Tartu
Tartu | |||
| |||
Staat: | Estland | ||
Kreis: | Tartu | ||
Gegründet: | vor 1262 | ||
Koordinaten: | 58° 22′ N, 26° 43′ O | ||
Höhe: | 79 m | ||
Fläche: | 38,8 km² | ||
Einwohner: | 98.312 (1. Januar 2022[1]) | ||
Bevölkerungsdichte: | 2.534 Einwohner je km² | ||
Zeitzone: | EET (UTC+2) | ||
Postleitzahl: | 50050 – 51111 | ||
Kfz-Kennzeichen: | T | ||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Bürgermeister: | Urmas Klaas | ||
Website: | |||
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de |
Tartu (deutsch und schwedisch: Dorpat,[2] früher deutsch auch Dörpt; russisch ДерптDerpt, 11.–17. Jahrhundert, 1893–1918 Юрьев/Jurjew) ist die zweitgrößte Stadt Estlands nach dessen Hauptstadt Tallinn und Sitz der Universität Tartu, Estlands größter und ältester Universität. Die ehemalige Hansestadt im historischen Livland liegt im Kreis Tartu (Tartumaa) im Südosten des Landes, rund 180 Kilometer von Tallinn. 2024 ist Tartu, neben Bad Ischl in Österreich und dem norwegischen Bodø, eine der drei Europäischen Kulturhauptstädte.[3]
Geografie und Klima
Lage
Die Stadt Tartu liegt beiderseits des Flusses Emajõgi („Mutterfluss“, deutsch Embach), der den Kreis Tartu vom Võrtsjärv im Westen zum Peipussee nach Osten durchfließt. Die Emajõgi ist Estlands längster Fluss. Über den Peipussee befindet sich Tartu im Einzugsgebiet der Narva. Bis zum Peipussee, auf dessen anderer Uferseite Russland beginnt, sind es von Tartu rund 40–45 Kilometer. Auf dem Landweg sind es etwa 100 Kilometer bis zum nächsten Grenzübergang nach Russland bei Petschory. Tartu ist etwa 180 Kilometer von Tallinn entfernt; 245 Kilometer südwestlich liegt Riga, zur Grenzstadt Valga sind es 89 Kilometer.
Nördlich der Stadt liegt die gleichnamige Landgemeinde Tartu. Südlich befinden sich von West nach Ost die Gemeinden Elva, Nõo und Kambja. Im Westen grenzt die Gemeinde Luunja an Tartu, die als einzige flächenmäßig kleiner ist als Tartu selbst. Tartu ist die einzige Stadt im Kreis Tartu und die mit Abstand einwohnerreichste Gemeinde der Region.
Klima
Tartu | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Tartu
Quelle: wetterkontor.de |
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Tharbatas datiert aus dem Jahre 1030. Der Großfürst von Kiew, Jaroslaw der Weise, zerstörte im Jahre 1030 eine von vermutlich finno-ugrischen Einwohnern errichtete Holzfestung und errichtete unter dem Namen Jurjew (nach Juri, dem Taufnamen Jaroslaws) eine Festung. Im Jahre 1224 wurde die Estenburg Tharbatum durch den Schwertbrüderorden erobert. Sie wurde Sitz des Bischofs (bis 1558); vor der Burg entwickelte sich seit dem 13. Jahrhundert die Hansestadt. Im Mittelalter war Dorpat ein Bindeglied zwischen den Hansestädten (insbesondere Reval) und den russischen Städten Pleskau (Pskow) und Nowgorod. Dorpat gehörte seit 1721 zum russischen Zarenreich (Gouvernement Livland). Ein Großfeuer zerstörte 1775 nahezu die gesamte Innenstadt. Die markantesten älteren Gebäude stammen aus dem 18. und vor allem aus dem 19. Jahrhundert. Nachdem auch das vorherige Rathausgebäude dem Brand zum Opfer gefallen war, wurde im 18. Jahrhundert das derzeitige Rathaus vom damaligen Stadtbaumeister, dem aus Rostock stammenden Johann Heinrich Bartholomäus Walther, entworfen und 1789 fertiggestellt.
