Dr. Buhmann Schule
Dr. Buhmann Schule | |
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Schulform | Berufsbildende Schule |
Gründung | 1907 |
Ort | Hannover |
Land | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 22′ 22″ N, 9° 44′ 38″ O |
Träger | Schulträgerges. Dr. Buhmann Schule gGmbH |
Schüler | rund 1.100 (Stand 2006) |
Lehrkräfte | etwa 70 (Stand 2006) |
Leitung | Christina Gallus |
Website | www.buhmann.de |
Die Dr. Buhmann Schule gGmbH in Hannover ist eine Berufsbildende Schule mit den Kernkompetenzen Wirtschaft, Management und Sprachen. Die Bildungseinrichtung für Jugendliche und Erwachsene bietet Grundausbildungen für Berufsanfänger sowie Weiterbildungen.[1] Sitz der gemeinnützigen GmbH ist die Prinzenstraße 13 in Hannover-Mitte[2] in einem denkmalgeschützten Gebäude.[3] Sie wurde von Friedrich Buhmann im Jahr 1907 gegründet.[4][5]
Aufbau und Angebote
Dr. Buhmann Schule – für Realschüler und Weiterbildung
Einjährige Berufsfachschule Wirtschaft
Die Einjährige Berufsfachschule Wirtschaft, vielen noch als "Höhere Handelsschule" bekannt, ermöglicht Schulabgängern mit Realschulabschluss erste berufliche Erfahrungen und damit eine Vorbereitung auf betriebliche Ausbildungsplätze. Die Inhalte entsprechen dem ersten Ausbildungsjahr für die Büroberufe Bürokaufmann/-frau und Kaufmann/-frau für Bürokommunikation. Dementsprechend unterscheidet sich die Arbeit deutlich vom Lernen in der allgemeinbildenden Schule. Ein großer Teil des Unterrichts findet in Fachräumen statt. Eine intensive EDV-Schulung macht die Absolventen fit im Umgang mit moderner Bürosoftware. Im Lernbüro arbeiten die Schüler als „Angestellte“ einer Übungsfirma. Hier werden die Kenntnisse, die der theoretische Unterricht im Fach Wirtschaft vermittelt, unmittelbar auf die betriebliche Praxis angewendet. Ziel ist es, selbstständig zu arbeiten, auf Kundenanfragen, Bestellungen oder Falschlieferungen richtig zu reagieren, Aufgaben aus kaufmännischen Funktionsbereichen wie Personalwesen oder Rechnungswesen zu lösen. Zum Unterricht gehören auch eine Praxisphase im Betrieb und die unmittelbare Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle. In einer Projektwoche erfahren die Schüler alles, was für eine perfekte Bewerbung wichtig ist und wie man den passenden Ausbildungsbetrieb findet. In einem sich anschließenden regelmäßigen Berufscoaching tauschen die Schüler ihre Erfahrungen in der Ausbildungsplatzsuche aus, geben sich gegenseitig Tipps und werden von Lehrkräften individuell auf Bewerbungen vorbereitet. Schüler können ggf. einen höheren Schulabschluss erwerben, den Erweiterten Sekundarabschluss I.[6]
Berufsausbildungen in den Bereichen Informatik, Fremdsprachen und Gestaltung
Es gibt eine Vielzahl staatlich anerkannter Berufsabschlüsse, die man nur an Schulen erwerben kann. Dazu gehören Kaufmännische Assistenten und Gestaltungstechnische Assistenten. Diese Berufsausbildungen bieten die Möglichkeit, gleichzeitig mehrere Abschlüsse zu erwerben;
- den staatlich anerkannten Berufsabschluss;
- den Erweiterten Sekundarabschluss I sowie
- den schulischen Teil der Fachhochschulreife.[6]
Kaufmännische Assistenten – Schwerpunkt Informationsverarbeitung
