Doug Jones (Politiker)

Doug Jones

Gordon Douglas „Doug“ Jones (* 4. Mai 1954 in Fairfield, Alabama) ist ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei) und ehemaliger Bundesstaatsanwalt. Von 2018 bis 2021 vertrat er den Bundesstaat Alabama im US-Senat.

Leben

Doug Jones wuchs in Fairfield als Sohn von Gordon und Gloria Jones auf.[1] Sein Vater arbeitete bei U.S. Steel, seine Mutter war Hausfrau.[2] Jones erwarb 1976 an der Universität von Alabama einen Bachelor of Science mit Hauptfach Politikwissenschaften sowie 1979 als Abschluss den Juris Doctor an der Cumberland School of Law der Samford University.

Er arbeitete zunächst als juristischer Berater für Senator Howell Heflin im Justizausschuss (U.S. Senate Judiciary Committee).[3] Von 1980 bis 1984 war Jones Assistant U.S. Attorney, um danach bis 1997 in einer Anwaltskanzlei in Birmingham, Alabama, zu arbeiten.[4]

Nach seiner Amtszeit als Bundesanwalt arbeitete Jones ab 2001 wieder als Jurist in der Privatwirtschaft. 2013 gründete er mit seinem langjährigen Freund Greg Hawley eine gemeinsame Kanzlei, Jones & Hawley, PC, in Birmingham.[5]

Jones ist seit 1992 verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.[6] Jones ist Mitglied einer methodistischen Gemeinde.[7]

U.S. Attorney

Präsident Bill Clinton nominierte Jones am 2. September 1997 als United States Attorney für den nördlichen Distrikt von Alabama.[8] Am 8. September 1997 wurde er durch das zuständige Distriktsgericht zum vorläufigen U.S. Attorney ernannt und am 8. November durch den Senat bestätigt.[8][9]

Bekannte Fälle

In Januar 1998 verübte Eric Rudolph einen Bombenanschlag auf eine Abtreibungsklinik in Birmingham (Alabama), bei der ein Wachmann ums Leben kam. Jones war verantwortlich für die Koordination der Ermittlungen auf Bundes- und Staatsebene.[10][11]

Jones ermittelte gegen zwei verbleibende Täter des Bombenanschlags auf die Baptistenkirche in Birmingham, Alabama, Thomas Edwin Blanton Jr. und Bobby Frank Cherry. Bei dem Anschlag des Ku Klux Klan waren 1963 vier schwarze Mädchen getötet worden. Der Fall war bereits 1997 vor Jones’ Ernennung wieder aufgenommen worden. Nach der Einrichtung einer Grand Jury 1998 konnten über die erste Aussage von Cherrys Ex-Frau neue Beweise gewonnen werden. So wurde es Jones möglich, 2000 beide Täter anzuklagen.[12][13] Blanton und Cherry wurden 2001 bzw. 2002 zu lebenslanger Haft verurteilt.[14][15]

2007 zeichnete das Birmingham Civil Rights Institute Jones mit dem 15th Anniversary Civil Rights Distinguished Service Award aus.[16] Im gleichen Jahr sagte Jones vor dem Justizausschuss der Senats über die Wiederaufnahme von Verbrechen aus der Zeit des Civil Rights Movement aus.[17][18]

Senator im US-Senat

Am 12. Dezember 2017 wurde Doug Jones in einer Nachwahl zum US-Senator für den Staat Alabama gewählt. Die Wahl war nach der Ernennung des Amtsinhabers Jeff Sessions zum Justizminister nötig geworden. Jones konnte sich gegen den Republikaner Roy Moore durchsetzen, obwohl Alabama als republikanische Hochburg gilt, da der Wahlkampf von Vergewaltigungsvorwürfen gegen Moore überschattet war. Am 3. Januar 2018 erfolgte seine Vereidigung.