1893 wurde die Stadt im Zuge der Russifizierung offiziell in Jurjew (Юрьев) umbenannt; die Verwendung des estnischen oder des deutschen Namens war teilweise verboten. Der russische Name setzte sich aber nicht durch, nicht einmal im Russischen. Als Estland 1918 die Unabhängigkeit erlangte, wurde der Name „Tartu“ offiziell. Sowohl Dorpat als auch Tartu stammen von dem altestnischen Namen Tarbata ab, mit der möglichen Bedeutung „Auerochse“.
Der Anteil Deutschsprachiger in Dorpat betrug 1897 etwa 17 %.[4] Das Deutsche Theater bestand im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Am 2. Februar 1920 wurde in Tartu der Friede von Dorpat zwischen Estland und Sowjetrussland unterzeichnet, in dem letzteres Estlands Unabhängigkeit „auf alle Zeiten“ anerkannte.
In den 1930er-Jahren erschienen in Dorpat die Baltischen Familiengeschichtlichen Mitteilungen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Tartu 1940 von der Roten Armee besetzt und Teil der Estnischen Sowjetrepublik, am 7. Juli 1941 von der Wehrmacht eingenommen und am 18. September 1944 erneut von der Roten Armee erobert.[5] In der Stadt bestand das sowjetische Kriegsgefangenenlager 331 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[6]
Im Juli 2005 fanden in Tartu die 25. Internationalen Hansetage statt.
Am 23. Juni 2016 wurde Tartu als 62. Stadt der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[7]
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat wurde zuletzt bei den Kommunalwahlen in Estland 2021 neu gewählt. Die Estnische Reformpartei wurde stärkste Kraft und schloss eine Koalitionsvereinbarung mit der konservativen Vaterlandspartei und den estnischen Sozialdemokraten.
Städtepartnerschaften
Partnerstädte von Tartu sind:[8]
|
Zudem besteht eine Städtefreundschaft mit Greifswald, Deutschland (seit 2006).[9]
Bevölkerung
Jahr | Bevölkerung | Jahr | Bevölkerung |
---|---|---|---|
1825 | 8.450[10] | 1934 | 58.876[11] |
1833 | 10.020[12] | 1939 | 60.281[13] |
1840 | 12.203[14] | 1959 | 74.263[15] |
1847 | 12.185[16] | 1970 | 90.459[17] |
1856 | 12.914[18] | 1979 | 104.518[19] |
1863 | 14.386 | 1989 | 113.977[20] |
1867 | 21.014[21] | 2000 | 98.695[20] |
1881 | 29.974[22] | 2010 | 103.284 |
1897 | 42.308[23] | 2015 | 96.310[24] |
1922 | 50.342[22] | 2020 | 96.123[24] |
Historische Bevölkerungsverteilung
Bevölkerung | 1867[21] | 1881[25] | 1897[26] | 1922[25] | 1934[27] | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | Zahl | % | |
Esten | 9.720 | 46,3 | 16.526 | 55,4 | 29.039 | 68,6 | 42.459 | 84,5 | 51.559 | 87,6 |
Deutsche | 8.907 | 42,4 | 10.486 | 35,2 | 7.020 | 16,6 | 3.210 | 6,4 | 2.706 | 4,6 |
Russen | 1.866 | 8,9 | 1.818 | 6,1 | 3.689 | 8,7 | 2.570 | 5,1 | 2.640 | 4,5 |
Andere | 521 | 2,5 | 1.144 | 3,8 | 2.560 | 6,1 | 2.103 | 4,2 | 1.971 | 3,3 |
Summe | 21.014 | 100 | 29.974 | 100 | 42.308 | 100 | 50.342 | 100 | 58.876 | 100 |
Bildung
Universität Tartu
