Dresdner Grüner Diamant

Der sogenannte Grüne Diamant – ein Hut-Schmuckstück, welches mit einem natürlich grün gefärbten Diamanten verziert ist – befand sich im Metropolitan Museum of Art (New York) in der Sonderausstellung „Making Marvels“ und entging daher dem Dresdner Juwelendiebstahl.
Kopie des Grünen Dresden.
Der Hutschmuck mit dem Diamanten ca. 1985 auf weißem Grund

Der Dresdner Grüne Diamant, auch der Dresdner Grüne oder Grüne Dresden, ist mit 41 Karat (8,2 g) der größte geschliffene, von Natur aus grüne Diamant. Er ist pendeloqueförmig facettiert und geschliffen. Seine leuchtend-apfelgrüne Farbe rührt daher, dass der Diamant in der Lagerstätte natürlicher Radioaktivität ausgesetzt war.[1]

Er ist nach Dresden benannt, der ehemaligen kurfürstlichen und königlichen Residenz und heutigen Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen, und wurde vom sächsischen Kurfürsten und polnischen König August III. gekauft. Er gehörte zu den Schätzen der ehemaligen Schatzkammer der Wettiner Fürsten und zählt heute zum Bestand des Grünen Gewölbes in Dresden, der umfangreichsten barocken Schatz- und Kunstkammer Europas.[1][2]

Der Dresdner Grüne Diamant kann im Neuen Grünen Gewölbe im Residenzschloss Dresden besichtigt werden.

Geschichte

Sein Ursprung wird in Indien vermutet, anderen Quellen zufolge auch in Brasilien. Historisch lässt er sich bis ins Jahr 1722 nach London zurückverfolgen, wo er aus einem Rohdiamanten mit 119,5 Karat (23,9 g) geschliffen wurde.[3] Im Jahre 1741 oder 1742 kaufte Kurfürst und König August III. den Diamanten auf der Ostermesse in Leipzig. Der Stein wurde von dem holländischen Diamantenhändler Delles teuer erworben. Die Kaufsumme soll 400.000 Taler betragen haben, was jedoch urkundlich nicht verbürgt ist.[1][2]

Hofgoldschmied Johann Friedrich Dinglinger, Sohn des berühmten Johann Melchior Dinglinger, arbeitete den Stein in einen Orden vom Goldenen Vlies ein. Hofjuwelier Franz Michael Diespach fertigte auf Anweisung von Friedrich August III. im Jahr 1768 aus dem Orden zwei Schmuckstücke an. Eines davon war eine Hutkrempe mit dem Grünen Diamanten, zwei großen Brillanten von 6,3 und 19,3 Karat sowie 411 mittelgroßen und kleinen Brillanten, die man zu einer 14,1 cm hohen Agraffe gruppierte. Dieser Hutschmuck wurde Teil der sächsischen Kronjuwelen.[1][2]

Die längste Zeit seiner Abwesenheit aus Dresden lag im Zeitraum von 1945 bis 1958, als er nach dem Zweiten Weltkrieg als Kriegsbeute in die Sowjetunion gebracht wurde.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Dresdner Grüner Diamant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Erica und Harold van Pelt: Edelsteine. Symbole der Schönheit und Macht. Verlag Hans Schöner, Königsbach-Stein, Luzern 1999, S. 49, 199.
  2. a b c Dirk Syndram (Hg.), Ulli Arnold, Jutta Kappel: Das Grüne Gewölbe zu Dresden. Führer durch seine Geschichte und Sammlungen. 2. Auflage. Koehler & Amelang, München, Berlin 1997, S. 282.
  3. Edwin W. Streeter: Dresden Green Diamond, in "The Great Diamonds of the World". George Bell & Sons, 1898 (farlang.com [abgerufen am 30. Oktober 2011]).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Grüner Diamant Dresden 03.jpg
Autor/Urheber: Gübelin, Eduard, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fotograf: Gübelin, Eduard

Titel: Dresden, im "Grünen Gewölbe", Dresdner Grüner Diamant
Beschreibung: Gefasst in brillanten geschmückten Hutschmuck
Datierung: ca. 1985
Fotografie : Diapositiv
Farbe: farbig
Form: Hochformat

Maße: 2,4 x 3,6 cm
Green Dresden diamond.jpg
Autor/Urheber: Andraszy, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Part of the saxonian Crown jewels, the Dresden Green Diamond can be found in Grünes Gewölbe in Dresden
Dresden Grün Diamant copy.jpg
(c) Chris 73 / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Diamond copy of the famous Dresden Grün from the "Reich der Kristalle" museum in Munich