Elbtalkessel

Elbtalkessel zwischen Pirna und Meißen um 1930 (Lange-Diercke – Sächsischer Schulatlas)
Profil durch den Elbtalkessel
Naturraumkarte mit der Dresdner Elbtalweitung

Der (Dresdner) Elbtalkessel (auch: Dresdner Elbtalweitung oder oft nur Elbtal (siehe Begriffsklärung Elbtal)) ist eine 45 km lange und 10 km breite Aufweitung des Elbe-Tals zwischen den Städten Pirna und Meißen, in der die Stadt Dresden liegt.

Geographie

Der Elbtalkessel wird von den Ausläufern und Flanken des Osterzgebirges ins Lommatzscher Lösshügelland, denen des Lausitzer Berglandes ins Westlausitzer Hügel- und Bergland und der Nordwestabdachung der Sächsischen Schweiz gebildet. Er stellt geologisch eine Bruchzone (Elbezone) dar und wird von der Elbe als wichtigstem Fluss stark mäandrierend durchflossen. Die Region ist klimatisch gegenüber den benachbarten Gebieten begünstigt, so dass an Südhängen der Berge Weinbau möglich ist (Sächsische Weinstraße). Darüber hinaus wird intensiver Obstbau betrieben. Das Talklima ist deutlich trockener (mittlerer Jahresniederschlag unter 700 mm) und wärmer (Jahresmittelwert der Lufttemperatur 8,5 °C, im Stadtzentrum Dresden 10,4 °C) als das Klima im umliegenden Hochland.

Der Elbtalkessel wird nahezu vollständig vom Ballungsraum Dresden ausgefüllt, die wichtigsten Städte sind (aufgezählt in Fließrichtung der Elbe):

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Blick von der Bergstation der Schwebebahn Dresden auf den Dresdner Elbtalkessel

Geschichte

Das Gebiet des Elbtalkessels wurde der fruchtbaren Böden (Löss) und des bequemen Flussüberganges wegen bereits früh besiedelt und konnte kulturhistorisch eine weltweit geschätzte Bedeutung erlangen. Die flussnahen Teile des Tals waren angesichts ihres kulturellen und landschaftlichen Reichtums im Zeitraum 2004–2009 als Welterbe Dresdner Elbtal Bestandteil des Weltkulturerbes der UNESCO.

Zu DDR-Zeiten wurde der Kessel scherzhaft Tal der Ahnungslosen genannt, da der Empfang westdeutscher Fernsehsender in ihm erst in den späten 1980er Jahren, und auch dann nur in ausgewählten, überwiegend sich auf den Elbtalhöhen erstreckenden Wohngebieten, möglich war.

Bilder

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Mordgrund dresden 20060602 2.jpg
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view from Mordgrund (part of the Dresdner Heide Forrest) over the eastern parts of Dresden.
Dresden-Bergstation-Schwebebahn-pano.jpg

Blick auf den Dresdner Elbtalkessel von der Bergstation der Schwebebahn Dresden
Die Bauten von Dresden (1878) Illustrationsseite 004a.jpg
Profil des Elbebeckens zwischen Nöthnitz und Rähnitz Chemiegravur von C. C. Meinhold & Söhne
050628-elbtal-vom-luisenhof.jpg
Blick vom Loschwitzer Elbhang über Dresden
Pano elbe near dresden 001.jpg
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die Elbe bei Dresden; Blick von einem Aussichtspunkt im Spaargebirge bei Meißen, der sogenannten Bosel (deutsche Bosel, es gibt dort noch eine wesentlich unbekanntere Römische Bosel); Blick flußaufwärts, links im Bild neben der Elbe der Elberadweg, zu sehen ist Dresden mit der Frauenkirche, dem Rathausturm und dem Turm vom WTC und am Horizont die Sächsische Schweiz
Naturraumkarte Oberlausitz.png
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Naturraumkarte der Oberlausitz mit Oberlausitzer Gebirge, Lausitzer Bergland, Östlicher Oberlausitz (nebst Tittauer Becken), Westlausitzer Hügel- und Bergland und Oberlausitzer Gefilde; überdies sind Elbsandsteingebirge, Östliches Erzgebirgsvorland und Dresdner Elbtalweitung komplett enthalten.
Naturraumgrenzen: Dunkelgrün für Grundgebirge, Hellgrün für Kreide und Grau für Quartär.
Pillnitz königlicher Weinberg (04-2).jpg
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Pillnitz: Blick vom "Leitenweg" (Teil des Sächsischen Weinwanderweges) über die Einzellage „Königlicher Weinberg“ und die Weinbergkirche in den Dresdner Elbtalkessel.
Dresden-sued-nach-nord.jpg
Blick von Dresden-Süd (Plauen/Coschütz) Richtung Nord/Nordost.
Lange diercke sachsen dresden und umgegend.jpg
Dresden und Umgegend (Umgebung) (Höhen: grün=0-120m, hellgrün=120-150m, hellgelb=150-200m, gelb=200-250m, hellorange=250-300m, orange=300-350m, hellbraun=350-400m, braun=über 400m)