Tartu ist eine typische Studentenstadt, dominiert von der 1632 von König Gustav II. Adolf gegründeten Universität Dorpat, die 1802 von Deutsch-Balten mit Hilfe Zar Alexanders I. als einzige deutschsprachige Universität des Russischen Zarenreiches neu gegründet wurde. Erster Rektor der Universität wurde der aus Livland stammende Georg Friedrich Parrot, an den die Inschrift auf der „ingli sild“ / „Engelsbrücke“ am Domberg erinnert. Die Universität wurde zu einer Mittlerin zwischen der russischen und der deutschen Kultur bzw. war Drehscheibe der west-östlichen Beziehungen, gleichzeitig aber auch zum Geburtsort der estnischen und lettischen nationalen Erweckung. Die estnischen Nationalfarben waren ursprünglich die der Studentenverbindung „Verein Studierender Esten“ an der Universität. Während der Jahre 1886 bis 1889 fand eine kompromisslose Russifizierung statt, in deren Zuge Deutsch von Russisch als Lehrsprache abgelöst wurde, weshalb die Mehrzahl der einstmals zu über 90 % deutschen Lehrkräfte nach Deutschland wechselte. Nach 1919 wurde die Universität die Nationaluniversität (estnisch Eesti Vabariigi Tartu Ülikool) der nunmehr unabhängigen Republik Estland und blieb auch in der darauffolgenden Sowjetzeit (1940–1991) die wichtigste Universität in Estland. Heute ist die Universität Tartu die einzige Volluniversität Estlands und die Mutteruniversität für die Technische Universität Tallinn und die Universität für Biowissenschaften.
Im Jahr 2004 standen 18.000 Studenten 135 Professoren und 700 weitere Lehrkräfte gegenüber. Etwa 440 Personen sind in der Forschung tätig. Sie können mit 4000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen jährlich aufwarten. An der Universität sind viele Studentenverbindungen aktiv, die im Vergleich zu Deutschland einen regen Zulauf an neuen Mitgliedern haben. In Tartu befindet sich auch eine moderne medizinische Forschungseinrichtung, das Biomeedikum.
Hochschulen und Schulen (Auswahl)
Tartu ist einer von sechs Standorten der privaten Estonian Entrepreneurship University of Applied Sciences (EEUAS),[28] Ferner verfügt die Stadt über eine Kunstschule[29], das Tartu Raatuse Gümnaasium (einer Schule mit zahlreichen Beziehungen zum deutschen Sprachraum)[30] und das Tartu Waldorfgümnaasium.[31]
Weiterhin befinden sich in Tartu zwei Lehreinrichtungen der Streitkräfte: die Estnische Nationalverteidigungsakademie und das gemeinsam mit den beiden anderen baltischen Staaten betriebene Baltic Defence College.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadtverwaltung und Kirchen
Sehenswert ist die gesamte Altstadt Tartus mit dem klassizistischen Rathaus, das 1782–1789 nach Plänen und unter Leitung des aus Rostock gebürtigen Architekten Johann Heinrich Bartholomäus Walther (1734–1802) entstand. Am Rathausplatz befindet sich das Kunstmuseum in einem 1793 errichteten klassizistischem Gebäude, das einseitig abgesunken ist, aber stabilisiert werden konnte.
Das klassizistische Universitätshauptgebäude wurde von 1805 bis 1809 nach Entwurf des Architekten Johann Wilhelm Krause errichtet. Auf dem Domberg, estnisch Toomemägi, befinden sich die Ruine des mittelalterlichen Doms (deren ausgebauter Chor erst als Universitätsbibliothek diente und jetzt das Universitätsmuseum beherbergt) sowie weitere Baulichkeiten der Universität, wie das Observatorium (58° 22′ 44″ N, 26° 43′ 12″ O , Teil des Weltkulturerbes Struve-Bogen) sowie das alte anatomische Theater der Universität, in dem bis Mitte der 1990er Jahre noch anatomische Vorlesungen gehalten wurden. Ursprünglich eine Rotunde, wurde es 1825–1827 mit halbkreisförmigen Flügeln fertiggestellt, die von Johann Wilhelm Krause entworfen wurden. Seine endgültige Form erhielt das Gebäude durch einen größeren Erweiterungsbau nach Plänen von Karl Rathaus von 1856 bis 1860. Zahlreiche weitere Universitätsgebäude liegen über die Stadt verstreut.
