EV Zug

EV Zug
EV Zug
Grösste Erfolge
Vereinsinformationen
GeschichteEV Zug (seit 1967)
StandortZug, Schweiz
SpitznameEVZ
Vereinsfarbenblau, weiss
LigaNational League
SpielstätteBossard Arena
Kapazität7700 Plätze (davon 5200 Sitzplätze)
GeschäftsführerPatrick Lengwiler
CheftrainerDan Tangnes
CaptainJan Kovář
Saison 2022/236. Platz (Hauptrunde), Playoff-Halbfinal

Der Eissportverein Zug (abgekürzt EV Zug oder EVZ) ist ein Schweizer Eishockeyklub aus Zug, der in der National League spielt. In der Saison 2021/22 feierte der EVZ seinen dritten Titel der Vereinsgeschichte. Der Klub trägt seine Heimspiele in der Bossard Arena aus.

Geschichte

1967 entstand der EV Zug aus dem 1953 gegründeten Baarer Schlittschuhclub (BSC). Der Zweitligist aus Baar zog damals auf die neue Kunsteisbahn im Stadtzuger Hertiquartier um. Am 26. November 1967 wurde die Herti-Eisbahn mit einem Turnier eröffnet. Der EV Zug gewann gegen den EHC Arosa mit 5:4 und besiegte am nächsten Tag, verstärkt durch den Neuenburger Orville Martini, den SC Bern vor 3500 Zuschauern mit 6:5.

Die 1970er-Jahre – Aufstiegskandidat in die NLA

Der EV Zug startete 1967/68 in der 2. Liga und schaffte bereits zwei Jahre später den Aufstieg in die 1. Liga. 1969/70 startete der Verein in die erste 1. Liga-Saison ohne grosse Ambitionen. Doch das Potential dieses Teams war enorm, und nach einer Siegesserie von neun Spielen war der EVZ bereits ein Aufstiegskandidat. Mannschaftsintern beschloss man mit dem Aufstieg noch zu warten, da noch kein eigener Nachwuchs vorhanden und die Eisbahn erst drei Jahre offen war. Die folgenden Jahre wurden wenig ambitioniert in der 1. Liga absolviert. 1973/74 startete der EV Zug mit einer Star-Truppe Richtung NLB, unter anderem mit Torhüterlegende Gérald Rigolet, Paul Probst, Heinz Jenni, Oskar Huber und Spielertrainer Reto Stuppan. Die legendären «Stuppan-Boys» schafften am 9. März 1974 den Aufstieg in die NLB mit einem 4:3-Heimsieg gegen den EHC Uzwil vor 6795 Zuschauern. Bereits in der ersten NLB-Saison 1974/75 gewannen die Zuger die NLB-Ostgruppe überlegen. Doch der verletzungsbedingte Ausfall Rigolets stoppte den Aufwärtstrend, und man scheiterte am EHC Biel in den Aufstiegsspielen. Auf die Saison 1975/76 gelang den Zugern mit der Verpflichtung von Jorma Peltonen, dem besten finnischen Scorer aller Zeiten, ein Transfercoup. Wiederum gewann der EVZ die Gruppenphase und schaffte mit einem atemberaubenden 7:6-Sieg gegen den Zürcher SC im Hallenstadion den Aufstieg in die NLA. Bis fünf Minuten vor Ende der Partie lagen die Zuger 5:6 im Rückstand, konnten aber durch Peltonen zwei Minuten vor Schluss ausgleichen und 22 Sekunden vor Ende der Partie durch Jenni sogar den vielumjubelten 7:6-Siegtreffer erzielen. Nur zehn Jahre nach der Gründung war der EV Zug damit in der höchsten Schweizer Liga angelangt.

Mit grossen Erwartungen wurde auch die erste Saison in der NLA in Angriff genommen. Jorma Peltonen war neuer Spielertrainer und ersetzte Reto Stuppan, der die Zuger von der 1. Liga bis in die NLA geführt hatte. Zum Auftakt gegen Bern kamen 8357 Zuschauer, womit das Stadion ausverkauft war. Der EVZ verlor das Spiel jedoch mit 0:3, und bis zum ersten Sieg sollten noch vier weitere Spiele folgen. Die Euphorie und Erwartungen an den EVZ waren riesig. Die Mannschaft konnte diese jedoch nicht erfüllen. Aufgrund mangelnder Qualität in der Offensive verlor der EVZ viele Spiele knapp mit einem oder zwei Toren Unterschied. Mit dem achten Tabellenplatz am Saisonende musste sich der EVZ nach nur einem Jahr im Oberhaus wieder in die NLB verabschieden. Die folgenden zwei Spielzeiten 1977/78 und 1978/79 spielte der EVZ wieder in der NLB recht erfolgreich und wurde zweimal NLB-Vizemeister, jedoch ohne wirkliche Aufstiegschancen.

