sowie ein Alten- und Pflegeheim unter Leitung der Inneren Mission (ehemals Sanatorium Ebenhausen, 1905 von Julian Marcuse gegründet[4]). Die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen sorgt für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.

Verkehrsanbindung

Ebenhausen liegt an der Bundesstraße 11, die von München nach Innsbruck führt. Es verfügt über einen eigenen S-Bahnhof, an dem die S7 verkehrt, die Wolfratshausen, München und Kreuzstraße miteinander verbindet. Der Bahnhof wurde für die historische Isartalbahn zwischen München und Bichl eingerichtet.

Wirtschaft

Der Verlag Langewiesche-Brandt, der 1906 gegründet wurde, hatte seinen Sitz in Ebenhausen.[5] Seit 2010 hat er sein Buchprogramm an den Verlag C.H. Beck übergeben.

Sehenswürdigkeiten

Liste der Baudenkmäler in Schäftlarn#Ebenhausen

In Ebenhausen ist das ehemalige, 1934 erbaute Postamt als Sehenswürdigkeit besonders erwähnenswert, ein Beispiel des Neuen Bauens in Bayern, dessen ursprüngliche Gestaltung nach umfangreichen Umbauarbeiten kaum noch zu erkennen ist. Sehenswert ist auch der Gasthof zur Post, von dem behauptet wird, dass Goethe dort auf seiner Reise nach Italien übernachtet haben soll.

Weblinks

Commons: Ebenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Georg Paula, Timm Weski: Landkreis München (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.17). Karl M. Lipp Verlag, München 1997, ISBN 3-87490-576-4, S. 290–292.

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Schäftlarn - Geschichte. Gemeinde Schäftlarn, abgerufen am 4. Juli 2015.
  2. Marie Heßlinger: Bäumchen für den Sortierer der Schöpfung. Abgerufen am 18. April 2021.
  3. Schäftlarn will Bäume pflanzen und alte Dorf-Tradition aufleben lassen. 5. Januar 2021, abgerufen am 18. April 2021.
  4. Geschichte des Evangelischen Alten- und Pflegeheims Ebenhausen. Abgerufen am 4. April 2020., Website der Inneren Mission München
  5. siehe Homepage des Verlags Langewiesche-Brandt, abgerufen 18. August 2015

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Gasthof zur Post Ebenhausen.jpg
(c) Gras-Ober, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)
Schäftlarn, Ortsteil Ebenhausen, Wolfratshauser Straße 45; Ehem. Klostertaverne und Poststation, jetzt Gasthof zur Post