Dreiband-Weltmeisterschaft der Damen

Dreiband-Weltmeisterschaft der Damen
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Turnierdaten
Turnierart:Weltmeisterschaft
Turnierformat:Round Robin / K.-o.-System
Verband/Ausrichter:UMB
Turnierdetails
Austragungsort:wechselnd
Spielzeit:seit 1999
Akt. Titelträger:Korea Sud Lee Shin-young
Rekorde
Meisten Siege: 5 ×
NiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer
Bester GD: 1,393
NiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer 2022, Heerhugowaard NiederlandeNiederlande
Bester ED: 1,785
JapanJapan Orie Hida 1999, Heemstede NiederlandeNiederlande
Höchstserie (HS): 10
JapanJapan Orie Hida 1999, Heemstede NiederlandeNiederlande
Positionskarte
Dreiband-Weltmeisterschaft der Damen (Europa)
Dreiband-Weltmeisterschaft der Damen (Europa)
Heemstede
Hoensbroek
Gandia
Valencia
Sivas
Sinop
Zoersel
Izmir
Heerhugowaard
Große Karte Europa
Kleine Karte Japan und Korea
Dreiband-Weltmeisterschaft der Damen (Japan-Korea)
Tokyo
Guri
Die Rekord-Weltmeisterin Therese Klompenhouwer

Die Damen-Dreiband-Weltmeisterschaft wird seit 2004 in der Karambolagevariante Dreiband ausgetragen. 1999 und 2002 gab es zwei Vorläuferturniere.

Geschichte

Durch die positive Entwicklung der World Challenge Turniere und Weltmeisterschaften der Junioren wurde der Ruf nach einem ähnlichen Turnier bei den Damen immer lauter. Aus diesem Grund wurde um das Jahr 2000 die Dreiband-Szene der Damen verstärkt gefördert. Dazu wurde in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Spanien eine sogenannte Ladies Tour organisiert. Wie bei den Junioren wurde zunächst ein Probelauf gestartet, 1999 die „Ladies World Masters“ in den Niederlanden und 2002 die „1st World Challenge“ in Spanien. 2004 fand dann endlich, mit Genehmigung des Karambolage-Weltverbandes UMB (Union Mondiale de Billard), die erste offizielle WM statt. Geplant war, dass sie alle zwei Jahre im Wechsel mit der Junioren-Dreiband-Weltmeisterschaft bzw. Damen-Dreiband-Europameisterschaft ausgetragen wird. 2010 fand jedoch keine Weltmeisterschaft statt. Ausgerichtet wird sie von der UMB.[1][2]

Die Japanerin Orie Hida hat von 1999 bis 2008 alle Turniere gewonnen und ist damit alleinige Rekordtitelinhaberin. Abgelöst wurde sie 2012 von Natsumi Higashiuchi, ebenfalls aus Japan. Bei Weltmeisterschaften führt Therese Klompenhouwer mit fünf Titeln.

Zusammenfassung WM 2012

Die amtierende Vizeweltmeisterin Karina Jetten aus den Niederlanden schaffte es 2012, die japanische Seriengewinnerin im letzten Spiel der Qualifikation knapp mit 25:24 zu besiegen und damit vorzeitig aus dem Turnier zu werfen. Zuvor hatte Hida schon gegen ihre japanische Kollegin Namiko Hayashi klar mit 13:25 verloren und damit in der Gruppenphase nur Platz 3 erreicht.[3] Mit 0,826 hatte sie zwar den besten Generaldurchschnitt, die Platzierung reichte aber nicht für das Viertelfinale.[4]