Die 1980er-Jahre – Graue Maus und erneuter Aufstieg

In Zug redete man von Neuaufbau und verpflichtete mit Jürg Schafroth einen jungen Sportlehrer als neuen Trainer. Doch statt Fortschritten folgte der Absturz in die Mittelmässigkeit. Schafroth entpuppte sich als Theoretiker, der von der Mannschaft nie akzeptiert wurde. Man schloss die Saison 1979/80 auf dem fünften Rang ab. Auf die Saison 1980/81 machten die Zuger einen weiteren Fehler. Sie verpflichteten anstelle Schafroth den schon einmal beim EVZ gescheiterten Jorma Peltonen. Ein achter Platz war die Folge, und in den Abstiegsspielen konnte man sich gerade vor einem Abstieg retten, woraufhin Trainer und Präsident zurücktraten. Die Turbulenzen beim EVZ gingen weiter, und die Zuger stürzten im freien Fall in die 1. Liga. Der neue Präsident und Chefarzt Georg Keiser hatte nicht nur einen sportlich schwer kranken Patienten übernommen, sondern auch noch einen Schuldenberg von 430'000 Schweizer Franken.

Mit einem Budget von etwas mehr als einer halben Million Schweizer Franken nahm der Absteiger einen neuen Anlauf. Nachdem Ruhe im Verein eingekehrt war, wurde František Dum, ein tschechoslowakischer Spitzentrainer, verpflichtet, der den EV Zug wieder nach oben führte. Am 4. März 1983 war der EVZ wieder in die NLB aufgestiegen. Nach 22 Siegen in ebenso vielen Spielen beendete der EVZ die Meisterschaft am 12. Februar auf dem souveränen ersten Platz ohne Verlustpunkt.

Zur NLB-Saison 1983/84 gelang den Zugern mit dem Transfer von Ivan Hlinka, einem der besten Eishockeyspieler aller Zeiten und tschechoslowakischer Nationalheld, ein erneuter Coup. Trotzdem konnte man sich nicht in der oberen Tabellenhälfte etablieren. Erst als 1986/87 Andy Murray das Traineramt übernahm, den nötigen Kampfgeist mitbrachte und mit Colin Muller, Don Laurence und John Fritsche eine spielstarke Sturmreihe bildete, gelang in der Aufstiegsserie gegen den Zürcher SC, die mit 3:1 Spielen gewonnen wurde, der sensationelle und eher überraschende Aufstieg in die NLA.

Im Gegensatz zum ersten Aufenthalt in der NLA stieg die Mannschaft nicht gleich wieder ab, sondern sicherte sich den angestrebten Ligaerhalt schon lange vor Schluss. Die zweite NLA-Saison in der EVZ-Geschichte 1987/88 hatte man also problemlos gemeistert, und auch die Saison 1988/89 bereitete keine allzu grossen Sorgen. Das Resultat war ein fünfter Platz in der Qualifikation und das Viertelfinal-Aus in den Playoffs gegen den HC Ambrì-Piotta. Jedoch hatten die Zuger vor Saisonbeginn den Abgang von Trainer Andy Murray zu verdauen, der dem Ruf der National Hockey League gefolgt war und als Assistenztrainer bei den Philadelphia Flyers angeheuert hatte.

