Drandorfhof

Eingang zum Drandorfhof

Der Drandorfhof ist ein ehemaliges Rittergut und das Stammhaus des ausgestorbenen Adelsgeschlechts derer von Drandorf. Der Quellenlage zufolge kommt ebenso der gleichnamige Ort Drahnsdorf bei Luckau in diesen Kontext.[1] Der Drandorfhof befindet sich in Schlieben im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg in der Ritterstraße.

Zu den bedeutendsten Vertretern derer von Drandorf zählt der 1390 in Schlieben geborene und 1425 in Heidelberg auf dem Scheiterhaufen hingerichtete Vorreformer Johann von Drandorf. Den Junker von Drandorf ereilte 1661 wegen Doppelehe dasselbe Schicksal. Die Familie gilt als uradeliges Geschlecht, womöglich bereits 1162 schriftlich Erwähnung findend, und hauptsächlich im Raum[2] des sächsischen Kurkreis ansässig war.[3] Nach 1800 verlieren sich die genealogischen Spuren dieser Familie.[4]

Das in seiner heutigen Form noch bestehende Gutshaus nebst Stallanlagen und Kornspeicher wurde im 18./19. Jahrhundert erbaut. Das Ensemble gilt als sogenannter Vierseitenhof.

Heimatmuseum Drandorfhof

Das in den Räumlichkeiten befindliche Heimatmuseum beherbergt heut neben einer Schauapotheke, ein Weinbaumuseum, eine Schaubäckerei und eine Trachtenausstellung. Außerdem wurde hier eine Bauernwohnung nach historischem Vorbild eingerichtet, welche das Leben vor etwa 100 Jahren veranschaulicht. Im Speicher sind über 6300 historische landwirtschaftliche Geräte zu sehen.

Kultur und regelmäßige Veranstaltungen

Im Drandorfhof wurde der so genannte Schafstall ist zu einem großen Veranstaltungsraum umgestaltet. Hier finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Weiters ist im Drandorfhof auch die örtliche Touristeninformation untergebracht.

Literatur

Weblinks

Commons: Drandorfhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500. In: Otto Posse. Im Auftrag der Königlich Sächsischen Staatsregierung (Hrsg.): Genealogie. III. Band Buchstaben D bis Hen, D. Verlag von Wilhelm Baensch, Dresden 1908, S. 20 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 15. November 2021]).
  2. Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemals sächsischen Kurkreise. 1911. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt (Hrsg.): Kirchenvisitationen. Mehrbändige Ausgaben von 1911 bis 1941. Die Ephorien Liebenwerda und Elsterwerda. Die Ephorien Torgau und Belgern. Otto Hendel, Halle 1911, S. 236 (google.de [abgerufen am 15. November 2021]).
  3. Johann Friedrich Gauhen (Hrsg.): Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, Darinnen die heut zu Tage floriende älteste und ansehnlichste Adeliche, Freyherrliche, Gräfliche Familien nach ihrem Alterthum und Ursprunge, Vertheilungen in unterschiedene Häuser etc. nebst den Leben derer daraus entsprossenen berühmtesten Personen, insonderheit Staats-Ministern mit bewährten Zeugnissen vorgestellt werden, nebst einer nöthigen Vorrede, Anhange und Register. D. Verlegts Johann Friedrich Gleditschens seeligen Sohn, Leipzig 1719, S. 345–346 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 15. November 2021]).
  4. Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern mit der Angabe ihrer Abstammung, ihres Besitzthums, ihres Wappens und der aus ihnen hervorgegangenen Civil- und Militärpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler. Hrsg.: Verein von Gelehrten und Freunden der vaterländische Geschichte. Erster Band. A - D, Capitän von Drandorf. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 440 (google.de [abgerufen am 15. November 2021]).

Koordinaten: 51° 43′ 24″ N, 13° 22′ 56″ O

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