Bei der Senatswahl 2020, bei der Jones für eine volle sechsjährige Amtsperiode antrat, unterlag er deutlich dem republikanischen Gegenkandidaten Tommy Tuberville[19] und schied damit am 3. Januar 2021 aus dem US-Senat aus.

Weblinks

Doug Jones im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)

Einzelnachweise

  1. “Meet Doug Jones”: “Doug’s parents, Gordon and Gloria Jones, live in Birmingham and his sister Terrie Savage and her husband Scott live in Hartselle.” (Nicht mehr online verfügbar.) In: Doug Jones for Senate. 16. August 2017, archiviert vom Original am 12. Dezember 2017; abgerufen am 16. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dougjonesforsenate.com
  2. Kevin Sack: PUBLIC LIVES; An Alabama Prosecutor Confronts the Burden of History. In: The New York Times. 5. Mai 2001, abgerufen am 18. Mai 2017.
  3. Jeremy Gray: Doug Jones announces run for US Senate. In: The Birmingham News. 11. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2017.
  4. Murnaghan: Douglas Jones. In: Public Justice. Abgerufen am 18. Mai 2017.
  5. Kent Faulk: Birmingham attorneys Doug Jones and Greg Hawley form law firm. In: al.com. 7. Juni 2013, abgerufen am 18. Mai 2017.
  6. Doug Jones: Meet Doug Jones. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Doug Jones for Senate. 16. August 2017, archiviert vom Original am 12. Dezember 2017; abgerufen am 16. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dougjonesforsenate.com
  7. Doug Jones: Son of a steelworker, Doug Jones works to connect with Alabama voters. In: AL.Com. 28. September 2017, abgerufen am 12. November 2017.
  8. a b Panel Discussion: Criminal Discovery In Practice, 15 Ga. St. U. L. Rev. 781, 782 n.2 (1999).
  9. John Verhoevek: Meet the Alabama Senate candidates: Controversial gun-toting judge Roy Moore and a lawyer who fought the KKK. In: ABC News, 27. September 2017.
  10. Bombing Suspect Eric Rudolph Indicted. In: ABC News. 15. November 2000, abgerufen am 18. Mai 2017.
  11. Jeffrey Gettlman: Bombing Suspect Is Moved to Alabama, for Trial There First. In: The New York Times. 3. Juni 2003, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  12. Kevin Sack: As Church Bombing Trial Begins in Birmingham, the City’s Past Is Very Much Present. In: The New York Times. 25. April 2001, abgerufen am 18. Mai 2017.
  13. Molly Hennessy-Fiske: Prosecutor reflects on 50th anniversary of 1963 Birmingham bombing. In: Los Angeles Times. 14. September 2013, abgerufen am 18. Mai 2017.
  14. Kent Faulk: 16th Street Baptist Church bomber Thomas Blanton denied parole. In: The Birmingham News. 3. August 2016, abgerufen am 18. Mai 2017.
  15. Yvonne Lamb: Birmingham Bomber Bobby Frank Cherry Dies in Prison at 74. In: The Washington Post. 19. November 2004, abgerufen am 18. Mai 2017.
  16. Federal prosecutor to speak at black history group’s banquet. In: Texarkana Gazette. 26. Januar 2014, abgerufen am 18. Mai 2017.
  17. Testimony of G. Douglas Jones. (Nicht mehr online verfügbar.) U.S. House Judiciary Committee, 12. Juni 2007, archiviert vom Original am 7. Mai 2017; abgerufen am 18. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/judiciary.house.gov
  18. Testimony of G. Douglas Jones – “Allegations of Selective Prosecution: The Erosion of Public Confidence in our Federal Judicial System”. (Nicht mehr online verfügbar.) Subcommittee on Commercial & Administration Law of the Committee on Judiciary, U.S. House of Representatives, 23. Oktober 2007, archiviert vom Original am 7. Mai 2017; abgerufen am 18. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/judiciary.house.gov
  19. Alabama Election Results. In: The New York Times. 3. November 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. November 2020]).

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