Die 1990er-Jahre – Der erste Meistertitel

1989/90 übernahm Fredy Egli das Amt als neuer EVZ-Präsident, und er sollte den Verein zu einem der erfolgreichsten im Land formen. In den folgenden vier NLA-Spielzeiten qualifizierten sich die Zuger zwar immer für die Playoffs, scheiterten jedoch stets im Viertelfinal. Erst in der Saison 1993/94 führte Björn Kinding den EVZ nach einem hervorragenden vierten Platz in der Qualifikation in den Playoff-Halbfinal. Im Duell gegen Fribourg-Gottéron mit den Olympiasiegern Wjatscheslaw Bykow und Andrei Chomutow schied der EVZ allerdings aus. In der folgenden Saison setzten die Akteure auf dem Eis zu neuen Höhenflügen an. Unter dem neuen Trainerduo Jim Koleff und Sean Simpson und spielerischer Regie von Ken Yaremchuk, Tom Fergus und Misko Antisin erreichte man den ersten Platz in der Qualifikation. Im Playoff-Final wurde der EVZ erst vom Serienmeister EHC Kloten gestoppt. Trotz der 1:3-Niederlage wurde der erste Vizemeistertitel euphorisch gefeiert. In der Saison 1995/96 konnte sich der EVZ auf den vorderen Positionen festsetzen, als der Club Vierter der Qualifikation wurde und im Halbfinal gegen den SC Bern ausschied. Ein Jahr später spielten die «Koleff-Jungs» mit dem zweiten Platz in der Qualifikation wieder eine gute Saison und waren offensiv mit Wes Walz und Bill McDougall stark bestückt. Aber auch sie konnten dem EVZ nicht zum ersten Meistertitel verhelfen. Wieder verlor man im Playoff-Final, diesmal mit 1:3 gegen Bern.

Logo bis zur Saison 2009/10

1997/98 spielten die Zuger eine starke Qualifikation, die man auf dem verdienten ersten Rang abschloss. Man startete als grosser Favorit in die Playoffs, scheiterte aber fast schon im Viertelfinal gegen den SC Rapperswil-Jona und den HC Ambrì-Piotta im Halbfinal. Die Zuger retteten sich aber zweimal mit 4:3 Siegen in den Serien gegen diese Klubs. Im Final konnte man dann den HC Davos mit 4:2 Siegen bezwingen und wurde zum ersten Mal in der Klubgeschichte Schweizer Meister. Eckpfeiler des Meisterteams waren unter der Leitung von Trainer Simpson ein überragender Torhüter Ronnie Rüeger, in der Verteidigung Patrick Sutter und André Künzi, im Sturm Bill McDougall, Wes Walz, Misko Antisin, André Rötheli und Jörg Eberle. Der Zenit des Teams war jedoch überschritten, und man konnte das Meisterteam nicht zusammenhalten.

Im Juli 1998 wurde die EVZ Sport AG als Betreibergesellschaft gegründet, Fredy Egli wurde Verwaltungsratspräsident. In den folgenden Spielzeiten 1998/99 und 1999/2000 konnte der EVZ sich zwar noch zweimal für den Playoff-Halbfinal qualifizieren, schied aber ohne grosse Chancen auf den Titel aus.

Zum 21. Juli 1999 trat Egli als Präsident des EVZ sowie als VR-Präsident der EVZ Sport AG zurück. Sein Nachfolger als Vorsitzender des Verwaltungsrates wurde August «Gusti» von Wartburg,[1] der das Amt des Präsidenten bis 2001 bekleidete.

Die 2000er-Jahre – Auf Fast-Abstieg folgt Simpson-Rückkehr / Beginn der Shedden-Amtszeit

In der Saison 1999/2000 wurde der Playoff-Halbfinal erreicht. 2001 (in diesem Jahr ging es nicht über den Viertelfinal hinaus) gab es beim EVZ mehrere Personalwechsel: Präsident von Wartburg (schon im März 2001) und weitere Vorstandsmitglieder traten zurück, Philipp Neuenschwander wurde als Nachfolger von Kurt Halm neuer Sportchef, auch Cheftrainer André Peloffy musste seinen Posten räumen. Aufgrund der Negativentwicklung im Anschluss an den Gewinn der Meisterschaft 1998 war eine externe Arbeitsgruppe unter der Leitung von Hanspeter Brändli eingesetzt worden, die in ihrem Bericht unter anderem die Arbeit von Präsident von Wartburg kritisierte und die Spieler André Rötheli, Patrick Sutter, Dino Kessler sowie André Künzi innerhalb des Kaders als «Unruhestifter» einordnete.[2] Brändli wurde als Nachfolger von Wartburgs im August 2001 zum neuen VR-Präsidenten gewählt.[3]

Im Spieljahr 2001/02 war abermals im Viertelfinal Schluss. In der Saison 2002/03 sprang der EVZ erst dank eines nachträglich zugesprochenen Forfait-Sieges über Fribourg-Gottéron in der Qualifikationstabelle vom letzten auf den zehnten Tabellenrang. Fribourg hatte bei einem Sieg über Zug einen Spieler mitwirken lassen, der über keine gültige Spielberechtigung verfügte.

