Drösing

Marktgemeinde
Drösing
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Drösing
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Gänserndorf
Kfz-Kennzeichen:GF
Fläche:29,51 km²
Koordinaten:48° 32′ N, 16° 54′ O
Höhe:158 m ü. A.
Einwohner:1.096 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte:37 Einw. pro km²
Postleitzahl:2265
Vorwahl:02536
Gemeindekennziffer:3 08 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 8
2265 Drösing
Website:www.droesing.at
Politik
Bürgermeister:Josef Kohl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Drösing im Bezirk Gänserndorf
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Über dieses Bild
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Drösing (slowakisch Strezenice, tschechisch Střezenice) ist eine Marktgemeinde mit 1096 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Geografie

Drösing liegt am Ostrand des Weinviertels an der March und damit an der Grenze zur Slowakei in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 29,49 Quadratkilometer. 25,7 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften 176

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Drösing und Waltersdorf an der March.

Nachbargemeinden

Ringelsdorf-Niederabsdorf
ZistersdorfKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtZávod
DürnkrutJedenspeigenMalé Leváre, Veľké Leváre

Geschichte

Wann Drösing gegründet wurde, ist nicht bekannt. In einer Urkunde, in der Leuthold von Kuenring seinen Untertanen zu Drösing im Jahre 1293 seine „Hofmarch zu Drezzing“ zwecks Neubau einer Kirche schenkte, wird Drösing bereits als Markt bezeichnet.

Mitte des 19. Jahrhunderts erforschte der tschechische Historiker Alois Vojtěch Šembera die slawische Besiedlung des westlichen March- und Zayaufers. Er kam zum Schluss, dass die Bevölkerung ab Waltersdorf (slowakisch Přílepy), mit der Ausnahme von Drösing, bis zur heutigen Staatsgrenze zur überwiegenden Mehrheit (Hohenau und Rabensburg über 90 %) aus Slowaken bestand. Die Volkszählungen ab Ende des 19. Jahrhunderts weisen zwischen den Jahrzehnten zum Teil absurd hohe Schwankungen bei der Feststellung der Umgangssprache aus, was auf eine weit verbreitete Zweisprachigkeit der in dem Gebiet lebenden Deutschen, Tschechen, Slowaken und Kroaten hindeutet. Der Assimilationsdruck verstärkte sich mit dem Aufkommen des Nationalitätenkonflikts zwischen Deutschen und Tschechen nach 1880.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Drösing zwei Ärzte, ein Tierarzt, zwei Bäcker, zwei Baustoffhändler, zwei Binder, zwei Brennstoffhändler, ein Brunnenbauer, ein Dachdecker, ein Elektrotechniker, drei Fleischer, zwei Friseure, ein Gärtner, acht Gastwirte, sechs Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Maurermeister, ein Obst- und Gemüsehändler, drei Sattler, zwei Schlosser, zwei Schmiede, vier Schneider und zwei Schneiderinnen, fünf Schuster, ein Spengler, vier Tischler, ein Wagner, zwei Zimmermeister und zahllose Landwirte ansässig. Des Weiteren gab es im Ort ein Kaffeehaus, ein Kino, die Firma Landwirtschftliche Maschinenfabrik und Motorenriffelwerk, eine Mühle samt Sägewerk, die Raffinerie Nowa der Oel- und Brennstoff AG („Creditul Minier“), eine Ziegelei und eine Überfuhr über die March.[1]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Drösing
Filialkirche Waltersdorf an der March
Kellergasse in Waltersdorf an der March
  • Katholische Pfarrkirche Drösing hl. Laurentius
  • Katholische Filialkirche Waltersdorf an der March hl. Michael

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 34, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 53. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 506. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,45 Prozent.

Die Gemeinde ist Teil der RV March-Thaya-Auen.

Bildung

In Drösing befindet sich ein Kindergarten[2] und eine Volksschule.[3]

Verkehr

BW

Altlasten

In Drösing bestand westlich des Bahnhofes von 1899 bis 1937 die Petroleumraffinerie Drösing, die unter anderem Kerosin, Wundbenzin, Leicht-, Mittel- und Schwerbenzin sowie Petroleum herstellte. Auf einem großen Teil des ehemaligen Betriebsgeländes wurden Mineralölkontaminationen festgestellt, wobei der stark mit Mineralöl kontaminierte Untergrundbereich mit ca. 55.000 m² und mit ca. 100.000 m³ geschätzt wird. Säurehaltige hochviskose Mineralölkohlenwasserstoffe, die bei Produktion als Abfall anfielen, wurden in weiteren Prozessen nicht aufgespaltet und verwertet, sondern gelangten in eine Säureteergrube, die bis zum Ende der Produktionszeit 2.000 m³ fasste. Da die Ausbreitung der Schadstoffe im Grundwasser aktuell gering ist, wird auch in Zukunft mit keinen erheblichen Schadstoffemissionen in den Grundwasserabstrom zu rechnen werden. Der erheblich verunreinigte Bereich der Säureteergrube stellt jedoch eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar.[4]

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2005 Josef Duchkowitsch (ÖVP)
  • seit 2005 Josef Kohl (SPÖ)

Wappen

1983 wurde der Gemeinde folgendes Wappen verliehen: In einem blauen Schild ein silberner, mit drei Zinnen bekrönter Wehrturm, der oberhalb des mittleren Tores einen von Blau auf Rot geteilten Schild mit einem aus der Schildesteilung wachsenden rotbewehrten silbernen Löwen trägt.

Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot.[11]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Joseph Deckert (1843–1901), katholischer Geistlicher
  • Georg Gaß (1878–1944), Tierarzt, Heimatdichter, Mitglied der steirischen Landesregierung

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Haimo L. Handl (1948–2019), Publizist und Verleger, lebte ab 2003 in Drösing

Weblinks

Commons: Drösing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938, S. 226 (PDF auf findbuch.at).
  2. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  3. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  4. Altlast N77: Petroleumfabrik Drösing auf altlasten.gv.at
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Drösing. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 7. März 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Drösing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 7. März 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Drösing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 7. März 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Drösing. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 7. März 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Drösing. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 7. März 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Drösing. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 7. März 2020.
  11. Gedächtnis des Landes - Orte: Drösing. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 11. September 2022.

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Kellergasse in der KG Waltersdorf an der March in Drösing
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Ortszentrum der niederösterreichischen Marktgemeinde Drösing mit der Pfarrkirche hl. Laurentius, der Dreifaltigkeitssäule und der Volksschule (rechts).
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