Weithin sichtbar ist die mittelalterliche Johanniskirche, ein gotischer Backsteinbau mit kunsthistorisch bedeutsamen Terrakottafiguren, dessen Wiederaufbau nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 2005 abgeschlossen wurde.
Die Peterskirche wurde 1882–1884 nach dem Projekt des Architekten Viktor Schröter im neugotischen Stil erbaut und im September 1884 geweiht. 1903 wurden der Westturm und die Seitentürme unter dem Architekten Georg Hellat fertiggestellt.
Die Paulskirche wurde als monumentales Backsteingebäude im Jugendstil mit rechteckigem Grundriss und einem Granitsockel zwischen 1915 und 1919 erbaut. Am 25. August 1944 brannte die Kirche ab, wurde teilweise wieder aufgebaut und am 3. Juli 1966 geweiht. Sie wurde zwischen 2008 und 2015 umfassend renoviert. Der Architekt der Kirche war Eliel Saarinen.
Die Marienkirche in Tartu wurde 1842 im spätklassizistischen Stil nach Entwurf des Architekten Georg Friedrich Geist (1782–1846) errichtet. Im Juli 1941 lag die Kirche nach einem Bombenangriff sowjetischer Truppen in Trümmern. 1956 wurde die Ruine für eine Nutzung als Turnhalle hergerichtet. Der kriegszerstörte Kirchturm wurde 2021–2024 wiederaufgebaut.
Die katholische Kirche der Unbefleckten Empfängnis wurde zwischen 1862 und 1899 nach dem Projekt von Wilhelm Schilling im neugotischen Stil errichtet.
Die orthodoxe Kathedrale Mariä Himmelfahrt wurde 1783 im frühklassizistischen Stil erbaut.
Die orthodoxe Georgskirche wurde 1870 im neobyzantinischen Stil errichtet.
Die orthodoxe Alexanderkirche wurde zwischen 1914 und 1918 von dem russischen Architekten Wladimir Lunsky (1862–1920) im neobyzantinischen Stil errichtet.
Kunst- und Kulturbauten
In Tartu sind mehrere Theater, Bühnen und Kunstprojekte sowie verschiedene Ausstellungen zur Geschichte der Stadt und der Universität vorhanden. Neben dem Botanischen Garten der Universität gibt es mehrere Parks und Grünflächen in der Altstadt (z. B. Domberg, Barclay-Park) sowie am Fluss Embach entlang.[32]
Tartu ist Sitz des 2016 eröffneten Estnischen Nationalmuseums sowie des Estnischen Literaturmuseums. Das Stadtmuseum Tartu befindet sich in einem barocken Adelspalais aus dem 18. Jahrhundert, dem sogenannten Katharinenhaus.
2019 wurde Tartu als Kulturhauptstadt Europas 2024 ausgewählt.[33]
Das Institut für deutsche Kultur in Tartu befindet sich in der Kastani 1 im ehemaligen Gebäude der deutschbaltischen Studentenverbindung Corporation Neobaltia (gegründet 1879, suspendiert 1939), das von 1902 bis 1904 nach Entwurf des Architekten Rudolf von Engelhardt (1857–1913) errichtet wurde.
