East Coast Main Line

Edinburgh–London
British Rail Class 91 und 66 beim Bahnhof Doncaster
British Rail Class 91 und 66 beim Bahnhof Doncaster
(c) Peter Christener, CC BY 3.0
Strecke der East Coast Main Line
Streckenlänge:632 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h
0m 00chEdinburgh Waverley
Calton Tunnel
von Powderhall
von Leith Docks
zum Millerhill Yard sowie Edinburgh Crossrail/Waverley Line
5m 13chMusselburgh
6m 11chvon Millerhill Yard
7m 54chWallyford
9m 40chPrestonpans
Blindwells
13m 18chLongniddry
17m 60chDrem
22m 22chNorth Berwick
29m 05chDunbar
31m 20chOxwellmains
Torness
54m 50ch
69m 67ch
Schottland / England
67m 00chBerwick-upon-Tweed
51m 45chBelford
46m 01chChathill
34m 69chAlnmouth
28m 43chAcklington
23m 20chWiddrington Station and Stobswood
20m 63chvon Butterwell
18m 44chPegswood
16m 56chvon Newsham
16m 50chMorpeth
Tyne and Wear Metro
9m 74chCramlington
Heaton
0m 46chManors
0m 14chzur High Level Bridge[Anm. 1]
0m 00ch
80m 16ch
Newcastle Central
nach Elswick
Tyne
79m 57chSüdumfahrung Newcastle
Tyne Valley Line
Tyne Valley Line
71m 72chChester-le-Street
66m 13chDurham
58m 71chzum Ferryhill Yard
56m 17chvom Ferryhill Yard
44m 36chvon Eastgate
44m 10chDarlington
43m 50chnach Eaglescliffe
30m 63chnach Redmire
Bahnstrecke Northallerton–Redmire
29m 76chNorthallerton
22m 16chThirsk
1m 50chvon Leeds
Güterbahnhof York
Bahnstrecke York–Scarborough
Eisenbahnmuseum York
0m00ch
188m 40ch
York
nach Church Fenton
nach Saltend
Bahnstrecke Leeds–Saltend
von Leeds
von Selby
Bahnstrecke Knottingley–Gilberdyke
von Knottingley
Bahnstrecke Adwick–Stainforth & Hatfield
Westumfahrung Doncaster
von Stainforth & Hatfield
155m 77chDoncaster
Hexthorpe Yard
Balby Bridge Tunnel
Belmont Yard
Decoy Yard
Bahnstrecke Shiredaks–Kirk Sandall
Bahnstrecke Doncaster–Gainsborough
143m 79chRanskill
138m 49chRetford
Bahnstrecke Sheffield–Gainsborough
Bahnstrecke Shirebrook–High Marnham
126m 27chCarlton
120m 51chNewark Crossing (niveaugleich) mit
Bahnstrecke Nottingham–Lincoln
120m 08chNewark North Gate
115m 27chClaypole
Bahnstrecke Nottingham–Sleaford
Peascliffe Tunnel
von Nottingham
105m 38chGrantham
Stoke Tunnel
Stoke Summit
84m 64chTallington
76m 29chPeterborough
Bahnstrecke Ely–Peterborough
Conington South
58m 70chHuntingdon
55m 76chOfford
51m 58chSt Neots
Little Barford
44m 10chSandy
41m 13chBiggleswade
37m 03chArlesey
Bahnstrecke Hitchin–Cambridge
31m 74chHitchin
27m 45chStevenage
nach Hertford
25m 03chKnebworth
Welwyn North Tunnel
Welwyn South Tunnel
22m 00chWelwyn North
20m 25chWelwyn Garden City
17m 54chHatfield
15m 50chWelham Green
14m 37chBrookmans Park
12m 57chPotters Bar
Potters Bar Tunnel
Hadley Wood North Tunnel
10m 46chHadley Wood
Hadley Wood South Tunnel
9m 12chNew Barnet
8m 30chOakleigh Park
Barnet Tunnel
6m 35chNew Southgate
Wood Green Tunnel
Bahnstrecke Alexandra Palce–Stevenage
4m 78chAlexandra Palace
4m 04chHornsey
3m 32chHarringay
Londoner Außenring
2m 41chFinsbury Park
Northern City Line
Copenhagen Tunnel
North London Line
High Speed 1
Canal Tunnels zu den Widened Lines
Gasworks Tunnel
0m 00chLondon King’s Cross

Die East Coast Main Line (ECML) ist eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken Großbritanniens. Sie verbindet in ihrem Verlauf von Süden nach Norden in Ostküstennähe London mit Yorkshire, Nordostengland und Edinburgh in Schottland.

