Drama (Shindy-Album)

Drama
Studioalbum von Shindy

Veröffent-
lichung(en)

12. Juli 2019

Aufnahme

2019

Label(s)Friends with Money

Format(e)

CD

Genre(s)

Rap

Titel (Anzahl)

16

Länge

44 Min

Produktion

Shindy, OZ, Nico Chiara

Studio(s)

(Bietigheim-Bissingen)

Chronologie
DREAMS
(2016)
Drama
Singleauskopplungen
11. Januar 2019DODI
22. März 2019Affalterbach
10. Mai 2019Nautilus
21. Juni 2019EFH
12. Juli 2019Raffaello

Drama ist das vierte Studioalbum des deutschen Rappers Shindy. Es erschien am 12. Juli 2019 über sein Label Friends with Money, der Vertrieb erfolgte über Sony Music.[1][2]

Hintergrund

Shindy, OZ und Nico Chiara im Studio

Dem Album voraus ging die Trennung von Bushidos Label Ersguterjunge, der auf einem Streit zwischen Bushido und dem Clanchef Arafat Abou-Chaker beruht. Dieser Streit wurde medienwirksam ausgetragen und im Zuge dessen waren alle Verträge von Ersguterjunge mit seinen Künstlern Gegenstand verschiedener Spekulationen.[3] Letztlich entschied sich Shindy nicht für eine der beiden Seiten, sondern gründete zusammen mit seinem Geschäftspartner Alexander Klöpfer sein eigenes Label mit dem Namen Friends with Money.[4]

Das Album wurde von Shindy selbst, dem Schweizer Produzenten OZ und Nico Chiara in Shindys Studio in Bietigheim-Bissingen produziert.[5] Als erste Single wurde am 11. Januar 2019 DODI ausgekoppelt, die direkt auf Platz 1 der deutschen, österreichischen und schweizerischen Singlecharts einstieg. Es war Shindys erstes musikalisches Lebenszeichen seit 2016 als das Album Dreams erschienen war. Die Arbeiten am Album dauerten an, das Album sollte zunächst im Mai 2019 erscheinen, wurde aber letztlich erst am 12. Juli 2019 veröffentlicht.

Covergestaltung

Auf dem Albumcover ist eine Szene aus dem Musikvideo von DODI zu sehen. Shindy ist dabei in einem weißen Pelz-Mantel und einer Champagner-Flasche abgebildet. Dabei wurde noch ein violett-blauer Filter überzogen.[6]

Gastbeiträge

Bei der Erstveröffentlichung von Drama war kein Gastbeitrag vorhanden, jedoch war der ersten Version der Single Affalterbach die Rapperin Shirin David zu hören. Aufgrund fehlender Zustimmung seitens Shirin David wurde das Lied jedoch überarbeitet und ohne ihren Part erneut veröffentlicht.[7] Seit April 2021 ist auf den digitalen Versionen von Drama die ursprüngliche Version von Affalterbach zu hören.[8]

Musikstil

Das Album ist im Wesentlichen geprägt durch die Produktion von Nico Chiara und OZ. Musikalisch handelt es sich um eine deutsche Interpretation des US-Raps der 1990er Jahre, wie er für Shindy typisch ist. Dem Album beigefügt sind drei Interludes im Hörspiel-Stil, die Shindys Arroganz persiflieren. Vom textlichen Inhalt handelt es sich ebenfalls um ein typisches Shindy-Album, das vor allem im Angeber-Stil gehalten ist und in dem arrogant über Shindy bewegende Themen, insbesondere Luxusartikel spricht und andere Rapper abwertet. Dabei werden allerdings auch Hommagen an Rapper wie Massive Töne und Torch und diverse US-Rapper eingebaut, die so im Deutschrap nicht alltäglich sind. Den Beef mit Bushido und Arafat macht Shindy dabei nicht zum Hauptthema. Er erwähnt die beiden nicht namentlich, spielt aber auf die Situation mit ein paar wenigen Versen an.[1][9][10][11]

Titelliste

Drama[8] 
Nr.TitelProduzent(en)Länge
1.Bietigheim SunshineShindy, OZ, Nico Chiara2:48
2.EFHShindy, OZ, Nico Chiara3:01
3.BabyblauShindy, OZ, Nico Chiara2:38
4.DODIShindy, OZ, Nico Chiara3:03
5.Oud InterludeShindy, OZ, Nico Chiara3:10
6.RaffaelloShindy, OZ, Nico Chiara3:58
7.Affalterbach (feat. Shirin David)Shindy, OZ, Nico Chiara2:54
8.HonigtopfShindy, OZ, Nico Chiara2:50
9.Playerhater InterludeShindy, OZ, Nico Chiara1:12
10.NautilusShindy, OZ, Nico Chiara3:04
11.BabygirlShindy, OZ, Nico Chiara, AgaJon2:51
12.DramaShindy, OZ, Nico Chiara2:56
13.MMMShindy, OZ, Nico Chiara2:16
14.ShootShindy, OZ, Nico Chiara3:01
15.Rapsuperstar InterludeShindy, OZ, Nico Chiara1:38
16.RapsuperstarShindy, OZ, Nico Chiara, Yung Moji3:35

Charterfolge und Singles

Wie alle Vorgängeralben Shindys erreichte auch Drama Platz eins der deutschen Albencharts. In Österreich und der Schweiz erreichte es jeweils Platz zwei.

