Dromotropie

Als Dromotropie (von altgriech. δρόμος dromos: Lauf und τρόπος tropos: Wendung, Richtung) bezeichnet man die Beeinflussung der Erregungsleitung des Herzens. Davon betroffen sind besonders die Zellen des AV-Knotens.

Positive Dromotropie

Positive Dromotropie bedeutet, dass die Erregungsleitung beschleunigt wird; Grund dafür ist ein sympathisch gesteigerter Strom über den L-Typ-Calciumkanal, der eine erhöhte initiale Steilheit der Aktionspotentiale bewirkt. Über β1- und weniger stark auch über β2-Adrenorezeptoren wird sowohl die Dromotropie als auch die Inotropie (Kontraktionskraft) und Chronotropie (Kontraktionsfrequenz) am Herzen gesteigert und die Lusitropie (Erschlaffungsgeschwindigkeit) erhöht (was ebenfalls zur Zunahme der Herzleistung beiträgt).

Negative Dromotropie

Negative Dromotropie bedeutet eine Verlangsamung der Erregungsleitung und ist die Folge parasympathischer Aktivität. Acetylcholin bewirkt (genau wie im Sinusknoten) vermittelt über muskarinerge ACh-Rezeptoren (M2) G-Protein-gekoppelt die Öffnung von rezeptorgesteuerten Kaliumkanälen, deren Strom IKach der Depolarisation entgegenwirkt. Starke Vagusstimulation kann auf diese Weise einen AV-Block auslösen.

Literatur

  • Robert Franz Schmidt, Florian Lang, Manfred Heckmann (Hrsg.): Physiologie des Menschen. 31. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-01650-9, S. 527.