- Rathaus
- Hauptgebäude der Universität Tartu
- Altes anatomisches Theater der Universität
- Dom zu Tartu (Teil-Ruine)
- Peterskirche
- Paulskirche
- Marienkirche
- Katholische Kirche
- Kirche Mariä Himmelfahrt
- Georgskirche
- Alexanderkirche
- Tartu Kunstimuuseum
- Hauptgebäude des Estnischen Nationalmuseums
- Stadtmuseum Tartu
- Botanischer Garten der Universität
- Engelsbrücke
- Bahnhof Tartu
- Deutsches Kulturinstitut
- Eingangstor des Baptistenfriedhofs mit deutscher Inschrift Selig sind die Todten, die in dem HErrn sterben (Offenbarung 14,13 )
Verkehr
Flugverkehr
Der Flughafen Tartu wird von der Betreibergesellschaft des Tallinner Flughafens betrieben. Es besteht seit März 2024 eine bis 2027 bezuschusste Linienflugverbindung mit Finnair nach Helsinki-Vantaa, auf der wöchentlich 12 Flüge angeboten werden.[34][35] Der nächste Flughafen mit kommerziellem Regelflugbetrieb befindet sich in Tallinn.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Tartu liegt an der Gabelung der von Tallinn kommenden Bahnverbindung in die Bahnstrecken Tartu–Valga und Tartu–Petschory. Während in Valga Umsteigemöglichkeit ins lettische Eisenbahnnetz nach Riga besteht, ist der grenzüberschreitende Verkehr ins russische Petschory eingestellt. Es verkehren mehrfach täglich Express- und Regionalzüge nach Tallinn sowie Regionalbahnen auf den Ästen nach Valga und Koidula (Endstation in Richtung Petschory). Es bestehen Pläne der estnischen Regierung, die Strecke nach Valga zu elektrifizieren und große Teile der Trasse nach Tallinn für Geschwindigkeiten von 160 km/h zu ertüchtigen.[36][37]
Linie | Verlauf | Betreiber | Takt |
---|---|---|---|
E34 | Tartu – Jogeva – Tamsalu – Tapa – Ülemiste – Kitseküla – Tallinn Baltiijaam | Elron | 4 × täglich |
E35 | Valga – Sangaste – Keeni – Mägiste – Puka – Palupera – Elva – Peedu – Toravere – Nöo – Ropka – Aardla – Tartu – Jõgeva – Tamsalu – Ülemiste – Kitseküla – Tallinn Baltiijaam | Elron | 3 × täglich |
E36 | Koidula – Orava – Ilumetsa – Veriora – Ruusa – Holvandi – Pölva – Taevaskoja – Kiidjärve – Valgemetsa – Vastse-Kuuste – Rebase – Vana-Kuuste – Reola – Uhti – Ülenurme – Kirsi – Tartu – Jögeva – Tamsalu – Tapa – Ülemiste – Kitseküle – Tallinn Balitijaam | Elron | Mo–Do 1 × täglich |
R46 | Koidula – Orava – Ilumetsa – Veriora – Ruusa – Holvandi – Pölva – Taevaskoja – Kiidjärve – Valgemetsa – Vastse-Kuuste – Rebase – Vana-Kuuste – Reola – Uhti – Ülenurme – Kirsi – Tartu | Elron | 1–2 × täglich |
RE34 | Tartu – Kärkna – Tabivere – Kaarepere – Jögeva – Pedja – Vägeva – Rakke – Kiltsi – Tamsalu – Tapa – Lehtse – Jäneda – Nelijärve – Aegviidu – Kehra – Ülemiste – Kitseküla – Tallinn Baltiijaam | Elron | 4 × täglich |
Busverkehr
In Estland hat der Überlandbusverkehr eine bedeutende Rolle. Regional- und Intercity-Busse fahren vom zentralen Busbahnhof (Tartu Bussijaam) ab. Der Umlandverkehr wird im Auftrag des Kreises Tartu seit 2023 von Hansaliinid betrieben.[38] Im Fernverkehr dominiert das estnische Unternehmen LuxExpress mit Verbindungen nach Tallinn, Narva, Pärnu, Riga und St. Petersburg.
Im Stadtverkehr fahren 15 Tag- und 2 Nachtlinien, die durch das Unternehmen GoBus im Auftrag der Stadt Tartu betrieben werden.[39] Zentrale Umstiegspunkt ist die Station „Kesklinn“ (Stadtzentrum), an der sich die meisten Linien treffen und die auch fußläufig zum Busbahnhof liegt.