2003 kam Engelbert Huber ins Präsidentenamt und stiess einen Neuanfang an: Sean Simpson, der den EVZ 1998 erstmals zum Schweizer Meister gemacht hatte, kehrte als Cheftrainer zurück. Im Februar 2004 hatte man das Kader mit dem NHL-Star Claude Lemieux verstärkt.[4] Es gelang die Playoff-Qualifikation, dort gab es das Aus im Viertelfinal gegen den späteren Titelgewinner Bern. Im April 2004 verliess Sportchef Neuenschwander den EVZ, nachdem sein auslaufender Vertrag nicht verlängert worden war.[5] Als sein Nachfolger wurde Patrick Lengwiler eingestellt.[6]

Die Saison 2004/05 stand unter der Einwirkung des Arbeitskampfes in der NHL. Niko Kapanen von den Dallas Stars und Mike Fisher von den Ottawa Senators verstärkten die Zuger. Der EVZ kam als Qualifikationsvierter bis ins Halbfinale, musste sich dort aber den ZSC Lions beugen.

2006 schied man im Playoff-Viertelfinal gegen Rapperswil-Jona aus. Im selben Jahr schied Engelbert Huber, der in unterschiedlichen Funktionen die vorherigen 39 Jahre für den EVZ tätig gewesen war, als Präsident des Verwaltungsrates aus, Roland Staerkle übernahm das Amt. Der Baustoff- und Stahlhändler gehörte bereits von 1993 bis 2000 der EVZ-Führungsriege an.[7]

2007 stand man im Halbfinal Bern gegenüber und verlor, in der Saison 2007/08 (der letzten unter Sean Simpson) wurde der EVZ im Viertelfinal trotz eines 3:0-Vorsprungs vom HC Davos noch aufgehalten.

Doug Shedden übernahm 2008 das Cheftraineramt von seinem Landsmann Simpson und brachte den Finnen Waltteri Immonen als seinen Co mit.

Die 2010er-Jahre – Immer wieder Halbfinal

Shedden/Immonen führten den EVZ 2009, 2010, 2011, 2012 und 2013 jeweils in den Playoff-Halbfinal, wo stets Endstation war. Im März 2013 kam Jakub Horak als neuer Sportchef ins Amt, sein Vorgänger Lengwiler wurde zum Geschäftsführer befördert.[8] Lengwiler entwickelte unter anderem das Konzept der Jugendakademie,[9] in dem fortan sportliche und berufliche Ausbildung verbunden wurden.[10] Die Akademie und das Hervorbringen von Nachwuchsspielern wurden zu Zuger Markenzeichen.[11] In der Saison 2013/14 verpasste der EVZ die Teilnahme an der Meisterrunde, woraufhin Shedden sowie Sportchef Horak im März 2014 entlassen wurden.[12]

Im April 2014 fand eine umfassende Änderung der Unternehmensstruktur statt: Der fortan als EVZ Holding AG betitelten Muttergesellschaft wurden mit der EVZ Nachwuchs AG (zuständig für Nachwuchsbewegung sowie zweite Mannschaft sowie Senioren- und Veteranenteams), The Hockey Academy AG (zuständig für den Betrieb der Jugendakademie), der EVZ Sport AG (zuständig für die sportlichen Aspekte der Profimannschaft) und der EVZ Management AG (unter anderem zuständig für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit) vier im Jahr 2014 gegründete AGs sowie die seit 2009 bestehende EVZ Gastro AG (zuständig für die Bewirtung unter anderem bei den Heimspielen) als Tochterunternehmen angegliedert.[13]

Der Deutsch-Kanadier Harold Kreis wurde 2014 neuer Cheftrainer,[14] Reto Kläy folgte Horak im Amt des Sportchefs nach. In den Playoffs 2014/15 wurde man im Viertelfinal vom späteren Meister Davos aus dem Rennen geworfen. 2015 übernahm Hauptanteilseigner Hans-Peter Strebel zusätzlich das Präsidentenamt im Verwaltungsrat und folgte damit Roland Staerkle auf diesem Posten nach.[15]

