Dreilagenkamm

Dreilagenkämme der Langobarden aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts

Der Dreilagenkamm[1] ist ein Baumuster eines Beinkamms, der seit der vorrömischen Eisenzeit bis ins hohe Mittelalter verwendet wurde. Dabei wird die oft mehrteilige Zahnplatte, die sowohl einseitig als auch zweiseitig gezahnt sein kann, durch ein Griffstück zusammengehalten und verstärkt. Dieses Griffstück ist oft durch Ornamente (häufig: Kreisaugenmuster, Streifen) verziert und befindet sich beidseitig mittig bzw. oben am Kamm.

Diese drei Lagen aus Knochen oder Geweih werden meist durch mehrere Metallnieten (Bronze, Eisen) zusammengehalten, daher der Begriff Dreilagenkamm.

Ein Beispiel für einen mittelalterlichen Dreilagenkamm ist der Dublin-Castle-Kamm. Er wurde 1961/62 bei Ausgrabungen am Dublin Castle entdeckt und stammt aus dem 11. bis 12. Jahrhundert n. Chr.

Literatur

  • Kristina Ambrosiani: Viking age coms, comb making and comb makers in the light of finds from Birka and Ribe. Stockholm Studies in Archaeology Vol. 2, Stockholm 1981. ISBN 91-7146-150-7
  • Mairead Dunlevy: A Classification of Early Irish Combs, in: Proceedings of the Royal Irish Academy. Archaeology, Culture, History, Literature 88 C (1988), S. 341 – S. 422.
  • S. Thomas: Studien zu den Germanischen Kämmen der Römischen Kaiserzeit. Arbeits- und Forschungsberichte zur Sächsischen Bodendenkmalpflege Band 8. Dresden 1960.

Weblinks

  • Dreilagenkamm von Görzig (Südliches Anhalt), Prähistorische Sammlung Köthen. Auf www.museum-digital.de, abgerufen am 27. Februar 2013.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Detailzeichnung eines Dreilagenkammes mit genauer Bezeichnung der Einzelteile vgl. Dunlevy, S. 344.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Lombard combs from Szólád, Hungary.jpg
Autor/Urheber: James Steakley, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kämme von Grab 6 (Bestattung eines Kindes) des langobardischen Gräberfelds von Szólád
  • Komitat Somogy, Ungarn

An der östlichen Schmalseite der Bestattung befand sich ein aufrecht stehendes Paar Eberhauer, das auf dem Sarg befestigt war.

  • Exponate in der Ausstellung „Die Langobarden. Das Ende der Völkerwanderung“ vom 22.08.2008-11.01.2009 im Rheinischen LandesMuseum Bonn. Leihgaben aus dem Sornogy Megyei Múzemok Igazgatósága (Kaposvár).