Infrastruktur

Die Netzinfrastrukturgesellschaft Network Rail rechnet folgende Strecken zur ECML:

Bahnhofshalle des Londoner Bahnhofs Kings Cross mit drei GNER-Zügen

Abweichend von der Definition von Network Rail wird auch die Strecke über Edinburgh hinaus nach Aberdeen hinzugerechnet, da sie meist der Ostküste entlangführt. Die Strecke von Edinburgh nach Glasgow über Carstairs und Motherwell ist offiziell Teil der West Coast Main Line, wird aber häufig als Teil der ECML betrachtet, da viele ECML-Züge auch auf diesem Abschnitt verkehren.

Auf der Strecke werden heute Geschwindigkeiten bis zu 125 mph (201 km/h) erreicht. Bei einer Verbesserung des Signalsystems würde die gestreckte Linienführung oft auch noch höhere Geschwindigkeiten zulassen, die elektrisch angetriebenen IC225-Züge wurden schon auf 140 mph (225 km/h) ausgelegt. Bei Testfahrten sind vereinzelt Geschwindigkeiten bis zu 160 mph (257 km/h) erreicht worden. Diese relativ hohen Geschwindigkeiten sind möglich, da die ECML auf weiten Strecken geradlinig durch das flache östliche England verläuft.

Nördlich von Newark-on-Trent gibt es eine niveaugleiche Kreuzung mit der Bahnstrecke Nottingham–Lincoln, die mit 125 mph befahren wird.

Die Strecke soll mit ETCS ausgerüstet werden.[1] Ein Rahmenvertrag soll dazu im Juni 2018 ausgeschrieben werden.[2] Darüber hinaus ist die Beschaffung eines Verkehrsleitsystems (TMS) vorgesehen.[3]

Geschichte

Die ECML wurde abschnittsweise von zahlreichen kleinen Eisenbahngesellschaften erbaut. Fusionen und Übernahmen führten dazu, dass schließlich drei Unternehmen die Strecke kontrollierten. Von Nord nach Süd waren dies die North British Railway (NBR), die North Eastern Railway (NER) und die Great Northern Railway (GNR). 1860 vereinbarten sie den Einsatz standardisierten Rollmaterials (East Coast Joint Stock), um durchgehende Verbindungen anbieten zu können. In den 1920er Jahren plante die NER den Streckenabschnitt Newcastle upon Tyne–York mit Gleichstrom 1500 V zu elektrifizieren und gab die elektrische Schnellzuglokomotive NER Nr. 13 in Auftrag. Das Projekt wurde aber eingestellt[4], als 1923 die drei Gesellschaften in der London and North Eastern Railway (LNER) aufgingen.

Auf der ECML wurden zahlreiche berühmte Dampflokomotiven eingesetzt wie z. B. die LNER-Klasse A3 „Flying Scotsman“ und die LNER-Klasse A4 „Mallard“. Letztere war am 3. Juli 1938 auf der Strecke Grantham–Peterborough mit 201,2 km/h unterwegs und hält damit bis heute den Geschwindigkeitsrekord für Dampflokomotiven. Diese wurden zu Beginn der 1960er Jahre durch Diesellokomotiven abgelöst, allen voran durch die zweimotorigen BR-Klasse 55, die stärksten jemals in Großbritannien gebauten Diesellokomotiven. Zwischen 1976 und 1991 waren die InterCity125-Züge (auch HST = High Speed Train) die Paradepferde auf der Strecke.

