Dornholzhausen (Langgöns)

Dornholzhausen
Gemeinde Langgöns
Koordinaten:50° 30′ N, 8° 37′ O
Höhe: 199 (193–214) m ü. NHN
Fläche:5,48 km²[1]
Einwohner:1075 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte:196 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1977
Postleitzahl:35428
Vorwahl:06447

Dornholzhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Langgöns im mittelhessischen Landkreis Gießen. Zum Ort gehören die Siedlungen Knorrhof und Strauchhof.

Geographie

Dornholzhausen liegt am Westrand der Wetterau, an die sich im Westen die Nordostausläufer des Wetzlarer Hintertaunus anschließen. An der Nordostgrenze des Naturparks Taunus befindet es sich rund 3,5 km westlich von Langgöns im Tal des Lahn-Zuflusses Kleebach, in den im Dorf der Strauchbach mündet. In Richtung Norden und Osten öffnet sich die Landschaft zur von sanften Hügeln gekennzeichneten und wesentlich dichter besiedelten Wetterau. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3129.

Geschichte

Ev. Kirche, sekundärer Fachwerkvorbau im Westen, verschiefertes Satteldach, achtseitiger Spitzhelm.

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Dornholzhausen erfolgte im Jahr 815 unter dem Namen Holzhusen im Lorscher Codex. Eine gesicherte Zuordnung der Belege aus dem 8. Jahrhundert im „Lorscher Codex“ ist nicht möglich, da die Bezeichnungen Holzhusen in den Jahren 774 und 790 sich nicht unbedingt auf Dornholzhausen beziehen.[1] Im Jahre 1294 wird das Dorf dann als Durrenholzhusen bezeichnet.[1]

Die Evangelische Kirche Dornholzhausen entstand im Jahr 1717 durch den Umbau einer kleinen Kapelle aus dem Ende des 12. Jahrhunderts.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Dornholzhausen zum 1. Januar 1977 mit vier weiteren Gemeinden durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen zur neuen Großgemeinde Langgöns zusammengeschlossen.[3] Für die nach Langgöns eingegliederten Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[4] Als Verwaltungssitz wurde der Ortsteil Lang-Göns festgelegt.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Dornholzhausen angehört(e):[1][5][6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Dornholzhausen 1071 Einwohner. Darunter waren 24 (2,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 168 Einwohner unter 18 Jahren, 489 zwischen 18 und 49, 231 zwischen 50 und 64 und 183 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 450 Haushalten. Davon waren 123 Singlehaushalte, 129 Paare ohne Kinder und 150 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 321 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

Dornholzhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr  Einwohner
1834
  
435
1840
  
421
1846
  
459
1852
  
460
1858
  
438
1864
  
452
1871
  
465
1875
  
455
1885
  
436
1895
  
415
1905
  
445
1910
  
460
1925
  
479
1939
  
482
1946
  
721
1950
  
707
1956
  
689
1961
  
675
1967
  
700
1970
  
755
1976
  
762
1978
  
828
1982
  
885
1986
  
948
1990
  
1.010
1994
  
1.061
1998
  
1.123
2000
  
1.105
2006
  
1.086
2011
  
1.071
2016
  
1.034
2021
  
1.075
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1][11][2]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1836:435 evangelische, ein katholischer Einwohner[1]
• 1961:577 evangelische (= 85,48 %), 97 katholische (= 14,37 %) Einwohner[1]

Politik

Für Dornholzhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Dornholzhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,80 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der der CDU, zwei Mitglieder der SPD und je ein Mitglied der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG) und des Bündnis 90/Die Grünen.[12] Der Ortsbeirat wählte Thorsten Fuchs (FWG) zum Ortsvorsteher.[13]

Infrastruktur

Im Ort gibt es eine Kindertagesstätte, ein Bürgerhaus und einen Sportplatz.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Wolfgang Dietrich: Dornholzhausen, wie es früher war. Geiger, Horb am Neckar, 1994; ISBN 3-89264-966-9
  • Otfried Hankel: Familienbuch der evangelischen Kirchengemeinde Dornholzhausen (Langgöns, Hessen) 1771–1874. Monsenstein und Vannerdat, Münster, 2011; ISBN 978-3-86991-343-8
  • Oswald Schieferstein: Ortsfamilienbuch Dornholzhausen 1635–1914, Cardamina, 2015, ISBN 978-3-86424-235-9
  • Literatur über Dornholzhausen nach Schlagwort nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Literatur über Langgöns-Dornholzhausen nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  4. Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Atzbach).
  5. 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Januar 1977 als Ortsbezirk zur neu gebildeten Gemeinde Langgöns.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Dornholzhausen, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen im Haushaltsplan der Gemeinde Langgöns 2020. (PDF; 9,9 MB) S. 43, abgerufen im Juni 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. a b Hauptsatzung der Gemeinde Langgöns. (PDF; 29 kB) § 6. Abgerufen im März 2022.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Hüttenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 2) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Friedrich K. Abicht: Der Kreis Wetzlar: historisch, statistisch und topographisch. Wigand, 1836, S. 99 (Online bei google books).
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 6 und 46, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Einwohnerzahlen im Haushaltsplan der Gemeinde Langgöns 2009. (PDF; 4,7 MB) S. 23, archiviert vom Original am 4. Februar 2019; abgerufen im Februar 2019.
  12. Ortsbeiratswahl Dornholzhausen. In: Votemanager. Gemeinde Langgöns, abgerufen im Februar 2024.
  13. Ortsbeirat Dornholzhausen. In: Ratsinfosystem. Gemeinde Langgöns, abgerufen im Februar 2024.

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