Dubnium

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, OrdnungszahlDubnium, Db, 105
ElementkategorieÜbergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block5, 7, d
CAS-Nummer

53850-35-4

EG-Nummer611-058-7
ECHA-InfoCard100.126.367
Atomar
Atommasse262,1138 u
Elektronenkonfiguration[Rn] 5f14 6d3 7s2 (?)
1. Ionisierungsenergie6.8(5) eV[1]656 kJ/mol[2]
2. Ionisierungsenergie14.0(1,6) eV[1]1350 kJ/mol[2]
3. Ionisierungsenergie23.1(1,6) eV[1]2230 kJ/mol[2]
4. Ionisierungsenergie33.0(1,7) eV[1]3180 kJ/mol[2]
5. Ionisierungsenergie43.0(1,9) eV[1]4150 kJ/mol[2]
Physikalisch
Isotope
IsotopNHt1/2ZAZE (MeV)ZP
261Db{syn.}1,8 sα9,270257Lr
SF  
262Db{syn.}34 sα9,210258Lr
SF  
ε4,000262Rf
263Db{syn.}27 sSF  
α9,030259Lr
268Db{syn.}16 hSF  
Weitere Isotope siehe Liste der Isotope
Gefahren- und Sicherheitshinweise
Radioaktiv
Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dubnium (früher auch: Hahnium, Nielsbohrium) ist ein ausschließlich künstlich erzeugtes chemisches Element mit dem Elementsymbol Db und der Ordnungszahl 105. Es zählt zu den Transactinoiden. Im Periodensystem der Elemente steht es in der 5. IUPAC-Gruppe, der Vanadiumgruppe. Alle Dubnium-Isotope sind radioaktiv.

Entdeckung

Entdeckt wurde Dubnium 1967 von Georgi N. Flerow et al. am Vereinigten Institut für Kernforschung bei Dubna in der Nähe von Moskau und 1970 von Albert Ghiorso et al. an der Universität von Kalifornien, Berkeley.[4]

Georgi N. Flerow, Entdecker des Dubniums 1967, auf einer russischen Sondermarke anlässlich seines 100. Geburtstages (2013)
Georgi N. Flerow, Entdecker des Dubniums 1967, auf einer russischen Sondermarke anlässlich seines 100. Geburtstages (2013)
Albert Ghiorso, Entdecker des Dubniums 1970
Albert Ghiorso, Entdecker des Dubniums 1970

Wie alle Transactinoide wird Dubnium ausschließlich durch Teilchenbeschuss künstlich hergestellt.

Die sowjetische Arbeitsgruppe arbeitete dabei mit dem Beschuss von Americium durch Neon-Kerne:

Das amerikanische Team nutzte zwei andere Reaktionen. Es beschoss Californium mit Stickstoff-Kernen und Berkelium mit Sauerstoff-Kernen:

Benennung

Die sowjetische Gruppe schlug für das neue Element den Namen Nielsbohrium vor (Elementsymbol Ns), nach Niels Bohr. Dieser Name wurde zunächst auch in den Schulbüchern der Sowjetunion, der DDR und des übrigen Ostblocks verwendet.

Das amerikanische Team gab dem Element den Namen Hahnium (Elementsymbol Ha), nach Otto Hahn.

Außerdem wurden vorübergehend zwei weitere Namen verwendet:[5]

Nach einer Elementnamensgebungskontroverse wurde das Element 1997 nach dem russischen Kernforschungszentrum Dubna benannt.

Verwendung

Das Element wurde bislang nur zu Forschungszwecken in geringsten Mengen synthetisiert (bei den Experimenten von Albert Ghiorso et al. entstanden z. B. etwa 6 Atome je Stunde) und hat darüber hinaus bisher keine Bedeutung.

Weblinks

Commons: Dubnium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Dubnium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu dubnium in Kramida, A., Ralchenko, Yu., Reader, J. und NIST ASD Team (2019): NIST Atomic Spectra Database (ver. 5.7.1). Hrsg.: NIST, Gaithersburg, MD. doi:10.18434/T4W30F (physics.nist.gov/asd). Abgerufen am 13. Juni 2020.
  2. a b c d e Eintrag zu dubnium bei WebElements, www.webelements.com, abgerufen am 13. Juni 2020.
  3. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieses Element entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Albert Ghiorso, Matti Nurmia, Kari Eskola, James Harris, Pirkko Eskola: New Element Hahnium, Atomic Number 105. In: Physical Review Letters, 1970, 24 (26), S. 1498–1503; doi:10.1103/PhysRevLett.24.1498.
  5. Eintrag zu Dubnium. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 3. August 2020.

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Formal portrait of Albert Ghiorso, nuclear scientist, co-discoverer of 12 elements on the periodic table, and inventor of nuclear research technology, inlcuding the Omnitorn and the Bevalac. Taken around 1970.
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100 лет со дня рождения Г.Н.Флерова (1913-1990), физика-ядерщика. Портрет Флёрова и 114-й элемент таблицы Менделеева, названный в честь Флёрова. Дизайнер — А. Поварихин, тираж — 450 тыс. экз.
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