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
1 | FI – Nõlvaku | 10–20 Minuten |
2 | Lõunakeskus – Nõlvaku | 10–20 Minuten |
3 | Zoomeedikum – Nõlvaku | 20 Minuten |
4 | Ringtee – Kummeli | 10–20 Minuten |
5 | Turu – Annelinn – Ihaste – Turu | 10 × täglich (nur wochentags) |
6 | Lõunakeskus – Roheline park | 15–20 Minuten |
7 | Ringtee – ERM – Kaupmehe | 30 Minuten |
8 | Kvissentali – Roopa | 30 Minuten |
9 | Ringlinie | 30 Minuten |
10 | Kvissentali – Bahnhof | 30 Minuten (nur wochentags) |
11 | Kasteheina – Lõunakeskus | 30 Minuten |
12 | Kasteheina – Lõunakeskus | 30 Minuten |
13 | Kasteheina – Puidu | 30–60 Minuten |
21 | Nachtlinie | eine Fahrt Sonntagmorgen |
22 | Nachtlinie | 60 Minuten (nur Wochenendnächte) |
25 | Nationalmuseum – Busbahnhof – Bahnhof | 60 Minuten (auf Bahnverkehr abgestimmt) |
E1 | Flughafenlinie | 2 × täglich |
Sport
Bei Tartu wird im Rahmen der Worldloppet der Skimarathon Tartu Maraton über 63 Kilometer von Otepää nach Elva ausgerichtet. 2017 fand die Weltmeisterschaft im Orientierungslauf in Tartu statt. Bekannte Eishockeyvereine der Stadt sind Tartu Kalev-Välk sowie die Tartu Big Diamonds. Der bekannteste Fußballverein ist der JK Tammeka Tartu. Das Basketballteam Tartu Rock nimmt sowohl an der Estnischen Meistriliiga, als auch an der Baltic Basketball League und der EuroChallenge teil. Die Mannschaft spielt derzeit in der ersten Fußballliga, Meistriliiga. Das Rugbyteam Tartu Lelo spielt in der estnischen ersten Rugbyliga.
Persönlichkeiten
Literatur
- Georg von Rauch: Stadt und Bistum Dorpat zum Ende der Ordenszeit. In: Zeitschrift für Ostforschung. Jg. 24 (1975), S. 577–626.
- Anti Selart, Mati Laur: Dorpat / Tartu. Geschichte einer Europäischen Kulturhauptstadt. Böhlau, Wien 2023, ISBN 978-3-205-21826-5.
Weblinks
- Offizielle Seite der Stadt, abgerufen am 31. Mai 2019 (estnisch, russisch, hier: englisch)
- Tartu – Das mondäne geistige Zentrum Estlands. In: estlandia.de, 28. August 2019 (mit Bildern von Tartu)
Einzelnachweise
- ↑ Population of residence and year. Statistikamt Estland, abgerufen am 8. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Die Betonung der Bezeichnungen Dorpat und Tartu liegt auf der ersten Silbe.
- ↑ Bodø: Norway’s European Capital Of Culture For 2024. In: Forbes. 25. September 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019 (englisch).
- ↑ Reet Bender: Als die Tiere noch im Fuhrmann fuhren. In: Kulturkorrespondenz östliches Europa. 1429 Juli/August 2022. Deutsches Kulturforum östliches Europa, S. 27–29.
- ↑ Sophie Pannitschka: Dorpat und die grüne Kiste. Carl-Schirren-Gesellschaft, ISBN 978-3-923149-86-5, Lüneburg 2021, S. 12.
- ↑ Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977, DNB 540491969.
- ↑ Zur Bedeutung Tartus in der Reformationsgeschichte siehe das Stadtporträt Reformationsstadt Tartu. Vorübergehender Aufruhr im hohen Norden Europas des Projekts Reformationsstädte Europas. In: reformation-cities.org, abgerufen am 29. Juni 2016.