2015/16 schied der EVZ gegen Lugano im Viertelfinal der NLA-Meisterrunde aus. 2016/17 beendete Zug die Qualifikation als Tabellendritter und erreichte erstmals seit dem Gewinn des Meistertitels 1998 den Playoff-Final.[16] Dort unterlag die Kreis-Mannschaft dem SC Bern mit 2:4 Siegen.[17]

Die Qualifikation der Saison 2017/18 schloss der EVZ als Zweiter ab, konnte sich dann aber im Playoff-Viertelfinal nicht gegen die ZSC Lions durchsetzen und schied in der Serie mit 1:4 Siegen aus.[18] Wenige Wochen nach dem Saisonende wurde die Trennung von Trainer Kreis bekannt gegeben. Der Deutsch-Kanadier war vier Jahre im Amt.[19]

Ende April 2018 wurde der Norweger Dan Tangnes als Cheftrainer vorgestellt, der zuvor beim schwedischen Erstligisten HC Linköping gearbeitet hatte. Der damals 39-Jährige sollte nach Angaben des EVZ «für die Umsetzung der gewählten Strategie als ambitionierter Ausbildungsklub» sorgen.[20] In der Champions Hockey League schied der EVZ in der Saison 2018/19 in der ersten K.o.-Runde aus, in den Vorjahren war zweimal in der Gruppenphase (2014/15 sowie 2015/16) beziehungsweise ebenfalls in der ersten Runde der K.o.-Phase (2016/17, 2017/18) Endstation. Am 3. Februar wurde die Mannschaft zum ersten Mal Cupsieger. Im Finale wurde Rapperswil-Jona mit 5:1 bezwungen.[21] In der Liga führte Tangnes den EVZ in seinem ersten Jahr als Trainer in die Finalserie, dort verlor die Mannschaft gegen Bern. Im Anschluss an den verlorenen Final versprach Tangnes den Zuschauern im Gespräch mit der Luzerner Zeitung den Gewinn des Meistertitels,[22] auch Geschäftsführer Patrick Lengwiler betonte, es sei «nur eine Frage der Zeit, bis wir Meister werden».[23]

Die 2020er-Jahre

In der Saison 2020/21 gelang der angestrebte Erfolg: In der Qualifikation war Zug unter Trainer Tangnes Tabellenerster und bestimmte das Geschehen in der Liga. Aus 52 Spielen holte Zug 40 Siege und stellte mit 119 Punkten eine neue Bestmarke auf.[24] In der Endspielserie setzte man sich mit 3:0 gegen Genf durch.[25] Der Gewinn des Titels 23 Jahre nach dem ersten wurde als «grosse Erlösung» für den EV Zug eingestuft. Der Erfolg gelang mittels eines «attraktiven, mutigen und offensiven Spielsystems», das Tangnes der Mannschaft eingeimpft hatte. Zu den Stützen der Meistermannschaft zählten insbesondere Torhüter Leonardo Genoni, Spielführer Raphael Diaz, der als «Denker und Lenker» eingestufte Jan Kovář sowie Grégory Hofmann, Lino Martschini, Dario Simion, Carl Klingberg und Justin Abdelkader.[26]

2022 erfolgte die Wiederholung des Meistertitels. Dem EVZ gelang als erster Schweizer Mannschaft das Kunststück, in der Endspielserie einen 0:3-Rückstand umzudrehen. Besiegt wurden die ZSC Lions.[27] «Tangnes ist nicht nur Chefdirigent eines Orchesters hochbegabter und williger Hockeyspieler. Er ist Motivator und feinfühliger Zuhörer», schätzte die Luzerner Zeitung den Anteil des norwegischen Trainers am Erfolg ein.[28]