Die Finalrunde wurde ab dem Viertelfinale ausgetragen. Das Feld wurde von den Asiatinnen (4 Japanerinnen und 2 Koreanerinnen) dominiert. Allein die Niederlande konnten mit Karina Jetten und Therese Klompenhouwer zwei Europäerinnen ins Finale schicken. Alle Japanerinnen konnten sich im Viertelfinale gegen ihre Konkurrentinnen durchsetzen, sodass schon das Halbfinale zu einer internen Angelegenheit des Gastgeberlandes wurde. Im Finale setzte sich dann Natsumi Higashiuchi klar mit 25:15 in 19 Aufnahmen (ED 1,316) gegen Yuko Nishimoto durch. Sie spielte damit auch den besten Einzeldurchschnitt des Turniers. Japan konnte damit wieder einmal die Siegerin stellen und hält nun alle sechs Titel (incl. Vorturniere). Die Deutschtürkin Gülşen Degener spielte ebenfalls unter ihrer gewohnten Leistung und kam im Endklassement nur auf Platz 10. Aus europäischer Sicht galt Therese Klompenhouwer als Nachfolgerin Hidas und Favoritin des Turniers, aber auch sie scheiterte im Viertelfinale und stand am Ende auf Platz 7. Anfang Dezember wird sie als einzige Frau am dritten Dreiband-Weltcup des Jahres im ägyptischen Hurghada teilnehmen. Insgesamt gesehen schaffte es keine der Spielerinnen, einen GD über 1 zu spielen, sie liegen dabei weit unterhalb des Niveaus von 1999. Bei den Herren lag der beste GD der letzten WM bei 1,983, gespielt von Eddy Merckx. Allerdings dürfte die Tatsache, dass sowohl alle Titelträgerinnen der WM als auch alle Podestplatzierungen der letzten WM aus demselben Land kommen, im Billardsport einmalig sein. Von allen 24 bisher vergebenen Medaillen hat Japan 14 mit nach Hause nehmen können.[5][6][7]

Turniermodus

Bei den beiden „Probeturnieren“ wurde zunächst auf eine feste Punktedistanz gespielt, diese wurde dann bei den offiziellen Weltmeisterschaften zugunsten des Satzsystems aufgegeben. Für alle Turniere gilt, dass der 3. Platz nicht ausgespielt wurde/wird und es damit zwei Bonzemedaillengewinnerinnen gab/gibt.[1]

Vorläuferturniere

1999 bei den „Ladies World Masters“ gab es acht Teilnehmerinnen, die in zwei Gruppen zu je vier Spielerinnen aufgeteilt waren. In der Vorrunde spielte man auf 25 Punkte, ab dem Halbfinale dann auf 30 Punkte.

2002 verdoppelte sich die Teilnehmerzahl auf 16 in vier Gruppen zu je vier Spielerinnen. Anders als zu den „Ladies World Masters“ wurde während des gesamten Turniers auf 30 Punkte mit einer Aufnahmebegrenzung von 60 gespielt.

Weltmeisterschaften

  • Bei der ersten Weltmeisterschaft 2004 wurde das Spielsystem geändert und auf zwei Gewinnsätze zu je 10 Punkten, ab 2006 dann auf 12 Punkte je Satz gespielt.
  • 2012 wurde erstmals auch bei den Damen die Shot clock eingeführt und auf 40 Sekunden gestellt.
  • Die Teilnehmerzahl von 16 wurde beibehalten, ebenso wie die Gruppenaufteilung. 2008 wurde dann neuerlich dahingehend geändert, dass nun in der Gruppenphase auf Gewinnpartien (Best of 3) mit Nachstoß gespielt wurde. 2019 wird erstmals mit einem Teilnehmerfeld von 24 gespielt.[8]
Neuregelungen ab 1. Januar 2020
RundeModusDistanzNachstoßPenaltyShot clock
Gruppenphase3er-Gruppe, Round Robin25Grünes Häkchensymbol für jaRotes X oder Kreuzchensymbol für nein2× 40s
ab 8el-FinaleEinzel, K.-o.-System30Rotes X oder Kreuzchensymbol für neinRotes X oder Kreuzchensymbol für nein2× 40s

Preisgelder und Weltranglistenpunkte

Erstmals wurden 2018 Preisgelder bei der WM ausgelobt, 2019 wurde das Preisgeld verdoppelt.[8]

Preis-
geld ()[9]
WRL-
Punkte
Sieger(1×) 4.000120
Finalist(1×) 3.00081
Halbfinalisten(2×) 2.00057
05. – 08.(4×) 1.50039
09. – 16.(8×) 1.00024
17. – 24.(8×) 80012
Insgesamt27.000

Turnierstatistik

Der GD gibt den Generaldurchschnitt der jeweiligen Spielerin während des Turniers an.

