Earl Bamber

Earl Bamber 2023 in Le Mans
Der von Earl Bamber beim 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2023 gefahrene Cadillac V-Series.R
Earl Bamber beim A1 Grand Prix in Kyalami 2009

Earl Bamber (* 9. Juli 1990 in Wanganui, Neuseeland) ist ein neuseeländischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Nachdem Bamber 2004 zwei neuseeländische Kartsportmeistertitel gewonnen hatte, startete er 2005 in der neuseeländischen Formel Ford und wurde mit drei Siegen Vierter der Gesamtwertung. Im folgenden Jahr war Bamber für das malaysische Team Meritus in der Formel BMW Asia aktiv und sicherte sich mit zehn Siegen in 19 Rennen den Meistertitel 2006. 2007 nahm er für Meritus startend an der neuseeländischen Toyota Racing Series und der Formel Renault V6 Asia teil. In beiden Serien konnte er kein Rennen gewinnen.

2008 war Bamber erneut in der neuseeländischen Toyota Racing Series aktiv und belegte dort den zweiten Platz in der Meisterschaft. Außerdem wurde er Vizemeister der Formel Renault V6 Asia an. Aufmerksamkeit erregte Bamber, als er im September 2008 mit 18 Jahren in Imola an seinem ersten Rennwochenende der Internationalen Formel Master als Fahrer von ADM Motorsport das Sprintrennen gewann. Kurz darauf rückte Bamber erneut in den Blickpunkt, denn beim A1-Grand-Prix-Rennwochenende in Zandvoort stand er in beiden Rennen auf dem Podium. Daraufhin wurde Bamber von Qi-Meritus Mahara für die GP2-Asia-Serie-Saison 2008/2009 als Teamkollege des ehemaligen Formel-1-Fahrers Alex Yoong verpflichtet.[1] Am ersten Rennwochenende in Shanghai hinterließ Bamber wieder einen guten Eindruck: Er holte in beiden Rennen Punkte und beim Sprintrennen gelang ihm mit Rang zwei seine erste Podiumsplatzierung. An den nächsten zwei Rennwochenenden holte Bamber keine weiteren Punkte und wurde danach durch Álvaro Parente ersetzt. In der Gesamtwertung wurde er 14. Nach seinem Engagement in der GP2-Asia-Serie bestritt Bamber weitere Rennen der A1GP.

2009 begann Bamber seine Saison in der internationalen Formel Master. Sein Engagement war allerdings bereits nach zwei Rennwochenenden beendet, da sich sein Team ADM Motorsport aus der Serie zurückgezogen hatte. Der Neuseeländer, der als Gastfahrer an einem weiteren Rennwochenende teilnahm, belegte in der Gesamtwertung den 18. Platz. Außerdem war er in der Euroseries 3000 und der neuseeländischen Toyota Series aktiv.

2010 startete Bamber die komplette Saison in der neuseeländischen Toyota Racing Series. Zwar war er mit sechs Siegen der Pilot mit den meisten Siegen in dieser Saison, den Meistertitel verlor er dennoch gegen Mitch Evans mit 915 zu 912 Punkten knapp und wurde wie 2008 Vizemeister. Außerdem nahm der Neuseeländer in der Saison 2010 an zwei Rennwochenenden der Superleague Formula teil. In Ordos vertrat er Álvaro Parente in dem von Atech Grand Prix und Reid Motorsport betreuten Team des FC Porto. Bamber wurde im ersten Rennen Dritter und entschied das „Super Final“, dessen Sieger 100.000 Euro erhielt, für sich. Beim anschließenden Rennwochenende in Peking, das nicht zur Meisterschaft zählte, wechselte er teamintern in das Auto der PSV Eindhoven. Nach Platz sechs im ersten Rennen wurde er im zweiten Rennen Zweiter hinter Parente. Da das Super Final aufgrund von heftigen Regenfällen nicht stattfinden konnte, wurde Bamber, der die meisten Punkte erzielt hatte, zum sogenannten „Weekend Winner“.

Im Jahr 2011 fuhr Earl Bamber die Toyota Racing Series, wo er in der Gesamtwertung den 15. Rang belegte sowie in der Superleague Formula, wo er Siebter wurde. 2013 gewann er den Porsche Carrera Cup Asia und bestritt erste Läufe im Porsche Supercup als Gastfahrer. Ein Jahr später wurde Bamber wieder Meister im Porsche Cup Asia und im Porsche Supercup, außerdem belegte er im Porsche Carrera Cup Deutschland den siebten Rang.

2015 und 2017[2] gewann er mit Porsche das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Ab 2023 fuhr Bamber als Werksfahrer bei General Motors (Cadillac). Hierbei teilt er sich das Cockpit des Cadillac V-Series.R mit Alex Lynn und Richard Westbrook. Der größte Erfolg des Trios war der 3. Platz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2023.

