Dreiband-Weltcup 2013/1
141. Dreiband-Weltcup 2013/1 | |
---|---|
Antalya | |
Turnierdaten | |
Turnierart: | Worldcup |
Turnierformat: | Round Robin / K.-o.-System |
Ausrichter: | UMB/CEB |
Turnierdetails | |
Austragungsort: | Hotel Limak Limra[1][2], Antalya, Türkei |
Eröffnung: | 11. Februar 2013 |
Endspiel: | 17. Februar 2013 |
Teilnehmer: | 193 |
Titelverteidiger: | Frédéric Caudron |
Sieger: | Torbjörn Blomdahl |
2. Finalist: | Jérémy Bury |
3. Platz: | • Dick Jaspers • Eddy Merckx |
Preisgeld: | 35.000 € |
Rekorde | |
Bester GD: | 2,465 Dick Jaspers |
Bester ED: | 5,714 Eddy Merckx |
Höchstserie (HS): | Eddy Merckx | 17
Spielstätte auf der Karte | |
← 2012/3 | 2013/2 → |
Der Dreiband-Weltcup 2013/1 war das erste UMB/CEB-Weltcupturnier im 27. Jahr des Dreiband-Weltcups. Er fand vom 11. bis zum 17. Februar 2013 im „Hotel Limak Limra“ statt. Zum vierten Mal nach 2009/2, 2010/1 2012/1 war Antalya, Türkei Ausrichterort.
Geschichte
Da 2012 nur drei Turniere gespielt wurden, laut Statuten aber vier nötig sind, um einen Gesamtsieger zu küren, gibt es 2013 keinen offiziellen Titelverteidiger.
Qualifikation
Wie schon im vorangegangenen Turnier in Hurghada nahm die Niederländerin Therese Klompenhouwer, Zweite der Damen-WM 2006, als eine der wenigen Frauen am Turnier teil. Sie startete in Qualifikationsrunde 3 in Gruppe E gegen Javier Teran aus Ecuador und den Türken Hayri Akgun. Alle gewannen je ein Spiel. Trotz Punktegleichstandes landete sie, wegen des schlechtesten Generaldurchschnitts (GD), auf dem dritten Platz. Der Berliner Johann Schirmbrand (Teamweltmeister von 1997) konnte in Runde 2 einziehen, musste dort jedoch dem Türken Birol Uymaz den Vortritt lassen. Ronny Lindemann aus Witten kämpfte sich in die letzte Qualifikationsrunde durch, schloss dort jedoch als Gruppenletzter ab. Damit waren nur noch Christian Rudolph und Martin Horn als deutsche Spieler vertreten. Der Österreicher Arnim Kahofer hatte sein erstes Spiel gegen Hang Hyung-bum aus Korea verloren und gegen Eddy Leppens nur Remis gespielt. Das reichte nicht für die Hauptrunde. Zu einer spannenden Begegnung kam es im Spiel der beiden Türken Murat Tüzül und Lütfi Çenet. Nach 24 Aufnahmen stand es 33:39, Çenet hatte Matchball, den er jedoch verschoss. Tüzül als Spielbeginner musste nun 7 Punkte schaffen. Beim 6. Punkt gelang ihm ein unglaublicher „Fuchs“. Ball 1 traf Ball 2, nach 2 Banden kam es zum Konter mit Ball 2, dieser berührte Ball 3 und schob diesen nun in den vorher abgelenkten Lauf von Ball 1. Danach schaffte er auch noch den erforderlichen 7. Punkt. Nun war Çenet mit dem Nachstoß dran. Da es der Eröffnungsstoß war, war er fast nicht zu verfehlen, und es kam nach 26 Aufnahmen zum Remis. Für Çenet reichte das nicht zum Weiterkommen. Tüzül hatte den besseren GD und zog damit als erster Qualifikant in die Endrunde ein. Çenet kam aber noch als einer der vier besten Zweitplatzierten in die Endrunde. Auch Martin Horn musste in seinem letzten Gruppenspiel gegen den Spanier Javier Palazón um den Einzug in die Finalrunde bangen, als dieser mit 6 Punkten Rückstand in den Nachstoß ging. Ein Unentschieden hätte dem Essener nicht gereicht, da Palazon den besseren GD aufwies. Dem Spanier gelangen jedoch nur 2 Punkte, und Horn war weiter. Palazon durfte jedoch dank seines GDs noch in die Runde der letzten 32 einziehen. Dem Kölner Rudolph erging es schlechter. Er verlor auch sein zweites Spiel gegen den Niederländer Dave Christiani und schied als Gruppenletzter aus. Das beste Spiel der Qualifikationsrunde machte der Koreaner Hwang Durk-hee gegen Martin Olesen aus Dänemark in nur 14 Aufnahmen. Dies brachte ihm mit einer Höchstserie (HS) von 12 einen Einzeldurchschnitt (ED) von 2,857. Die beste HS spielte jedoch Roland Forthomme aus Belgien mit 14 Points gegen Javier Teran in 17 Aufnahmen.
