Dschulis

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Eingang zum Garten El-Mona
Gedenkstätte für Scheich Amin Tarif

Dschulis (arabisch جولس, DMG Ǧūlis, hebräisch ג׳וליס), auch Julis ist ein drusisches Dorf mit 6.660 Einwohnern (Stand: Januar 2022)[1] im Nordbezirk Israels.

Etymologie

Für die Herkunft des Ortsnamens gibt es zwei Erklärungen: Er könnte vom römischen Namen Julius abgeleitet sein, oder auch vom arabischen Wort dschalasa / جلس /‚sitzen‘. Dies würde darauf zurückgeführt, dass das Dorf auf tieferen Hügeln als die umgebenden Dörfer liegt und auf diese Weise zu sitzen scheint.

Geschichte

Der jetzige Ort wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Gemäß osmanischen Steueraufzeichnungen aus dem Jahr 1696 gab es damals im Ort 79 Haushalte.

Auf einer Karte, die Pierre Jacotin anlässlich der napoleonischen Expedition von 1799 erstellte, ist das Dorf unter dem Namen Gioules eingezeichnet. 1875 besuchte der französische Forscher Victor Guérin das Dorf und nannte es Djoules.[2] 1881 wurde der Ort im Survey of Western Palestine des Palestine Exploration Fund beschrieben als "ein Dorf aus Steinhäusern mit etwa 200 Drusen, umgeben von Olivenbäumen und Ackerland."[3]

Im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 wurde das Dorf von der israelischen Armee in der Operation Dekel eingenommen. Im Unterschied zu umliegenden Dörfern verließen die Einwohner ihre Häuser nicht.[4] 1967 erhielt der Ort den Status eines Lokalverbands.

Seit 1753 stellt die ortsansässige Familie Tarif die geistlichen Führer der Drusen. Besonders bekannt geworden sind Amin Tarif (1898–1993) und sein Enkel Muwaffak Tarif.

Sehenswürdigkeiten

  • Grab und Gedenkstätte des Scheichs Amin Tarif
  • Drusisches Ortsmuseum (Hebräische Website)
  • Garten El-Mona

Einzelnachweise

  1. POPULATION IN LOCALITIES WITH 2,000 RESIDENTS OR MORE/REGIONAL COUNCILS - PRELIMINARY ESTIMATES FOR THE END OF January 2022. In: אוכלוסייה2020 (Excel--Datei). Central Bureau of Statistics, The State of Israel, Januar 2022, abgerufen am 11. März 2022 (englisch, hebräisch).
  2. Victor Guérin: Description Géographique Historique et Archéologique de la Palestine, 1880 (französisch)
  3. The Survey of Western Palestine: Arabic and English Name Lists Collected During the Survey by Lieutenants Conder and Kitchener, R. E. Edward Henry Palmer, 1881
  4. Benny Morris: The Birth of the Palestinian refugee problem, 1947-1949. Cambridge University Press, Cambridge 1987. S. 198. ISBN 0-521-33028-9.

Koordinaten: 32° 56′ 39″ N, 35° 11′ 9″ O

Weblinks

Commons: Julis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Grave of Sheikh Ali Fares – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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