- ↑ Partnerlinnad. In: tartu.ee, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Städtepartnerschaften. In: greifswald.de, abgerufen am 30. Juni 2016 (Liste Greifswalder Partnerstädte und Städtefreundschaften).
- ↑ Статистическое изображение городов и посадов Российской империи по 1825 год. Сост. из офиц. сведений по руководством директора Департамента полиции исполнительной Штера. Спб., 1829.
- ↑ Estonia. Riigi Statistika Keskbüroo: Rahvastiku koostis ja korteriolud: II rahvaloenduse tulemusi. Tallinn 1935, OCLC 38611530, S. 1 (= Données du recensement de 1. III 1934/Ergebnisse der Volkszählung vom 1. März 1934; Nationale Regierungsveröffentlichung).
- ↑ Обозрение состояния городов российской империи в 1833 году / Изд. при министерстве внутренних дел. – Спб., 1834.
- ↑ Reichskommissar für das Ostland: Strukturbericht über das Ostland. Teil I: Ostland in Zahlen. 2 Teile. Bearb. von Gottfried Müller. Riga 1942, DNB 560954328.
- ↑ Статистические таблицы о состоянии городов Российской империи. Сост. в Стат. отд. Совета МВД. – Спб., 1840.
- ↑ Перепись населения СССР 1959 года ( vom 9. Oktober 2008 im Internet Archive), abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ Статистические таблицы о состоянии городов Российской империи [по 1 мая 1847 года]. Сост. в Стат. отд. Совета МВД. Спб., 1852.
- ↑ Перепись населения СССР 1970 года ( vom 16. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ Статистические таблицы Российской империи, составленные и изданные по распоряжению министра внутренних дел Стат. отделом Центрального статистического комитета. [Вып. 1]. За 1856-й год. Спб., 1858.
- ↑ Перепись населения СССР 1979 года ( vom 16. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 4. Juli 2016.
- ↑ a b Statistikaamet/Statistical Office of Estonia: 2000. Aasta rahva ja eluruumide loendus. Faktiline ja alaline rahvastik, rahvastiku paiknemine, soo- ja vanuskoosseis – 2000 Population an Housing Census. Population de facto and Usual Resident Population, Location of the Population, Population Sex and Age Structure (stat.ee ( vom 13. November 2010 im Internet Archive; PDF; 6,4 MB), abgerufen am 30. Juni 2016).
- ↑ a b R. Eckhardt: Resultate der am 3. März 1867 in den Städten Livlands ausgeführten Volkszählung. Tab. 4. Summarische Gliederung der städtischen Bevölkerung in Livland nach ihrer Nationalität für Civil und Militair getrennt. Livl. Gouvernements-Typographie, 1871 (Scan in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Tallinn, Riigi Statistika Keskbüroo: 1922 a. üldrahvalugemise andmed. Vihk 1. Rahva demograafiline koosseis ja korteriolud Eestis. Tallinn 1924–25, 3 Bde., OCLC 173274744, lk. 10 (Résultats du recensement de 1922 pour toute la république/Ergebnisse der republikweiten Volkszählung 1922; Nationale Regierungsveröffentlichung).
- ↑ Первая Всеобщая перепись населения Российской империи 1897 года. Наличное население в губерниях, уездах, городах Российской Империи (без Финляндии). In: demoscope.ru/weekly, abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ a b Statistikaameti juhtimislauad. Abgerufen am 23. Mai 2023.
- ↑ a b Tallinn, Riigi Statistika Keskbüroo: 1922 a. üldrahvalugemise andmed. Vihk 1. Rahva demograafiline koosseis ja korteriolud Eestis. 3 Bände. Tallinn 1924–25, OCLC 173274744, lk. 33 (= Résultats du recensement de 1922 pour toute la république/Ergebnisse der republikweiten Volkszählung 1922; Nationale Regierungsveröffentlichung).