Männer

Kader der Saison 2024/25

Stand: 28. September 2024

Nr.Nat.SpielerPos.Geburtsdatumim Team seitGeburtsort
30SchweizLeonardo GenoniG28. August 19872019Zürich, Schweiz
1SchweizTim WolfG25. Januar 19922024Zürich, Schweiz
94SchweizNic BalestraD20. Juni 20052024Schweiz
32SchwedenSchwedenLukas BengtssonD14. April 19942023Stockholm, Schweden
27SchwedenSchwedenGabriel CarlssonD2. Januar 19972024Örebro,Schweden
42SchweizTobias GeisserD13. Februar 19992022Stans, Schweiz
19SchwedenSchwedenNiklas HanssonD8. Januar 19952021Jonstorp, Schweden
41SchweizLeon MuggliD9. Juli 20062023Cham, Schweiz
37SchweizElia RivaD21. Februar 20012023Claro, Schweiz
18SchweizDominik SchlumpfD3. März 19912014Mönchaltorf, Schweiz
14SchweizLivio StadlerD26. März 19982017Steinhausen, Schweiz
17SchweizAttilio BiascaC18. März 20032023Zug, Schweiz
22SchweizNando EggenbergerW7. Oktober 19992024Chur, Schweiz
68SchweizFabrice HerzogRW9. Dezember 19942021Frauenfeld, Schweiz
15SchweizGrégory Hofmann – AC13. November 19922022Neuenburg, Schweiz
43TschechienJan Kovář – CC20. März 19902019Písek, Tschechoslowakei
73SchweizMike KünzleW26. Dezember 19932024Zürich, Schweiz
61SchweizSven LeuenbergerC18. Februar 19992018Hüttikon, Schweiz
46SchweizLino Martschini – ARW21. Januar 19932007Luzern, Schweiz
8SchwedenSchwedenFredrik OlofssonLW27. Mai 19962024Helsingborg, Schweden
88SchweizSven SentelerC11. August 19922015Zürich, Schweiz
59SchweizDario SimionW22. Mai 19942018Locarno, Schweiz
96TschechienDaniel VoženílekF10. Februar 19962024Pardubice, Tschechoslowakei
40SchwedenSchwedenAndreas WingerliLW11. September 19972023Lycksele, Schweden

Trainerstab

 NameGeburtsdatumIm Team seitGeburtsort
CheftrainerNorwegen Dan Tangnes3. März 19792018Oslo
Co-TrainerSchweiz Michael Liniger29. November 19792023Muri bei Bern
Co-TrainerSchwedenSchweden Tomas Montén2. November 19772024Borlänge

Platzierungen seit 1976/77

SaisonLigaRang (Qualifikation)ViertelfinalHalbfinalFinalCH Meister
1976/77NLA8.SC Bern
1987/88NLA6.HC Lugano
1988/89NLA5.HC Ambri-PiottaSC Bern
1989/90NLA6.EHC BielHC Lugano
1990/91NLA8.SC BernSC Bern
1991/92NLA5.HC Ambri-PiottaSC Bern
1992/93NLA5.HC LuganoEHC Kloten
1993/94NLA4.SC BernHC Fribourg-GotteronEHC Kloten
1994/95NLA1.Zürcher SCHC Fribourg-GotteronEHC KlotenEHC Kloten
1995/96NLA4.HC DavosSC BernEHC Kloten
1996/97NLA2.SC Rapperswil-JonaHC DavosSC BernSC Bern
1997/98NLA1.SC Rapperswil-JonaHC Ambri-PiottaHC DavosEV Zug
1998/99NLA5.SC BernHC Lugano
1999/00NLA3.EHC KlotenZSC LionsZSC Lions
2000/01NLA4.EHC KlotenZSC Lions
2001/02NLA7.HC LuganoHC Davos
2002/03NLA10.HC Lugano
2003/04NLA7.SC BernSC Bern
2004/05NLA4.HC Genf/ServetteZSC LionsHC Davos
2005/06NLA5.SC Rapperswil-JonaHC Lugano
2006/07NLA3.SC Rapperswil-JonaSC BernHC Davos
2007/08NLA4.HC DavosZSC Lions
2008/09NLA8.SC BernEHC Kloten FlyersHC Davos
2009/10NLA3.ZSC LionsHC Genf/ServetteSC Bern
2010/11NLA4.HC Genf/ServetteHC DavosHC Davos
2011/12NLA1.EHC BielZSC LionsZSC Lions
2012/13NLA3.HC LuganoSC BernSC Bern
2013/141NLA9.ZSC Lions
2014/15NLA4.HC Davos[29]HC Davos
2015/16NLA4.HC LuganoSC Bern
2016/17NLA3.HC Genf/ServetteHC DavosSC BernSC Bern
2017/18NL2.ZSC LionsZSC Lions
2018/19NL2.HC LuganoHC LausanneSC BernSC Bern
2019/20NL2.
2020/21NL1.SC BernSC Rapperswil-JonaHC Genf/ServetteEV Zug
2021/22NL1.HC LuganoHC DavosZSC LionsEV Zug
2022/23NL6.SC Rapperswil-JonaHC Genf/ServetteHC Genf/Servette
2023/24NL4.SC BernZSC LionsZSC Lions