Finalrunde
Für die erste Überraschung der Runde 1 sorgte der türkische Wildcardspieler Ahmet Alp. Er schlug, auf Weltranglistenplatz 75 stehend, den Weltranglistenersten Frédéric Caudron mit 40:32. Caudron schloss die Finalrunde als Vorletzter mit einem GD von 0,941 ab – seinem schlechtesten Ergebnis seit langer Zeit. Marco Zanetti aus Italien bezwang den Koreaner Hang Deuk-hee in nur 12 Aufnahmen mit 40:16 und hatte damit den bisher besten ED von 3,333 und die zweitbeste HS von 13. Keine Probleme mit seinem japanischen Gegner O Takeshima hatte Weltmeister Eddy Merckx. Bereits nach 2 Aufnahmen führte er mit 17:3, zur Pause hatte er 24 Punkte auf seinem Konto. In der 23. Aufnahme verwandelte er dann seinen Matchball. Takeshima konnte im Nachstoß noch seine beste HS von 5 zum Endstand von 40:16 spielen. Zwischen dem Türken Savas Bulut und Sameh Sidhom aus Ägypten kam es, nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen, zum Penaltyschießen, das Bulut, zur Freude des einheimischen Publikums, mit 2:1 gewann. Leider kam es bei dem Internet-TV-Sender Kozoom in der Endphase und während des Penalty zu Serverausfällen, sodass viele Live-Zuschauer diese spannende Phase nicht miterleben konnten. Der Fehler war erst beim letzten Ball von Sidhom behoben. Im Achtelfinale bewies Eddy Merckx erneut seine Weltklasse und fertigte Lokalmatador Murat Naci Çoklu in nur 7 Aufnahmen mit 40:12 ab. Den vom Franzosen Jérémy Bury aufgestellten Turnierrekord in der HS von 16 konnte er dabei um einen Punkt toppen. Sein ED in diesem Spiel betrug 5,741, was neuer offizieller Weltrekord war. Nachdem Bury in seinem Spiel gegen Horn ins Hintertreffen geraten war, gelang ihm durch einen glücklichen Konter („Fuchs“) der Einstieg in eine 16-er Serie, bei der ihm ein weiterer „Fuchs“ das Weiterspielen ermöglichte. Horn fand danach nicht mehr ins Spiel zurück und schied aus. Im rein spanischen Spiel zwischen Ex-Weltmeister Daniel Sánchez und Palazón gelang Letzterem als einzigem Zweitplatzqualifikanten der Einzug ins Viertelfinale. Dort setzte sich Dick Jaspers in nur 13 Aufnahmen und mit einem ED von 3,076 gegen Adnan Yüksel durch. Merckx warf Bulut Savas, den letzten verbliebenen Spieler des Gastgeberlandes, in 18 Aufnahmen und mit einem ED von 2,222 aus dem Turnier. Im Finale besiegte der neue Weltranglistenerste Torbjörn Blomdahl aus Schweden den Franzosen Jérémy Bury mit 40:29 und erspielte sich damit seinen 41. Weltcuptitel. Dick Jaspers verbesserte den Weltrekord im Generaldurchschnitt auf 2,465 und übertraf damit Caudrons Rekord von 2011 um 0,065. Letzter wurde der Japaner O Takeshima, der, genau wie Caudron, weit unter seinem Leistungsniveau gespielt hatte.
