Dragonerregiment „Althann“

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Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1733 als Kohary-Dragoner für die kaiserlich-habsburgische Armee errichtet wurde.

Zur Systematik wurden nachträglich folgende Nummerierungen eingeführt: 1733/2 (nach Tessin)[1], Dragonerregiment D XIII (nach Bleckwenn).[2]

Bis zum Jahre 1798 wurden die Regimenter nach ihren jeweiligen Regimentsinhabern (die nicht auch die Kommandanten sein mussten) genannt.[3]

Formationsgeschichte

  • 1733: Laut Capitulation vom 4. November des Jahres wurden acht Kompanien durch den Obristen Graf Koháry auf eigene Kosten, die übrigen gegen Empfang des Werbegeldes, mit einem Stamm von Chargen und altgedienter Mannschaft von einigen älteren Regimentern aufgestellt.
  • 1768: wurde das Regiment wieder aufgelöst, die Grenadier-Kompanie an das neu aufgestellte 2. Carabinier-Regiment (später Dragoner-Regiment Nr. 1), je eine der Eskadronen an die Dragoner-Regimenter Savoyen Nr. 13, Batthyányi Nr. 10, „Württemberg“ Nr. 11, Liechtenstein (1775 aufgelöst), Jung-Modena (1802 Dragonerregiment Nr. 5) und Hessen-Darmstadt (1860 als Dragonerregiment Toscana Nr. 4 aufgelöst) abgegeben.

Friedensgarnisonen

Regimentsinhaber

Regiments-Kommandanten

  • 1733 der Inhaber Obrist Graf Koháry
  • 1734 Obrist Franz Xaver Graf Forgách
  • 1739 Obrist Mladota von Solopisk
  • 1742 Obrist Ludwig Graf Gross
  • 1744 Obrist Philipp Christian Prinz Löwenstein-Wertheim
  • 1752 Obrist Gabriel Graf Keglevich,
  • 1759 Oberst Caspar Freiherr Rummel von Waldau
  • 1768 Oberstlieutenant Gundacker von Wolff

Gefechtskalender

Polnischer Erbfolgekrieg

  • 1734 Nach der Herstellung der Einsatzbereitschaft verlegte das Regiment nach Siebenbürgen, hatte jedoch keine Gefechtstätigkeit
  • 1737–39 Kämpfe in der Walachei

Österreichischer Erbfolgekrieg

  • 1742 Verlegung nach Böhmen, Teilnahme an der Belagerung von Prag
  • 1743 Verlegung nach Italien
  • 1744 Teilnahme am Feldzug gegen Neapel
  • 1745 Sicherungs- und Patrouillendienste in Oberitalien, ohne Gefechtstätigkeit
  • 1746 Kämpfe bei Piacenza. Verfolgungskämpfe gegen die sich zurückziehenden Spanier
  • 1747 An der Einnahme von Genua (der Bocchetta) beteiligt

Siebenjähriger Krieg

Adjustierung

  • 1738: weißer Rock, rote Aufschläge
  • 1757: dunkelblauer Rock und Hosen, ponceaurote Aufschläge
  • 1765: roter Rock, zitrongelbe Egalisierung, weiße Hosen
  • 1767: weißer Rock, ponceaurote Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe

Regimentsgliederung

Das österreichische Kavallerie Regiment bestand zunächst aus vier, später aus drei Divisionen.

Eine Division beinhaltete in einem Kavallerie-Regiment drei Eskadronen zu je zwei Kompanien. Die drei Divisionen (Bataillone) des Regiments wurden (theoretisch) jeweils vom Oberst, dem Oberstleutnant und dem Major geführt. Daher rührt auch die jeweilige Bezeichnung:

  • die 1. Division war die Oberst-Division
  • die 2. Division war die Oberstlieutenants-Division
  • die 3. Division war die Majors-Division
  • die 4. Division war die 2. Majors-Division
  • die 5. Division (so vorhanden) war die 3. Majors-Division

Eine Kompanie bestand aus etwa 80 Reitern.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. 3 Bände. Biblio, Osnabrück 1986–1995, ISBN 3-7648-1763-1, S. 152ff.
  • Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
  • Österreichische Militärgeschichte. Sonderband 1997, Verlag Stöhr Wien.
  • Johann Christoph Allmayer-Beck, Erich Lessing: Die K.u.K. Armee 1848–1914. Bertelsmann, München 1989, ISBN 3-570-07287-8.
  • Bertrand Michael Buchmann: Österreich und das Osmanische Reich. WUV-Univ.-Verl., Wien 1999, ISBN 978-3-85114-479-6.
  • Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
  • Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979. ISBN 3-88379-125-3; S. 17ff.
  • Osprey Military. Heft Nr. 271, Reprint 1999.
  • Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heersgeschichtlichen Museums Wien. In: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien. Band 3: Maria Theresia – Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit. Graz, Wien, Köln 1967, S. 25–53.
  • Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898–1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde. Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede (PDF; 325 kB)
  • August Gräffer, Kurze Geschichte der kais. koenigl. Regimenter, Corps, Bataillons und anderen Militaer-Branchen, S.227f

Weblinks

Commons: Uniformen der Österreichischen Kavallerie 1762 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tessin 1986 Bd. 1: 40
  2. Bleckwenn
  3. Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (z. B. Regiment Graf Serbelloni - oder Regiment Serbelloni.)

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Österreichisches Dragoner-Regiment „Althann“ (Aus: L.& F. Funcken - „L'Uniforme et les Armes des soldats de la guerre en dentelle II“) Castermann (Tournai 1976)
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Autor/Urheber: Tom Lemmens (in collaboration with Heralder), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mittleres Wappen des Maria Theresia, Römische Kaiserin