1 Der EVZ belegte in der Platzierungsrunde den zweiten Platz.

Bekannte Spieler

Gesperrte Trikotnummern

Trainer

  • 1967–1968 Schweiz Jürg Bosshard
  • 1968–1971 Schweiz Walter Wipf
  • 1971–1972 Kanada Derek Holmes
  • 1972–1976 Schweiz Reto Stuppan
  • 1976–1977 Finnland Jorma Peltonen / Kanada Dany Smit
  • 1977–1978 Kanada Dany Smit / Schweiz Reto Stuppan
  • 1978–1979 Kanada Stu Robertson
  • 1979–1980 Schweiz Jürg Schafroth
  • 1980–1981 Finnland Jorma Peltonen / Kanada Peter Gaw
  • 1981–1982 Kanada Clifford Stewart / Kanada Bruce Rolin
  • 1982–1985 Tschechoslowakei František Dum
  • 1985–1986 SchwedenSchweden Dan Hobér / Kanada Andy Murray
  • 1986–1988 Kanada Andy Murray
  • 1988–1989 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Billy Flynn
  • 1989–1990 SchwedenSchweden Per Bäckman / Schweiz Roland von Mentlen
  • 1990–1991 Kanada Kent Ruhnke / Schweiz Roland von Mentlen
  • 1991–1994 SchwedenSchweden Björn Kinding
  • 1994–1995 Kanada Jim Koleff / Kanada Sean Simpson
  • 1995–1997 Kanada Jim Koleff
  • 1997–1999 Kanada Sean Simpson
  • 1999–2000 Finnland Rauno Korpi / FrankreichFrankreich André Peloffy
  • 2000–2001 FrankreichFrankreich André Peloffy
  • 2001–2002 Kanada Doug Mason
  • 2002–2003 Kanada Doug Mason / Kanada Sean Simpson
  • 2003–2008 Kanada Sean Simpson
  • 2008–2014 Kanada Doug Shedden
  • 2014–2018 Deutschland Harold Kreis
  • 2018– Norwegen Dan Tangnes

Stadion

Der EV Zug ist in der Bossard Arena beheimatet, welche derzeit 7700, davon 5200 Sitzplätze, Zuschauern Platz bietet. Sie wurde auf die Saison 2010/11 hin eingeweiht und ersetzte die langjährige Spielstätte Stadion Herti.

Das Stadion Herti, welches bis 2010 vom EV Zug genutzt wurde, wurde im Jahr 1967 erbaut und bot damals Platz für 8200 Zuschauer. Der inoffizielle Zuschauerrekord stammt aus der Saison 1986/87 als angeblich 10'000 Zuschauer im Hertistadion das entscheidende Aufstiegsspiel gegen den Zürcher SC sahen, oder im Jahre 1975/76, als im Relegationsspiel zur Nationalliga A HC Arosa zu Gast war und über 9000 Besucher ins Stadion Herti strömten.

Offizielle Zuschauerrekorde (Herti-Stadion)

GegnerZuschauerzahlArtDatum
HC Ambrì-Piotta8500Ligaspiel NLA6. Oktober 1987
HC Davos8500Ligaspiel NLA10. November 1987
SC Bern8357Ligaspiel NLA2. Oktober 1976
EHC Kloten8300Ligaspiel NLA13. Oktober 1987
Zürcher SC8025Relegationsspiel NLA14. März 1987

Frauen

Die Frauen des EV Zug haben seit den 1990er-Jahren mit unterschiedlichem Erfolg in den obersten beiden Leistungsklassen der Schweiz gespielt. In der Saison 1990/91 gelang der Aufstieg in die Leistungsklasse A, wo sich das Team in den folgenden Jahren festsetzen konnte. 2001, nur zwei Jahre nach dem zweiten Meistertitel, folgte jedoch der Abstieg in die Leistungsklasse B. Auch wenn der Klub eine Spielgemeinschaft mit dem EHC Seewen einging und bereits 2002 die Saison als B-Meister abschliessen konnte, reichte es erst im Folgejahr zum Aufstieg, denn in der Relegation 2001/02 war Lugano eine Klasse besser.