Preisgeld und Weltranglistenpunkte
Preisgeld (€) | Weltrang- listenpunkte | |
---|---|---|
Sieger | 5.500 | 80 |
Finalist | 3.500 | 54 |
Halbfinalisten | 2.200 | 38 |
5. – 8. | 1.300 | 26 |
9. – 16. | 850 | 16 |
17. – 32. | 600 | 8 |
Qualifikation | – | 5 |
P-Quali | – | 4 |
PP-Quali | – | 3 |
PPP-Quali | – | 2 |
Insgesamt | 35.000 | – |
Turniermodus
Ab 2013 hat sich einiges am Turniermodus geändert.
- Das Satzsystem wurde abgeschafft, da die Spielzeit nicht kalkulierbar war. Es konnten Matches zwischen drei und fünf Sätzen dauern. Somit war eine gute Zeitplanung nicht möglich.
- Die Partiedistanzen wurden auf 30 Points in den Per-Qualifikationsrunden und auf 40 Points in der Hauptqualifikation und in den KO-Spielen festgesetzt. In den Qualifikationsrunden ist ein Unentschieden möglich. In der KO-Runde wird bei einem Unentschieden eine Verlängerung gespielt. Jeder der beiden Spieler startet mit dem Anfangsstoß. Wer mehr Punkte erzielt gewinnt das Match. Sollte es in der Verlängerung auch Unentschieden stehen, wird wieder mit dem Anfangsstoß gestartet, bis ein Sieger feststeht.
- Die Shot clock wurde auf 40 Sekunden verkürzt.
- Wildcards gibt es nur noch zwei für den Ausrichter und je eine für drei der vier Verbände CPB, ACBC, CEB und ACC in denen der Weltcup nicht stattfindet.
Es werden vier Qualifikationsrunden gespielt. Aus der letzten Qualifikationsrunde qualifizierten sich die 12 Gruppensieger und die vier besten Gruppenzweiten für die Finalrunde. Gespielt wird das Hauptturnier mit 32 Teilnehmern.
Bei Punktegleichstand wird in folgender Reihenfolge gewertet:
- MP = Matchpunkte
- GD = Generaldurchschnitt
- HS = Höchstserie
Gesetzte Spieler und Wildcards
Die ersten 12 Spieler der Weltrangliste und die Wildcard-Spieler nahmen als Spieler automatisch am Turnier in der KO-Runde teil. Die ersten vier der Weltrangliste werden an den Positionen 1, 16, 8 und 9 gesetzt.
- Frédéric Caudron
- Torbjörn Blomdahl
- Eddy Merckx
- Daniel Sánchez
- Choi Sung-won
- Dick Jaspers
- Kim Kyung-roul
- Jérémy Bury
- Filipos Kasidokostas
- Marco Zanetti
- Murat Naci Çoklu
- Cho Jae-ho
Wildcardspieler:
1 × CPB: Merlín Romero
1 × ACBC: O Takeshima
2 × organisierender Verband des Ausrichterlandes: Tayfun Taşdemir, Ahmet Alp
Qualifikationsrunde
Aufgrund der Übersichtlichkeit werden die Qualifikationsrunden 1, 2, und 3 nicht dargestellt. Diese können unter den Links bei der UMB nachgeschaut werden. In der letzten (4.) Qualifikationsrunde wird bis 40 Punkte in den Gruppen A–L zu je 3 Spielern gespielt. Die Gruppenersten und die vier besten Gruppenzweiten kommen in die Endrunde der besten 32. Bei Punktegleichstand gilt der bessere GD.