- ↑ Первая Всеобщая перепись населения Российской империи 1897 г. Под ред. Н. А. Тройницкого. 21: Лифляндская губерния. – Спб., 1905, с. 78–79.
- ↑ Estonia. Riigi Statistika Keskbüroo: Rahvastiku koostis ja korteriolud: II rahvaloenduse tulemusi. Tallinn 1935, OCLC 38611530, lk. 47–53 (= Données du recensement de 1. III 1934/Ergebnisse der Volkszählung vom 1. März 1934; Nationale Regierungsveröffentlichung).
- ↑ Campus. In: eek.ee, abgerufen am 31. Mai 2019 (estnisch, russisch, hier: englisch).
- ↑ Die Kunstschule auf einen Blick ( vom 24. Mai 2013 im Internet Archive) abgerufen am 29. Juni 2016.
- ↑ Herzlich willkommen bei uns! In: raatuse.rtk.tartu.ee, abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ waldorfkool.info, abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ Theater in Dorpat. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 11, Februar 1911, S. 443–444 (zlb.de – Foto, Grundrisse).
- ↑ Tartu wird Kulturhauptstadt Europas 2024. In: ORF.at. 28. August 2019, abgerufen am 28. August 2019.
- ↑ Tartu ja Helsingi vaheline lennuliiklus algab 31. märtsil. 16. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024 (estnisch).
- ↑ Reguraarlennud Tartu ja Helsingi vahel. 6. März 2024, abgerufen am 25. April 2024 (estnisch).
- ↑ The government approved Estonia’s plans for railway developments | Majandus- ja Kommunikatsiooniministeerium. Abgerufen am 25. April 2024 (englisch).
- ↑ Madis Hindre | ERR: Tartu trains could go 160 km/h in the near future. 13. Februar 2023, abgerufen am 25. April 2024 (englisch).
- ↑ admin: Tartumaa bussiliinid saavad uue vedaja alates 01.07.2023. 8. April 2022, abgerufen am 25. April 2024 (estnisch).
- ↑ Bussiliiklus | Tartu linn. Abgerufen am 3. Dezember 2022 (estnisch).
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Eesti Rahva Muuseumi peahoone
Autor/Urheber: A.Savin, Lizenz: FAL
St. Peter's Church (Lutheran) in Tartu, Estonia
Autor/Urheber: Oop, Lizenz: CC BY-SA 3.0 ee
Dieses Bild zeigt das Kulturdenkmal in Estland mit der Nummer
Autor/Urheber: Sillerkiil, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Aerial view of Tartu University Botanical Garden (0817)
Autor/Urheber: A.Savin, Lizenz: FAL
Building at Kastani 1 (German Culture Institute) in Tartu, Estonia
Autor/Urheber: Sillerkiil, Lizenz: CC0
Aerial view of Toomemägi, toomkirik and Tartu downtown
Autor/Urheber: Olga Bandelowa, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Tartu, Estland. Baptistenfriedhof. Tor mit mit deutscher Inschrift.
Autor/Urheber: A.Savin, Lizenz: FAL
Ruined Cathedral (Toomkirik) in Tartu, Estonia
Autor/Urheber: A.Savin, Lizenz: FAL
University main building in Tartu, Estonia
Autor/Urheber: Amadvr, Lizenz: CC BY-SA 3.0 ee
Dieses Bild zeigt das Kulturdenkmal in Estland mit der Nummer
Autor/Urheber: Ivar Leidus, Lizenz: CC BY-SA 3.0 ee
Dieses Bild zeigt das Kulturdenkmal in Estland mit der Nummer
Autor/Urheber: A.Savin, Lizenz: FAL
Assumption Church (Russian Orthodox) in Tartu, Estonia
Autor/Urheber: Karljohan29, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Taastatud Tartu Maarja kiriku torn 2024. aasta märtsis.
Autor/Urheber: Julian Nyča, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Verhandlungstisch des Friedens von Dorpat 1920 (heute im Tartuer Stadtmuseum).