Das Einsatzgebiet von Wirtschaftsinformatikern ist die Schnittstelle zwischen kaufmännischem Fachwissen und Informationstechnik. Dazu zählen Tätigkeiten als Programmierer, EDV-Organisator oder Systemanalytiker, im Vertrieb von EDV-Produkten, in der Netzwerkadministration oder im Bereich Internet und E-Commerce. Das Unterrichtsprogramm umfasst folglich beide Schwerpunkte, Informatik und betriebswirtschaftliche Fächer. Beide Gebiete werden eng miteinander verzahnt. Dies gilt insbesondere für Projektphasen, in denen in Teamarbeit anhand praxisgerechter Aufgaben kaufmännische und informationstechnische Fähigkeiten miteinander verknüpft werden.[6]
Kaufmännische Assistenten – Schwerpunkt Fremdsprachen und Korrespondenz
Für ihre Beziehungen zu Kunden und Lieferanten im Ausland brauchen Unternehmen Sachbearbeiter, die fremdsprachliche Korrespondenz beherrschen, Besucher betreuen und gegebenenfalls an Auslandsreisen teilnehmen können. Diese Mitarbeiter müssen neben den Fremdsprachen über solide kaufmännische Kenntnisse verfügen und professionell mit EDV und Bürosoftware umgehen können. Die Ausbildung bereitet auf eine vielseitige Tätigkeit im Marketing vor, im Vertrieb, in der Tourismuswirtschaft, in der Logistik oder in Industriebetrieben.[6]
Gestaltungstechnische Assistenten – Schwerpunkt Grafik
Design gibt Produkten ein „Gesicht“, das entscheidend ist für den Verkaufserfolg. Gestalterische Branchen haben Zukunft, sie stellen anspruchsvolle und spannende Anforderungen an junge Menschen, die über kreatives Potential ebenso verfügen wie auch über solide Fachkenntnisse in der Theorie von Grafik und Design, in Fotografie, in EDV- und Medientechnik. Kenntnisse über kaufmännische und kommunikative Prozesse im Umgang mit Kunden runden das Anforderungsprofil ab.[6]
Fachoberschulen
Fachoberschulen vermitteln die Fachhochschulreife und damit die Berechtigung, an einer Fachhochschule zu studieren. Entsprechend hoch sind die Anforderungen, insbesondere auch in den allgemeinbildenden Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Der Übergang nach der Klasse 10 der Realschule auf die Fachoberschule ist aber einfacher als der Übergang in eine gymnasiale Oberstufe. Zusätzlich lernen Schüler in der Klasse 11 den beruflichen Alltag kennen, denn sie absolvieren während des ganzen Schuljahres an drei Tagen der Woche ein Praktikum und besuchen 12 Stunden pro Woche die Schule. In der Klasse 12 findet dann Vollzeitunterricht statt. Etwa ein Drittel der Unterrichtsstunden ist für die berufsbezogenen Fächer reserviert, auch an Nachmittagen können Projekte stattfinden. Berufstätige, die bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben, können direkt in die Klasse 12 eintreten. In den Fachoberschulen bieten wir ein Zusatzprogramm am Nachmittag mit betreuten Übungseinheiten und Veranstaltungen zur Berufsperspektive.[6]
Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung
Das kaufmännische und verwaltende Berufsfeld umfasst eine breite Palette von Berufsbildern. Diese Fachoberschule bietet zur Wahl zwischen folgenden Schwerpunkten:
- Schwerpunkt Wirtschaft: Die berufsbezogenen Fächer Wirtschaft sind Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen, Volkswirtschaft und Informationsverarbeitung.
- Schwerpunkt Verwaltung und Rechtspflege: Die berufsbezogenen Fächer sind Wirtschafts- und Finanzkunde, Rechtslehre, Staats- und Verwaltungskunde sowie Informationsverarbeitung.
