Dreiklingen-Katar
Dreiklingen-Katar | |
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Dreiklingen-Katar im Metropolitan Museum of Art[1] | |
Angaben | |
Waffenart: | Dolch |
Bezeichnungen: | Katar,Coutar, Katah, Koutah, Kutah, Kutar, Bundi Dolch |
Verwendung: | Waffe |
Ursprungsregion/ Urheber: | Indien, Kriegerkasten in Indien |
Verbreitung: | Indien |
Griffstück: | Metall |
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Der Dreiklingen-Katar (englisch katar with two side bichuwa-blades) ist ein Dolch aus Indien. Besonderheit dieses Typs sind die seitlich angebrachten Klingen die auch Bichuwa genannt werden.
Beschreibung
Der Dreiklingen-Katar hat drei Klingen. Die Hauptklinge ist gerade, zweischneidig und wird vom Heft zum Ort schmaler. Die beiden Bichuwa genannten Seitenklingen sind in Länge und Form jeweils gleich. Sie sind an den Armschienen angebracht, zweischneidig und leicht s-förmig gebogen. Das Heft ist in der für den Katar (Dolch) üblichen Form gearbeitet und mit einer eisernen Schutzkappe versehen, die den Schutzkappen des Kapuzenkatars gleichen. Sie schützten die gesamte Führhand bis zum Handgelenk. Der Dreiklingen-Katar ist eine Version des Katar und eine Mischform zwischen dem normalen Katar sowie dem Haladie. Es gibt zahlreiche Versionen des Katar, die in Länge, Form, Gestaltung und Klingenanzahl variieren. Der Dreiklingen-Katar wurde ursprünglich von Kriegerkasten in Indien benutzt.[2][3][1]
Dreiklingen-Katar Frontseite Katar Met Inventar 36.25.1028
Dreiklingen-Katar Rückseite Katar Met Inventar 36.25.1028
Dreiklingen-Katar Frontseite Katar Met Inventar 36.25.1027
Dreiklingen-Katar Rückseite Katar Met Inventar 36.25.1027
Varianten und Benennungen
Der Dreiklingen-Katar ist ein typischer Stellvertreter der Gruppe von Kataren mit mehreren Klingen. Neben der einfachen Grundform des Katars wurden etliche Varianten entwickelt. Tamilische Worte wie kaṭṭāri (கட்டாரி) oder kuttuvāḷ (குத்துவாள்) bedeuten in etwa Stoßklinge und werden als Ursprung des Namens Kattar angenommen. Die Benennungen gehen teilweise auf sanskritbasierte Namen zurück, die bei der Erfassung von Museumsbeständen in jeweilige Landessprachen übersetzt wurden. Im englischsprachigen Raum sind beschreibende Benennungen üblich, auf deren Basis in andere Landessprachen übersetzt wurde. Eine Übersicht bekannter Varianten findet sich in der Liste von Typen des Katar.
Literatur
- Swarajya Prakash Gupta: Masterpieces from the National Museum Collection. Hrsg.: National Museum. New Delhi 1985.
- Gayatri Nath Pant: Studies in Indian Weapons and Warfare. Hrsg.: Army Educational Stores. 1970 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- B.-U. Abels: Ein Beitrag zur Entwicklung des indischen Stoßdolches, genannt Katar oder Jamdhar. In: Zeitschrift für Waffen- und Kleidungsgeschichte. Heft 2 Auflage. 2012, S. 145–158.
- Abū al-Faz̤l ibn Mubārak: „The Ā-īn-i Akbarī“. Erstausgabe 1927, Reprint 1989, 1994, 1997 Auflage. D.K. Fine Art Press Ltd., Delhi 1997, ISBN 81-86142-24-X (The Ā-īn-i Akbarī – Internet Archive).
- Wilbraham Egerton: Indian and Oriental Armour. Reprint 1896 Auflage. Dover Publications, Mineola NY 2002, ISBN 0-486-42229-1 (englisch, [Indian and Oriental Armour – Internet Archive ]).
- E. Jaiwant Paul: Arms and Armour. Traditional weapons of India, India crest. Lustre Press, Roli Books, New Delhi 2005, ISBN 81-7436-340-8.
- Antoni Romuald Chodyński: Persian and Indo-Persian arms and armour of XVI - XIX century from Polish collection. Hrsg.: Muzeum Zamkowe. Malbork 2000, ISBN 83-8620631-4 (polnisch: Oręż perski i indoperski XVI-XIX wieku ze zbiorów polskich.).
- George Cameron Stone: A glossary of the construction, decoration, and use of arms and armor in all countries and in all times together with some closely related subjects. Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8, S. 344–347 (englisch).
- Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, ISBN 3-8262-0212-0 (Textarchiv – Internet Archive – Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt).
- Anthony C. Tirri: Islamic weapons. Maghrib to Moghul. Indigo, London 2004, ISBN 0-9747192-7-7.
- August Demmin: Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicklungen : Eine Enzyklopädie der Waffenkunde. Mit über 4500 Abbildungen von Waffen und Ausrüstungen sowie über 650 Marken von Waffenschmieden. Nachdruck der 3. Auflage, hier 4. Auflage, P.Friesenhain, Leipzig 1893. Severus-Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95801-135-9, S. 153, 770–771 ([archive.org ]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Dreiklingen-Katar im Metropolitan Museum of Art, USA: Objektbeschreibung: Dagger (Katar) with Two Side Blades (Bichuwa) 16th–17th century. Accession Number: 36.25.1028. (Nicht mehr online verfügbar.) MET, archiviert vom ; abgerufen am 31. März 2021.
- ↑ George Cameron Stone: A glossary of the construction, decoration, and use of arms and armor in all countries and in all times together with some closely related subjects. Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8, S. 147 (englisch).
- ↑ Wilbraham Egerton: Indian and Oriental Armour: Abbildung eines Dreiklingenkatar
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