EMD F-Serie

Great Northern 274, eine EMD F7A

Als EMD F-Serie, englisch EMD F-unit oder F-series, wird eine Reihe von Diesellokomotiven des US-amerikanischen Lokomotivbauers General Motors Electro-Motive Division (EMD) bezeichnet. Obwohl diese Maschinen ursprünglich als Güterzug-Lokomotiven gebaut wurden, entstanden in der Folge auch Ausführungen für den Personenzugdienst. 7592 Maschinen dieser Baureihe wurden von November 1939 bis November 1960 vor allem in den EMD-Werkhallen in La Grange, Illinois produziert. 2904 Exemplare wurden als führerstandslose B-Einheiten gebaut. Damit war diese Baureihe, neben der gleichzeitig angebotenen E -Serie, eine der ersten Großdiesellokomotiven, der ein längerfristiger kommerzieller Erfolg beschieden war.

Entwicklung

Im November 1939 stellte EMD den Prototyp einer vierachsigen dieselelektrischen Güterzuglokomotive, die Baureihe FT, vor. Vier dieser Fahrzeuge, jeweils zwei Exemplare mit Führerstand und zwei führerstandslose Einheiten, waren zu einer vierteiligen Einheit zusammengekuppelt. Jede dieser Lokomotiven leistete 1000 kW; insgesamt wurden 4000 kW erzielt. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 120,7 km/h (75 mph).

Modelle

VariantevonbisLeistungA-Units
mit Führerstand
B-Units
ohne Führerstand
FT193919451350 hp (1000 kW)555541
F2194619461350 hp (1000 kW)7430
F3194619491500 hp (1118 kW)1111696
F7194919531500 hp (1118 kW)23661483
FP7194919531500 hp (1118 kW)378
F9195419571750 hp (1305 kW)87154
FP9195419591750 hp (1305 kW)79
FL9195619601750/1800 hp (1305/1342 kW)60

Die Reihen FP7 und FP9 waren für den Personenverkehr vorgesehen und deshalb mit einem Dampfheizkessel ausgerüstet. Um genügend Platz für den Dampfheizkessel zu bekommen, waren die Maschinen rund 1,20 m länger als die anderen Lokomotiven der Reihe F. Die Reihe FL9 war eine Ausführung der F9 als Zweikraftlokomotive für die New York, New Haven and Hartford Railroad. Neben dem Dieselantrieb konnten diese Maschinen bei Fahrten im New Yorker Tunnelsystem ihren Fahrstrom aus einer Stromschiene beziehen.[1]

Modelle ab 1960
VariantevonbisLeistungUnits
F40C1974-3200 hp15
F40PH197619923000 hp

3200 hp

411
SDP40F197319743000 hp150
F45196819713600 hp86
FP45196719683600 hp14
F59PH198819943000 hp83
F59PHI1994heute3200 hp?
F69PH-AC1989-3000 hp2

Konstruktion

Bei allen Maschinen der F-Serie kamen die von EMD entwickelten Dieselmotoren 16-567 bis 16-567C zum Einsatz. Die erste Zahl bezeichnet die Anzahl der Zylinder (16), die zweite den Hubraum pro Zylinder in Kubikzoll. Die früheren Ausführungen FT und F2 verwendeten den 1350 hp = 1000 kW leistenden Motor 16-567. Für die Bauarten F3 und F7 stand der weiterentwickelte Motor 12-567B mit 1500 hp / 1100 kW zur Verfügung. Bei den Baureihen F9, FP9 und FL9 konnte die Motorleistung mit dem Motor 16-567C (1750 hp / 1300 kW) nochmals gesteigert werden.

Im Gegensatz zur Serie E waren die Maschinen der F-Bauarten nur mit einem Dieselmotor pro Lokomotive ausgestattet. Deshalb konnten sie mit den von Martin Blomberg konstruierten zweiachsigen Drehgestellen ausgerüstet werden. Alle vier Achsen waren angetrieben, wodurch sich die Achsfolge Bo’Bo’ ergab. Lediglich die Maschinen der Baureihe FL9 mussten, bedingt durch die notwendigen Zusatzeinrichtungen für den Zweikraftantrieb, am Übergangsende ein dreiachsiges Drehgestell erhalten. Somit wurde die sehr seltene Achsfolge Bo’(A1A) zum Markenzeichen dieser Maschinen. Die Achszahl der Lokomotiven der Reihe F war neben der geringeren Länge das Hauptunterscheidungsmerkmal zu den sechsachsigen Personenzuglokomotiven der Reihe E.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. EMD "F" Units, Defining A New Era. In: American Rails. Abgerufen am 26. Oktober 2021 (englisch).

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Great Northern Railway (US) F7 274, built in 1950.