Gruppe | Platz | Name | MP | Pkt. | Aufn. | GD | BED | HS |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
A | 2 | Lütfi Çenet | 3 | 80 | 55 | 1,454 | 1,538 | 8 |
3 | Mehmet Goren | 0 | 51 | 52 | 0,980 | --- | 7 | |
1 | Murat Tüzül | 3 | 80 | 49 | 1,632 | 1,739 | 11 | |
B | 1 | Martin Horn | 4 | 80 | 54 | 1,481 | 1,538 | 8 |
2 | Javier Palazón | 2 | 76 | 49 | 1,551 | 1,739 | 8 | |
3 | Michael Nilsson | 0 | 68 | 51 | 1,333 | --- | 6 | |
C | 1 | Adnan Yüksel | 4 | 80 | 54 | 1,481 | 1,538 | 8 |
3 | Mahmut Ozdemir | 0 | 58 | 55 | 1,054 | --- | 5 | |
2 | Rui-Manuel Costa | 2 | 62 | 57 | 1,087 | 1,379 | 8 | |
D | 3 | Lee Choong-bok | 2 | 71 | 60 | 1,183 | 1,142 | 5 |
1 | Luis Aveiga | 2 | 64 | 45 | 1,422 | 1,600 | 7 | |
2 | Birol Uymaz | 2 | 78 | 55 | 1,418 | 2,000 | 8 | |
E | 2 | Raimond Burgman | 2 | 68 | 60 | 1,133 | 1,666 | 6 |
1 | Dave Christiani | 4 | 80 | 59 | 1,355 | 1,739 | 9 | |
3 | Christian Rudolph | 0 | 60 | 47 | 1,276 | --- | 5 | |
F | 1 | Sameh Sidhom | 4 | 80 | 49 | 1,632 | 1,666 | 10 |
3 | Ronny Lindemann | 0 | 70 | 58 | 1,206 | --- | 9 | |
2 | Kim Hyun-suk | 2 | 77 | 57 | 1,350 | 1,212 | 6 | |
G | 1 | Nikos Polychronopoulos | 4 | 80 | 56 | 1,428 | 1,600 | 9 |
2 | Juan-David Zapata-Garcia | 2 | 59 | 53 | 1,113 | 1,428 | 6 | |
3 | Remzi Yurt | 0 | 53 | 59 | 0,898 | --- | 6 | |
H | 1 | Kang Dong-koong | 4 | 80 | 64 | 1,250 | 1,481 | 9 |
2 | José-Maria Mas | 2 | 64 | 59 | 1,084 | 1,250 | 9 | |
3 | Jérôme Barbeillon | 0 | 75 | 69 | 1,086 | --- | 7 | |
I | 3 | Eddy Leppens | 1 | 77 | 71 | 1,084 | 1,333 | 6 |
1 | Hwang Hyung-bum | 4 | 80 | 75 | 1,066 | 1,176 | 7 | |
2 | Arnim Kahofer | 1 | 78 | 64 | 1,218 | 1,333 | 7 | |
J | 2 | Jozef Philipoom | 2 | 57 | 63 | 0,904 | 1,000 | 6 |
1 | Jean Paul de Bruijn | 4 | 80 | 53 | 1,509 | 1,739 | 7 | |
3 | Volkan Cimentepe | 0 | 57 | 70 | 0,814 | --- | 5 | |
K | 1 | Savas Bulut | 4 | 80 | 68 | 1,176 | 1,538 | 9 |
2 | Hwang Durk-hee | 2 | 67 | 40 | 1,675 | 2,857 | 12 | |
3 | Martin Olesen | 0 | 46 | 56 | 0,821 | --- | 6 | |
L | 1 | Roland Forthomme | 4 | 80 | 36 | 2,222 | 2,352 | 14 |
3 | Kostas Papakonstantinou | 0 | 51 | 40 | 1,275 | --- | 8 | |
2 | Javier Teran | 2 | 76 | 38 | 2,000 | 1,904 | 12 |
(Die gefetteten Zahlen zeigen die ausschlaggebende Wertung für den Einzug in die Endrunde an.)
Finalrunde
Im Folgenden ist der Turnierbaum der Finalrunde aufgelistet.
Abschlusstabelle
Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden nicht alle 138 Spieler aufgeführt, sondern nur die besten 32 (Teilnehmer der Finalrunde).
MP | Match Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0) |
SV | Satzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem) |
Pkte. | Erzielte Karambolagen |
Aufn. | benötigte Aufnahmen |
GD | Generaldurchschnitt |
MGD | Mannschafts-Generaldurchschnitt |
BED | Bester Einzeldurchschnitt eines Spielers |
BEMD | Bester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft |
BSD | Bester Satzdurchschnitt eines Spielers |
HS | Höchstserie |
WRP | Weltranglistenpunkte |
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Weingartner: Billard. Nr. 253. Wien März 2013, S. 15–23.
- ↑ General-Info. Auf: umb-carom.com. Abgerufen am 30. Dezember 2016.
Siehe auch
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: LezFraniak, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Billard Pictogram 2 - white
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte der Türkei
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Autor/Urheber: LezFraniak, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Piktogram Billard 2-schwarz