Statistik

Karrierestationen

  • 2004: Kartsport
  • 2005: Neuseeländische Formel Ford (Platz 4)
  • 2006: Asiatische Formel BMW (Meister)
  • 2007: Neuseeländische Toyota Racing Series (Platz 7); Formel Renault V6 Asia (Platz 11)
  • 2008: Neuseeländische Toyota Racing Series (Platz 2); Formel Renault V6 Asia (Platz 2)
  • 2009: GP2-Asia-Serie (Platz 14); Internationale Formel Master (Platz 18)
  • 2010: Neuseeländische Toyota Racing Series (Platz 2); Superleague Formula
  • 2011: Neuseeländische Toyota Racing Series (Platz 15); Superleague Formula (Platz 7)
  • 2013: Porsche Carrera Cup Asia (Platz 1); Porsche Supercup (Gastfahrer)
  • 2014: Porsche Supercup (Platz 1); Porsche Carrera Cup Asia (Platz 1)
  • 2015; 24h von Le Mans Gesamtsieg & Klassensieg LMP1 Porsche 919 Hybrid
  • 2017; 24h von Le Mans Gesamtsieg & Klassensieg LMP1 Porsche 919 Hybrid

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2015Deutschland Porsche TeamPorsche 919 HybridDeutschland Nico HülkenbergVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick TandyGesamtsieg
2016Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Porsche Motorsport North AmericaPorsche 911 RSRFrankreichFrankreich Frédéric MakowieckiDeutschland Jörg BergmeisterAusfallAufhängung
2017Deutschland Porsche LMP TeamPorsche 919 HybridDeutschland Timo BernhardNeuseeland Brendon HartleyGesamtsieg
2018Deutschland Porsche GT TeamPorsche 991 RSR GTEFrankreichFrankreich Patrick PiletVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick TandyRang 27
2019Deutschland Porsche GT TeamPorsche 991 RSR GTEFrankreichFrankreich Patrick PiletVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick TandyRang 22
2021Vereinigte StaatenVereinigte Staaten WeatherTech RacingPorsche 911 RSR-19Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cooper MacNeilBelgien Laurens VanthoorAusfallUnfall
2023Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cadillac RacingCadillac V-Series.RVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex LynnVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard WestbrookRang 3
2024Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cadillac RacingCadillac V-Series.RVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex LynnSpanienSpanien Alex PalouRang 7

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2014Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mühlner Motorsports AmericaPorsche 911 GT AmericaVereinigte StaatenVereinigte Staaten Kyle GimpleItalienItalien Ruggero MelgratiAusfallUnfall
2015Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Porsche North AmericaPorsche 911 RSRVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick TandyFrankreichFrankreich Patrick PiletOsterreichÖsterreich Richard LietzRang 14
2016Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Porsche North AmericaPorsche 911 RSRDanemark Michael ChristensenFrankreichFrankreich Frédéric MakowieckiRang 12
2018Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Porsche GT TeamPorsche 911 RSRBelgien Laurens VanthoorItalienItalien Gianmaria BruniRang 12
2019Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Porsche GT TeamPorsche 911 RSRBelgien Laurens VanthoorFrankreichFrankreich Mathieu JaminetRang 14
2020Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Porsche GT TeamPorsche 911 RSR-19Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick TandyFrankreichFrankreich Frédéric MakowieckiRang 12 und Klassensieg
2021Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team Hardpoints EBMPorsche 911 GT3 RVereinigte StaatenVereinigte Staaten Trenton EstepVereinigte StaatenVereinigte Staaten Rob FerriolRang 26
2022Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cadillac RacingCadillac DPi V.RSchweiz Neel JaniVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex LynnGesamtsieg
2024Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette Z06 GT3.RNiederlandeNiederlande Nicky CatsburgVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy MilnerRang 44

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen123456789
2015Porsche
Proton Competiton
Porsche 919 Hybrid
Porsche 911 RSR
Vereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMDeutschland NÜRVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAH
61282227
2016Porsche North AmericaPorsche 911 RSRVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMDeutschland NÜRMexiko MEXVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAH
DNF
2017PorschePorsche 919 HybridVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich LEMDeutschland NÜRMexiko MEXVereinigte Staaten AUSJapan FUJChina Volksrepublik SHABahrain BAH
231111422
2018/19PorschePorsche 991 GTEBelgien SPAFrankreich LEMVereinigtes Konigreich SILJapan FUJChina Volksrepublik SHAVereinigte Staaten SEBBelgien SPAFrankreich LEM
2722
2021WeatherTech RacingPorsche 911 RSRBelgien SPAPortugal PORItalien MONFrankreich LEMBahrain BAHBahrain BAH
DNF
2023Cadillac RacingCadillac V-Series.RVereinigte Staaten SEBPortugal PORBelgien SPAFrankreich LEMItalien MONJapan FUJBahrain BAH
4453101011
2024Cadillac RacingCadillac V-Series.RKatar KATItalien IMOBelgien SPAFrankreich LEMBrasilien SAOVereinigte Staaten AUSJapan FUJBahrain BAH
DNF10DNF7134DNF6
Commons: Earl Bamber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „GP2-Asia: Meritus mit Yoong und Bamber“ (Motorsport-total.com am 10. Oktober 2008)
  2. "Surreal", "unfassbar": Porsche jubelt über Le-Mans-Hattrick - - WEC bei Motorsport-Total.com. In: Motorsport-Total.com. (motorsport-total.com [abgerufen am 18. Juni 2017]).

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Der Cadillac V-Series.R mit der Nummer 2 (Fahrer: Earl Bamber/Alex Lynn/Richard Westbrook) des Teams Cadillac Racing fährt während des zweiten freien Trainings vor dem 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2023 durch die Bruxelles-Kurve.
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Team New Zealand @ A1 Grand Prix Kyalami South Africa 2009