Drehschemel
Drehschemel oder Drehkranz bezeichnet die in Form eines Schemels ausgebildete Verbindung eines aufliegenden Fahrgestells mit seiner lenkbaren Achse, in aller Regel der Vorderachse. Sie ist die fortentwickelte Form einer schlichten „Schwenkachslenkung“, bei welcher der starre Achskörper mit den an seinen Enden gelagerten Rädern als Ganzes um einen zentralen „Königsbolzen“ schwenkt.
Drehschemel finden sich seit langem kaum noch in selbstfahrenden Fahrzeugen, sondern vor allem in mehrachsigen Anhängern sowie bei Kutschen und anderen Pferdewagen. Die Deichsel dient hier auf einfache Weise zugleich der Ansteuerung der gelenkten Achse wie dem Ziehen des Fahrzeugs.
Drehschemel sind ein Spezialfall der verhältnismäßig alten Technik eines Drehwerks.
Geschichtliche Verwendungsbeispiele
Puch-Feldbahn-Drehschemelwaggon für den Langholztransport (1919)
Lanz-Bulldog-Ackerschlepper mit Drehschemellenkung (1924)
Horch-Vielzweckwagen mit Drehschemellenkung (1945)
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Humbaur Anhänger HD Drehschemel
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Horch Aufbauwagen 1945, 2-achsige Ausführung mit Drehschemel
Puch-Motor Feldbahnen - Verkaufsprospekt, Beschreibung des Puch Feldbahn-Motors und der Feldbahnen, 32 Seiten, gedruckt im Oktober 1919
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Lanz HL12 genannt Bulldog; Baujahr 1924 (Bauzeit der Serie 1921-1927); 12 PS; Hubraum 6.200 ccm; Höchstgeschwindigkeit 6 km/h; Gewicht 2.000 kg; Einzylinder-Zweitakt-Glühkopfmotor, liegend; Länge 2,50m, Breite 1,37m; Höhe 1,95m; Radstand 1,39m.
Der Lanz HL12 war der Urvater aller deutschen Glühkopftraktoren. Die gedrungene, kräftige Gestalt, ähnlich einer Buldogge, führte zum Spitznamen Bulldog; unter dieser Bezeichnung wurde er weltberühmt.Als Bremse dienten Holzklötze, die an die Hinteräder gedrückt wurden. Die Vorderachse wurde über einen Drehschemel gelenkt. Ein Getriebe war nicht vorhanden, zum Rückwärtsfahren musste der Motor durch Drosseln und sekundengenaues Vollgas umgesteuert werden.
(Agrarmuseum Wandlitz, Brandenburg)