- Schwerpunkt Informatik: Das berufsbezogene Fach Informatik umfasst Geschäftsprozesse, Datenbanken, Programmierung von Anwendungssystemen, IT-Systeme und Netzwerke sowie ein IT-Projekt.[6]
Fachoberschule Gestaltung
Gestalterische Fähigkeiten und ein sicheres Gespür für Ästhetik werden in vielen Berufen verlangt – in der Werbegrafik, im Handwerk oder in der Architektur. In der Fachoberschule Gestaltung werden die Grundlagen des Zeichnens und Malens, aber auch der Architektur, der Fotografie und des Objekt- und Grafik-Designs vermittelt. Die Arbeit erfolgt in der Klasse 12 in Form von umfangreichen Projekten, die ausgehend von einer Aufgabenstellung über verschiedene Entwurfsphasen bis hin zur Präsentation des fertigen gestalterischen Produktes reichen.[6]
Dr. Buhmann Akademie – für Abiturienten
An der Dr. Buhmann Akademie wählen die absolvierten Abiturienten und Absolventen mit Fachhochschulreife zunächst – je nach persönlichen Interessen – zwischen den Ausbildungswegen und den Vertiefungsfächern.[8]
Bachelor of Arts
Der Entscheidung zwischen den Studienfächern
- Internationales Management und
- Internationales Marketing
folgt die zweijährige, staatlich anerkannte Ausbildung zum Kaufmännischen Assistenten für Fremdsprachen und Korrespondenz. Daran schließt sich ein einjähriges Auslandsstudium in England zum Bachelor of Arts an.[8]
Gepr. Betriebswirt und Bachelor of Arts
Der Entscheidung zwischen den Studienfächern
- Internationaler Tourismus,
- Eventmanagement,
- Sportmanagement,
- Internationales Management oder
- Internationales Marketing
folgt ein dreijähriger Ausbildungsgang, der den Berufsabschluss des Kaufmännischen Assistenten für Fremdsprachen und Korrespondenz einschließt und darüber hinaus zum Abschluss als Geprüfter Betriebswirt. Inbegriffen ist ein halbjähriges Praktikum, das nach Möglichkeit im Ausland absolviert werden soll sowie Exkursionen, die zusätzliche Praxiserfahrungen vermitteln. Optional wird ein kurzes Anschlussstudium zum Bachelor of Arts an einer der Partneruniversitäten geboten.[8]
Weitere Studiengänge:[9]
- Online-Marketing & E-Commerce
- Immobilien- und Gebäudemanagement
Bachelor of Arts
- Mediendesign & Visual Arts
Kosten und finanzielle Förderung
Die staatlich anerkannten Bildungsgänge werden mit staatlichen Zuschüssen unterstützt, darüber hinaus fallen Lehrgangs- und Prüfungskosten an. Je nach Voraussetzungen sind BAföG, Meister-BAföG, Bildungskredite und Stipendien möglich, in vielen Fällen auch Kindergeld und Steuerfreibeträge.[10]
Literatur
- 20 Jahre Kaufmännische Privatschule / Friedrich Buhmann Dipl.-Kaufmann / 1907–1927, 1927
- 75 Jahre Buhmann Schule, 1982
- Karin Stülpe, Lena Stülpe, Marianne Wurth: 100 Jahre Bildung – 100 Jahre Dr. Buhmann Schule, Festschrift, hrsg. von Hans-Dieter Stülpe, Januar 2007
- Berufsausbildung mit Realschulabschluß, Broschüre, September 2011
- Internationale Berufsausbildungen mit Abitur oder Fachhochschulreife, Broschüre, August 2011
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Prinzenstraße. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 182ff.
- Klaus Mlynek: Buhmann. In: Hannover Chronik, S. 146, 254, online über Google-Bücher
- Waldemar R. Röhrbein: Buhmann, Friedrich, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 78f.
- Waldemar R. Röhrbein: Buhmann – Dr. B. Schule. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 96.
- Waldemar R. Röhrbein: Buhmann, Friedrich. In: Stadtlexikon Hannover, S. 96.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: Buhmann - Dr.B. Schule. In: Stadtlexikon Hannover, S. 96
- ↑ 100 Jahre Bildung - 100 Jahre Dr. Buhmann Schule
- ↑ Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: „Bankenviertel“. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 70ff.; sowie Mitte, in der Anlage zu Bd. 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 3ff.
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: Buhmann, Friedrich. In: Stadtlexikon Hannover, S. 96
- ↑ Hans-Dieter Stülpe, Lena Stülpe, Dr. Marianne Wurth: 40 Jahre Gemeinnützigkeit. Hrsg.: Dr. Buhmann Schule gGmbH. Hannover März 2016.
- ↑ a b c d e f g h Dr. Buhmann Schule: Berufsausbildung mit Realschulabschluß, September 2011, S. 6ff.
- ↑ Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: „Bankenviertel“. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 68f.; sowie Mitte, in der Anlage zu Bd. 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 3ff.
- ↑ a b c Europa Fachakademie Dr. Buhmann: Internationale Berufsausbildung mit Abitur oder FH-Reife
- ↑ Übersicht der Bachelor-Studiengänge. In: https://buhmann.de/. Abgerufen am 15. September 2020 (deutsch).
- ↑ Europa Fachakademie Dr. Buhmann, Prospekt, S. 22 (Stand: August 2011)
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