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[12]1 (64 Wo.)64
 Österreich (Ö3)[12]2 (52 Wo.)52
 Schweiz (IFPI)[12]2 (51 Wo.)51

Insgesamt wurden fünf Singles vor dem Release des Albums veröffentlicht, die alle in den Top 10 der deutschen Charts landeten. Am Erfolgreichsten war DODI mit Platz 1 in drei Ländern. Aber auch die restlichen Songs des Albums erreichten in der Veröffentlichungswoche über die Download- und Streamingzahlen Chartplatzierungen.[13]

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
2019DODI
Drama
DE1
(16 Wo.)DE
AT1
(11 Wo.)AT
CH1
(10 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 11. Januar 2019
Affalterbach
Drama
DE3
(18 Wo.)DE
AT3
(11 Wo.)AT
CH10
(8 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 22. März 2019
feat. Shirin David
Nautilus
Drama
DE2
(15 Wo.)DE
AT2
(11 Wo.)AT
CH2
(8 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 10. Mai 2019
EFH
Drama
DE8
(5 Wo.)DE
AT9
(2 Wo.)AT
CH16
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 21. Juni 2019
Raffaello
Drama
DE4
(5 Wo.)DE
AT8
(4 Wo.)AT
CH9
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 12. Juli 2019
Folgende Lieder erschienen nicht als Single, wurden aber durch das Album zu Download und Streaming bereitgestellt und konnten somit eine Platzierung erlangen:
2019Babygirl
Drama
DE18
(4 Wo.)DE
AT21
(2 Wo.)AT
CH21
(2 Wo.)CH
Charteinstieg: 19. Juli 2019
Babyblau
Drama
DE19
(3 Wo.)DE
AT24
(1 Wo.)AT
CH27
(1 Wo.)CH
Charteinstieg: 19. Juli 2019
Drama
Drama
DE27
(2 Wo.)DE
Charteinstieg: 19. Juli 2019
Rapsuperstar
Drama
DE28
(2 Wo.)DE
Charteinstieg: 19. Juli 2019
Bietigheim Sunshine
Drama
DE30
(1 Wo.)DE
Charteinstieg: 19. Juli 2019
Honigtopf
Drama
DE32
(1 Wo.)DE
Charteinstieg: 19. Juli 2019
MMM
Drama
DE37
(1 Wo.)DE
Charteinstieg: 19. Juli 2019
Shoot
Drama
DE43
(1 Wo.)DE
Charteinstieg: 19. Juli 2019
Oud Interlude
Drama
DE98
(1 Wo.)DE
Charteinstieg: 19. Juli 2019

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Im April 2021 wurde Drama in Deutschland mit einer Goldenen Schallplatte für über 100.000 verkaufte Einheiten ausgezeichnet.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Deutschland (BVMI)[14]Gold record icon.svg Gold100.000
InsgesamtGold record icon.svg 1× Gold
100.000

Rezeption

Das Album bekam stark gemischte Kritiken. Bei Laut.de erhielt das Album drei von fünf möglichen Sternen. Der Rezensent Robin Schmidt schreibt:

„Auch wenn zehn straighte Tracks gereicht hätten, ist ‚Drama‘ durchaus gelungen. Allein ‚Affalterbach‘ und ‚Nautilus‘ sind Hip Hop pur. Der Rapper prophezeite es selbst schon in ‚Dodi‘: ‚Gerüchteküche brodelt wieder, Mamma Mia! / Denn ich bring Michi back wie Fanta 4.‘ Welcome back, Mister Arroganz!“

Auszug aus der Rezension von Laut.de[1]

Das Online-Magazin MZEE sieht das Album aus einem gemischten Blickwinkel und resümiert:

„‚Drama‘ hält nicht wirklich, was der Titel verspricht. Shindy liefert wie schon bei vorherigen Releases eine bewusst oberflächliche Platte, die vor allem mit ihrem Sound punktet. Das ist zwar über weite Strecken unterhaltsam, unterwirft die Songs aber einer gewissen Beliebigkeit. Denn Shindys großkotziges Statussymbol-Geplänkel ist letztlich schnell auserzählt.“

Auszug aus der Rezension von MZEE.de[15]

In der Zeitschrift Juice wurde das Album als „Battle of the Ear“ rezensiert. Während Oliver Marquart dem Album viereinhalb von sechs möglichen Kronen gab, besprach Killian Peters mit zwei Kronen das Album eher negativ. Oliver Marquart schrieb:

„»Drama« lebt nicht davon, dass Shindy ein Typ mit Ecken und Kanten wäre. Er setzt seine Vision als Rapper und (Mit-)Produzent inzwischen extrem schlüssig und geschmackvoll um. Dazu gehören die vielen kleinen Anspielungen und Mini-Hommagen an Deutschrap (Torch, Massive Töne) wie US-Rap (50 Cent, Fabolous, Dr. Dre). Wären die drei Interludes verzichtbar gewesen? Sicher. Ist »Honigtopf« weniger sexy als vielmehr ziemlich schmierig? Klar. Abgesehen von diesen Wermutströpfchen aber steht da ein rundes, gelungenes Album, das mit viel Liebe fürs Detail aufgenommen wurde. Und das ist dann auch einfach mal gut.“

Oliver Marquardt: Juice.de[10]

Dagegen meinte Killian Peters:

„Wenngleich das hier handwerklich auf Topniveau durchgezogen wird, wirkt das Ganze nach hinten raus doch arg ideenlos. (…) Der andere Fehler von »Drama« liegt auf inhaltlicher Ebene. Denn der eigentlich clevere Gedanke, das biedere Schwabylon als Herz des bundesdeutschen Kapitals zu stilisieren (…) und damit die Bossaura in der Wiege zu haben, funktioniert nur so lange, wie Shindy im trauten Bietigheim bleibt. Jenseits des Spätzleäquators spricht es sämtlichen Rappern, die vom sozialen Aufstieg sprechen, die Existenzberechtigung ab. Shindys zelebriertes Spießertum sabotiert damit den Grundgedanken von HipHop, ohne es selbst zu bemerken.“

Killian Peters: Juice.de[9]

Zerrissen wurde das Album von Thomas Kiebl im österreichischen Magazin Themessage.at. Nicht nur wurden die Hörspiel-Skits als „schlichtweg peinlich“ bezeichnet, auch wird an Shindys Image gekratzt, in dem ihm einige Kunstfehler im Bereich der von ihm beschriebenen Luxusartikel nachgewiesen werden. Seine Versuche Sex in Liedern wie Mmm und Honigtopf zu beschreiben, werden als „weit unter dem ästhetischen Anspruch, den Shindy für sich reklamiert“ bezeichnet. Das Ganze kulminiert in dem Fazit:

„Die Labelheimat ist neu, Bietigheim-Bissingen wieder die Homebase, sonst hat sich bei Shindy wenig getan. Abseits der peinlichen Skits sind die Sex-Tracks das größte Übel. Beim Rest mangelt es Shindy an Attitüde, um den beschworenen dekadenten Lifestyle wirklich glaubhaft zu transportieren. Das verwaschene Soundbild ist ihm auch keine Hilfe. Ein paar gute Lines bietet „Drama“. Viel länger als die Spieldauer des Shindy-Parts auf „Finale wir kommen“ wird das Album jedoch nicht in Erinnerung bleiben. Das wären immerhin stolze 11 Sekunden. Olé.“

Thomas Kiebl: Themessage.at[11]

Einzelnachweise

  1. a b c Der „young Hartmut Engler in ’nem Maybach“ ist zurück. Abgerufen am 20. November 2019.
  2. Drama bei Discogs. Abgerufen am 1. Dezember 2019
  3. Sorgerechtsstreit um Shindy. Laut.de, 12. September 2018, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  4. Besitzer von Shindys neuem Label bekannt! Raptastisch, 5. Februar 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  5. Oliver Maarquart: Shindy zum Stand von „Drama“. Rap.de, 21. Februar 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  6. Offizielle Deutsche Charts - Offizielle Deutsche Charts. Abgerufen am 20. November 2019.
  7. Michael Rubach: Shirin David mit Statement zu Shindy & „Affalterbach“. In: Hiphop.de. 7. April 2019, abgerufen am 20. November 2019.
  8. a b Credits / Drama / Shindy – TIDAL. In: tidal.com. Abgerufen am 29. April 2021.
  9. a b Killian Peters: Battle Of The Ear: Shindy – Drama // Review. Juice.de, 19. Juli 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  10. a b Oliver Marquart: Battle Of The Ear: Shindy – Drama // Review. Juice.de, 19. Juli 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  11. a b Thomas Kiebl: Wie eine falsche Oligarchin: Shindy mit „Drama“ // Review. (Nicht mehr online verfügbar.) Themessage.at, 26. Juli 2019, ehemals im Original; abgerufen am 1. Dezember 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/themessage.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  12. a b c d Chartquellen: DE AT CH
  13. Offizielle Deutsche Charts: Shindy und Ed Sheeran sind größte Abräumer. Offizielle Charts, 19. Juli 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  14. Gold-/Platin-Datenbank. In: musikindustrie.de. Abgerufen am 21. April 2021.
  15. Florian Peking: Shindy – Drama – Review. Abgerufen am 20. November 2019.

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