Nach dem Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse setzte sich das Team jedoch an der Tabellenspitze fest und konnte 2004 und 2005 den Meistertitel erringen und war somit auch Teilnehmer am ersten IIHF European Women Champions Cup 2005, dem Europapokal im Fraueneishockey, wo das Team die Bronzemedaille holen konnte. Am 13. März 2007 gab der Verein bekannt, dass die Damenmannschaft nach der Saison 2006/07 aufgelöst würde. Der fehlende Nachwuchs für die Damenmannschaft und die diversen Umstrukturierungen im schweizerischen Fraueneishockey in den vergangenen Jahren hatten den EVZ zu diesem Schritt bewogen.[31] In der Folge fand das Team eine neue Heimat beim Küssnachter SC, wo es 2009 aufgelöst wurde.

Im Januar 2023 veröffentlichte die SIHF die Genehmigung des Gesuchs für ein neues Frauenteam des EV Zug in der SWHL-B für die Saison 2023/24.[32]

SaisonLigaAbschlussplatzierung
1990/91LK BAufsteiger
1991/92LK A4. Platz
1992/93LK A3. Platz
1993/94LK AVizemeister
1994/95LK A3. Platz
1995/96NL A4. Platz
1996/97NL A4. Platz
1997/98NL ASchweizer Meister
1998/99NL ASchweizer Meister
1999/2000NL A3. Platz
2000/01NL A6. Platz (Absteiger)
2001/02LK B1. Platz (Niederlage in der Relegation gegen Lugano)
2002/03LK B1. Platz (Aufsteiger)
2003/04LK ASchweizer Meister
2004/05LK ASchweizer Meister
2005/06LK AVizemeister
2006/07LK AVizemeister

Einzelnachweise

  1. Rücktritt von EVZ-Präsident Fredy Egli. Abgerufen am 1. April 2017.
  2. EV Zug räumt auf. In: SWI swissinfo.ch. (swissinfo.ch [abgerufen am 1. April 2017]).
  3. martin merk und samuel hufschmid // switzerland: Hanspeter Brändli EVZ-Präsident. Abgerufen am 1. April 2017 (englisch).
  4. VADIAN.NET AG: Eishockey: NHL-Legende Claude Lemieux zu Zug. In: www.eishockey.ch. (eishockey.ch [abgerufen am 1. Februar 2017]).
  5. VADIAN.NET AG: Eishockey: Neuenschwander muss Zug verlassen. In: www.eishockey.ch. (eishockey.ch [abgerufen am 1. April 2017]).
  6. martin merk und samuel hufschmid // switzerland: Lengwiler wird CEO beim EV Zug. Abgerufen am 1. April 2017 (englisch).
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  20. Dan Tangnes ist neuer Headcoach des EVZ (Memento vom 25. April 2018 im Internet Archive)
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  23. Interview: Sven Aregger: EVZ-CEO Lengwiler: «Man sollte uns gratulieren zu Dan Tangnes». Abgerufen am 23. April 2019.
  24. Meistertitel und Punkterekord für den EV Zug. In: herisau24.ch. Abgerufen am 8. Mai 2021.
  25. Pascal Moser: Der EV Zug ist erstmals seit 1998 Schweizer Meister! In: nau.ch. Abgerufen am 8. Mai 2021.
  26. Philipp Zurfluh: Kommentar zum Meistertitel - Trainer Dan Tangnes löst sein Versprechen ein: Der EV Zug hat aus der Vergangenheit gelernt. In: luzernerzeitung.ch. Abgerufen am 8. Mai 2021.
  27. Nicola Berger, Zug: EV Zug: Süsser Sieg und erfolgreiche Titelverteidigung. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 2. Mai 2022]).
  28. Philipp Zurfluh: Das Meisterwerk eines grossen Trainers – die Analyse zum EVZ-Meistertitel. In: Luzerner Zeitung. Abgerufen am 2. Mai 2022.
  29. EVZ scheitert im Playoff-Viertelfinal (Memento vom 21. April 2015 im Internet Archive), EV Zug 13. März 2015
  30. Die Nummer 57 ist offiziell «retired»! | EV Zug - Die offizielle Website. Abgerufen am 18. September 2021.
  31. „Aargauer Zeitung“ (erschienen am 15. März 2007), «Frauen kommen nicht zu(m) Zug» (PDF-Datei)
  32. Gesuch des EV Zug für direkten Einstieg in die SWHL-B genehmigt. In: Swiss Ice Hockey Federation. 10. Januar 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023.

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