Vorläuferturniere zur Weltmeisterschaft
Nr.JahrOrtSiegerinGDZweitplatzierteGDHalbfinalistin 1GDHalbfinalistin 2GD
-1999*1NiederlandeNiederlande HeemstedeJapanJapan Orie Hida1,080NiederlandeNiederlande Gerrie Geelen0,723Belgien Maggy Bley0,517OsterreichÖsterreich Natascha Al-Mamar0,387
-2002*2SpanienSpanien GandiaJapanJapan Orie Hida0,857JapanJapan Ayako Maehara0,572JapanJapan Kazumi Hida0,652Turkei Gülşen Degener0,581
Weltmeisterschaften
12004SpanienSpanien ValenciaJapanJapan Orie Hida0,718NiederlandeNiederlande Gerrie Geelen0,578JapanJapan Akane Imaizumi0,600JapanJapan Ayako Maehara0,715
22006NiederlandeNiederlande HoensbroekJapanJapan Orie Hida0,815NiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer0,701Turkei Gülşen Degener0,601JapanJapan Ayako Maehara0,878
32008Turkei SivasJapanJapan Orie Hida0,947NiederlandeNiederlande Karina Jetten0,523Turkei Gülşen Degener0,543Korea Sud Park Su-ah0,480
42012JapanJapan TokioJapanJapan Natsumi Higashiuchi0,753JapanJapan Yuko Nishimoto0,773JapanJapan Ayaka Fukumoto0,693JapanJapan Namiko Hayashi0,633
52014Turkei SinopNiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer1,102JapanJapan Yuko Nishimoto0,733Korea Sud Lee Shin-young0,660Belgien Danielle le Bruijn0,605
62016Korea Sud GuriNiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer1,122Korea Sud Lee Mee-rae0,825JapanJapan Yuko Nishimoto0,677JapanJapanOrie Hida0,881
72017Belgien ZoerselJapanJapan Orie Hida0,868Korea Sud Lee Mee-rae0,640Turkei Gülşen Degener0,703Danemark Marianne Mortensen0,601
82018Turkei IzmirNiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer0,887JapanJapan Orie Hida1,082Kambodscha Sruong Pheavy0,884Turkei Gülşen Degener0,729
92019SpanienSpanien ValenciaNiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer1,125JapanJapan Orie Hida0,981Kambodscha Sruong Pheavy0,696JapanJapan Ayako Sakai0,664
2020: ausgefallen wg. COVID-19-Pandemie
2021: ausgefallen wg. COVID-19-Pandemie
102022NiederlandeNiederlande HeerhugowaardNiederlandeNiederlande Therese Klompenhouwer1,393Korea Sud Han Jieun0,776JapanJapan Yuko Nishimoto0,605JapanJapan Noriko Fukao0,596
112023Turkei AnkaraKorea Sud Lee Shin-young0,894JapanJapan Yuko Nishimoto0,882Korea Sud Kim Ha-eun0,782NiederlandeNiederlande Mirjam Pruim0,570
122024FrankreichFrankreich Blois    
Anmerkungen
*1 Vorturnier als „Ladies World Masters“
*2 Vorturnier als „1st World Challenge“

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 3. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 1731–1739.
  2. Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 3. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 1741.
  3. Ergebnisse Gruppenphase WM 2012 (PDF; 144 kB) auf UMB.org. Abgerufen am 22. November 2012.
  4. Ergebnisse Gruppenphase WM 2012 auf Kozoom.com. Abgerufen am 22. November 2012.
  5. Ergebnisse Viertelfinale WM 2012 (PDF; 29 kB) auf UMB.org. Abgerufen am 23. November 2012.
  6. Ergebnisse Halbfinale/Finale WM 2012 (PDF; 35 kB) auf UMB.org. Abgerufen am 23. November 2012.
  7. Abschlusstabelle WM 2012 (PDF; 68 kB) auf UMB.org. Abgerufen am 23. November 2012.
  8. a b Markus Schönhoff: Damen WM: 24 Teilnehmerinnen; Steffi Daske und doppeltes Preisgeld. Kozoom, 31. August 2019, abgerufen am 2. September 2019.
  9. Preisgeld. (PDF) UMB, 2. September 2019, abgerufen am 2. September 2019 (englisch).

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