Drummondsches Licht

Das Drummondsche Licht, auch Kalklicht genannt, war eine 1826 vorgestellte Beleuchtungsquelle, bei der eine Knallgasflamme, die auf ein Stück Branntkalk gerichtet wird, dieses zu intensivem Leuchten bringt. Der heute noch gebräuchliche englische Begriff limelight (von englisch limestone, „Kalkstein“) für Rampenlicht geht auf diese historische Lichtquelle zurück.

Schematischer Aufbau des Kalklichts
Improvisiertes Kalksteinlicht auf einem Gasherd. Dieses leuchtet weniger hell als das echte Drummondsche Licht.

Aufbau

Die Knallgasflamme bringt das Stück Branntkalk zur Weißglut, ohne es zu schmelzen.[1] Da das Kalkstück durch Materialabtrag langsam verbraucht wird, muss es regelmäßig nachgeführt bzw. erneuert werden. Die Nachführung konnte von Hand oder durch eine automatische, mechanische Vorrichtung erfolgen.

Die Beleuchtungsapparate waren relativ schwierig in der Handhabung. Das Wasserstoffgas musste aufwendig und kostenintensiv hergestellt werden, und es bestand ständig die Gefahr einer Knallgasexplosion.

Geschichte

Benannt ist das Kalklicht nach Sir Thomas Drummond (1797–1840). Bei einer Demonstration des von Goldsworthy Gurney entdeckten Effekts durch Michael Faraday war Drummond zugegen und entwickelte daraus eine brauchbare Leuchtquelle.

Aufgrund des gleißend hellen Lichts wurde das Kalklicht als Leuchtfeuer in Leuchttürmen, bei der Theaterbeleuchtung (vor allem beim Rampenlicht) und in frühen Kinematographen und Gasmikroskopen verwendet.

Eine der ersten bekannten Verwendungen bei einer Vorstellung war auf der Herne Bay Pier in Herne Bay in Kent am 3. Oktober 1836 anlässlich der Feier zur Grundsteinlegung des Uhrenturms, als der Magier Ching Lau Lauro damit seine Jongliernummer beleuchten ließ, mit wie es hieß koniaphostic light, das die gesamte Seebrücke in weißes Licht tauchte. 1837 wurde es erstmals in einem Theater benutzt (Covent Garden Theatre) und fand in Theatern und Music Halls in den 1860er und 1870er Jahre weltweite Verbreitung.

Wegen seiner Nachteile wurde das Kalklicht gegen Ende des 19. Jahrhunderts von der Kohlebogenlampe abgelöst.

Literatur

  • F. Paul Liesegang: Handbuch der praktischen Kinematographie. Ed. Liesegang's Verlag, M. Eger, Leipzig 1911, S. 152ff. (Projekt Gutenberg eBook)
  • Pierre Lauginie: Drummond Light, Limelight: a Device of its Time. In: Bulletin of the Scientific Instrument Society. Nr. 127 (2015), S. 22–28 (Digitalisat).
  • Jan Evangelista Purkyně: Mikroskopische Präparate mit Hülfe des Drummond’schen Beleuchtungs-Apparates demonstriert. In: Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahre 1938. Breslau 1840, S. 82.
  • F. Paul Liesegang: Lichtbild- und Kino-Technik. Lichtbühnen-Bibliothek Nr. 1, Volksvereins-Verlag GmbH., M.Gladbach 1913, S. 26ff. (Projekt Gutenberg eBook)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. V. V. Kubarev: Features of the drummond light of calcium oxide. In: Optics and Spectroscopy. Band 106, Nr. 2, 2009, ISSN 1562-6911, S. 242–247, doi:10.1134/S0030400X09020155.

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This is a homemade limelight. It is not as bright as a real limelight. It is made by heating some en:calcium hydroxide on a steel wire with a stove burner. The reddish-orange color made is the color produced by calcium ions in a flame.
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schematischer Aufbau eines Kalklichts