Nachdem bereits Mitte/Ende der 1970er Jahre der südliche Abschnitt der ECML bis Hitchin für den Londoner Vorortverkehr elektrifiziert worden war[5], wurden in den 1980er Jahren weitere Teile der ECML auch für den Fernverkehr elektrifiziert. Die Arbeiten begannen 1985. 1988 fuhren auf dem Abschnitt zwischen London King’s Cross und Leeds erstmals Elektrolokomotiven. Ende 1990 war die Umstellung abgeschlossen und das neue Rollmaterial des Typs InterCity 225 kam zum Einsatz. Gleichwohl verkehren heute noch einige Dieselzüge, darunter auch HST-Garnituren, auf der ECML. Sie bedienen Verbindungen, die auch abzweigende Nebenstrecken ohne Oberleitung umfassen oder nördlich von Edinburgh auf den nichtelektrifizierten Abschnitten in Richtung Inverness und Aberdeen verkehren.

Die Fernzüge auf der ECML werden seit 2018 von der im staatlichen Besitz stehenden London North Eastern Railway betrieben, nachdem der vorige Betreiber Virgin Trains East Coast sein Franchise aufgrund finanzieller Probleme vorzeitig gekündigt hatte.[6]

Betrieb

Die ECML ist eine der meistfrequentierten Strecken des Landes und stößt auf einigen Abschnitten an ihre Kapazitätsgrenzen. Zwar ist der Abschnitt südlich von Peterborough viergleisig ausgebaut, doch der zweigleisige Welvyn-Viadukt nördlich von London ist ein Flaschenhals. Weitere Engpässe gibt es südlich von Newcastle.

Railtrack schlug Ende der 1990er Jahre ein umfangreiches Modernisierungsprogramm vor. Dieses umfasste unter anderem den vierspurigen Ausbau des Welvyn-Viadukts, die Erneuerung der Oberleitung, die Erhöhung der Geschwindigkeit auf 140 mph (225 km/h), die Beseitigung der niveaugleichen Kreuzung in Newark-on-Trent, den Umbau des Bahnhofs Peterborough und die Wiedereröffnung von Umleitungsstrecken für den Güterverkehr. Da bei der Modernisierung der West Coast Main Line die Kosten massiv überschritten wurden, sah sich die Strategic Rail Authority gezwungen, drastische Kürzungen am ursprünglichen Programm vorzunehmen.

Siehe auch

Literatur

  • M. G. Ball: European Railway Atlas. British Isles. 2. Aufl. Shepperton 1996.

Weblinks

Commons: East Coast Main Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Ursprüngliche Streckenführung der ECML ab 1849.

Einzelnachweise

  1. Intelligence Market. In: Railway Gazette International. Band 172, Nr. 1, 2016, ISSN 0373-5346, S. 16 f. (unter anderem Titel online).
  2. Deutschland-Stuttgart: Fahrleitungsbauarbeiten. Dokument 2018/S 075-166100. In: Supplement zum Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union. 18. April 2018, abgerufen am 19. April 2018.
  3. das Vereinigte Königreich-London: Softwarepaket für Eisenbahnleitsysteme. In: ted.europa.eu. 15. Juni 2018, abgerufen am 15. Juni 2018.
  4. York - Newcastle Electrification. (Nicht mehr online verfügbar.) In: spellerweb.net. Archiviert vom Original am 1. Mai 2016; abgerufen am 1. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/spellerweb.net
  5. The Throat: a record of rationalisation at Kings Cross. In: Modern Railways. Oktober 1977, S. 397–401.
  6. First London North Eastern Railway (LNER) services to run on East Coast Main Line. Abgerufen am 6. Januar 2022 (englisch).

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Kreuzung mit Tunnel
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(c) Peter Christener, CC BY 3.0
Karte der East Coast Main Line in UK
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Mischbetrieb Kreuzung unten
91101 passes 66778 and 66721 by Doncaster Decoy Down Yard.jpg
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91101 passes 66778 and 66721 by Doncaster Decoy Down Yard
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Strecke mit ex Grenze
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Tunnel-STRecke rechts in Fahrtrichtung (mit exakten Kreisen)
Kings Cross Station Bahnhofshalle.JPG
Autor/Urheber: Ketamin, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Kings Cross Station Bahnhofshalle