Dr.-Streiter-Gasse
Die Dr.-Streiter-Gasse (auch Dr.-Joseph-Streiter-Gasse, Dr. Streitergasse oder Streitergasse; italienisch Via Dr. Streiter) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie ist nach dem früheren Bürgermeister Joseph Streiter benannt.
Der leicht geschwungene Straßenzug bildet mit seiner Häuserfront die Hinterseite der Laubengasse, deren nördliche Parallelgasse er ist. Die Straße mündet am Westende auf den nördlichen Abschnitt des Obstplatzes ein, am östlichen Ende schließt sie an die Bindergasse an.
Die Dr.-Streiter-Gasse ist auf dem im 13. Jahrhundert zugeschütteten nördlichen Stadtgraben entstanden und hieß im 13. und 14. Jahrhundert Hintergasse[1] und ab dem späten 15. Jahrhundert Karnergasse.[2] 1901 wurde sie nach dem verdienstvollen Bürgermeister Dr. Streiter benannt[3], in der Zeit des Faschismus im Zuge der Italianisierung 1929 einsprachig zur Via dei Carrettai[4] und 1951 wieder nach J. Streiter rückbenannt.
Im westlichen Straßenabschnitt spannt sich ein spitzbogiger Stützbogen über die Straße, außerdem wird sie vom sog. Peterssaal, einem Teil des spätgotischen Ansitzes Thurn, überwölbt. Das Ölhaus schließt östlich daran an. Im westlichsten Abschnitt befinden sich die Fischbänke mit einem aus dem frühen 19. Jahrhundert stammenden steinernen Fischkalter.
Mittig in der südlichen Straßenzeile befindet sich die Nordfassade des Alten Rathauses, das als Durchhaus über eine Passage mit den Lauben verbunden ist.
Das zweigeschossige Gebäude Streitergasse Nr. 31 ist das sog. „Haus am Gang“, das ostseitig von einer Treppe mit offenem Gang erschlossen wird. Es wurde bereits 1363 unter der Bezeichnung am Ganch urkundlich erwähnt.
Der Straßenzug ist der Sitz des einzigen Programmkinos von Bozen, des vom Filmclub Bozen/Bolzano geführten, mit drei Sälen ausgestatteten Kapitol-Kinos.[5]
Die Dr.-Streiter-Gasse gehört zu Bozens Fußgängerzone, kann aber von Taxis und (zu gewissen Zeiten) Zulieferern und Anrainern in westlicher Richtung befahren werden.
Literatur
- Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Bolzanos. Hölzel, Wien/Augsburg 1926, S. 156 f. (online).
Einzelnachweise
- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 293.
- ↑ Karl Theodor Hoeniger: Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (= Schlern-Schriften. Band 92). Universitäts-Verlag Wagner, Innsbruck 1951, S. 9.
- ↑ Vgl. die entsprechende Bozner Gemeinderatssitzung, in: Bozner Nachrichten. Ausgabe vom 17. Februar 1901, S. 2 (online).
- ↑ Vgl. die amtliche Mitteilung in: Alpenzeitung. Ausgabe vom 10. Oktober 1929, S. 3 (online).
- ↑ Website des Filmclubs Bozen
Weblinks
Koordinaten: 46° 30′ 0,6″ N, 11° 21′ 17,7″ O
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