Dysphorie

Als Dysphorie (von altgriechisch δύσφορος (dúsphoros) ‚schmerzlich‘; von δυσ- (dus-) ‚schlecht, schwer‘ und φέρω (phérō) ‚ertragen‘)[1] wird eine Störung des emotionalen Erlebens (Affektivität) bezeichnet, die durch eine ängstlich-bedrückte, traurig-gereizte Stimmungslage charakterisiert ist.[2] Die Betroffenen erleben sich dabei als unzufrieden, schlecht gelaunt, misslaunig oder missgestimmt, mürrisch, verdrossen oder verärgert bzw. werden so wahrgenommen.[3]

Es handelt sich meist um eine Alltagsverstimmung ohne Krankheitswert; gelegentlich kann Dysphorie jedoch als Symptom im Rahmen von Krankheiten oder als Folge davon auftreten. Die Dysphorie bildet das sprachliche Gegenstück (Antonym) zur Euphorie.[4]

Psychopathologie

ICD-11

Klassifikation nach ICD-11
MB24.7Dysphorie
ICD-11: EnglischDeutsch (Entwurf)

In die im Jahr 2022 in Kraft getretene ICD-11 hielt die Dysphorie als eigenständige Diagnose Einzug. Diese ist unter der Kategorie „Symptome, Zeichen oder klinische Befunde, die die Psyche oder das Verhalten betreffen“ zu finden. Sie wird wie folgt definiert:[5]

„Ein unangenehmer affektiver Zustand, der Gefühle von Depression, Angst, Unzufriedenheit, Reizbarkeit und Unglücklichsein umfassen kann.“

Mögliche Erscheinungen

Eine anhaltende Dysphorie kann als Folge vielfältiger körperlicher und psychischer Erkrankungen, beispielsweise einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entstehen. Diese kann die Ausprägung einer komorbiden Depression annehmen.[6]

Sie wird unter anderem bei den folgenden Gesundheitszuständen als symptomatische Stimmungsänderung beobachtet:

Siehe auch

Literatur

  • Mathias Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen – Klinik und Therapie. 3. Auflage. Elsevier, 2008.
Wiktionary: Dysphorie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Dictionary.com | Meanings & Definitions of English Words. Abgerufen am 8. Juli 2025 (englisch).
  2. Dysphorie im Dorsch Lexikon der Psychologie. 2016 (hogrefe.com [abgerufen am 8. Juli 2025]).
  3. Duden | Dysphorie | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 25. Mai 2024.
  4. Pschyrembel klinisches Wörterbuch. 267. Auflage. Verlag De Gruyter, 2017, ISBN 978-3-11-049497-6; (pschyrembel.de)
  5. ICD-11 - MB24.7 Dysphoria. In: icd.who.int. Weltgesundheitsorganisation, Januar 2025, abgerufen am 8. Juli 2025 (englisch).
  6. Arne Hofmann (Hrsg.): EMDR – Praxishandbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen. 5. erw. Auflage. Thieme, 2014, ISBN 978-3-13-118245-6, S. 54.
  7. Christine Kühner, Sibel Nayman: Prämenstruelle dysphorische Störung. In: Die Psychotherapie. Band 70, Nr. 2. Springer Medizin, 1. März 2025, ISSN 2731-717X, S. 117–134, doi:10.1007/s00278-025-00766-5.
  8. Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung. (PDF; 3,62 MB) In: awmf.org. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e. V., 22. Februar 2019, abgerufen am 24. Mai 2024.